Ich finde E-Autos toll und ich weiß gar nicht wo das Problem sein soll, ich habe zu Hause eine Steckdose, da kommt der Strom raus. Der ist immer da und das ist eine total saubere Sache! Deshalb bin ich natürlich gegen Kohle- und Gaskraftwerke, gegen Kernkraft sowieso. Am nächsten Wochenende ist eine Demo gegen diese Riesenmasten für die Stromtrasse nach Süden. Da gehe ich natürlich auch hin, ich bin für die Erdkabel, die sieht man nicht. Mir hat ein zwar Nachbar gesagt, dass dafür der Boden zwanzig Meter breit und drei Meter tief aufgerissen wird, aber dann gehe ich halt wieder demonstrieren, wenn die Bagger kommen. Schließlich habe ich ja meine Steckdose!
Danke, Herr Volker Voegele für die zusammenhängende, auch für Nichtfachleute nachvollziehbare, Darlegung “des Zukunftsproblems”. Schließlich leben wir durch die Logistik. Die fängt bei den Spediteuren an und endet beim Wocheneinkauf. Selbst wenn alles in den Großlagern vorhanden ist, es muss schließlich in geordneten Bahnen in unsere Bäuche. Mir reicht es schon, wenn ein Kollege aus dem E-Fach darlegt, dass aufgrund physikalisch-elektrochemischer Gesetze der Lithium-Akku—und damit das Sortiment des Tagtäglichen—zuende entwickelt ist. Dass folglich keine weitere Speichermöglichkeit für E-Mobile nach-kommen kann. Die Katastrofe beginnt wohl dann, wenn ein schwer haltbares politisches Versprechen im Kostenstrudel der Ökologie verschwindet, weil das Gegenteil in der Gesellschaft passiert. Meineserachtens besteht die Zukunft in Spar-Motoren mit Stick-Oxid-Verringerung auf Dieselbasis oder einem noch höher energetischen, gereinigten Flüssigtreibstoff aus einer technisch verfeinerten Raffinerie. Da viele Länder über eine riesen Carbon-Basis verfügen, die sie wegen uns nicht negieren würden, fehlt der Grünen-Merkel-Politik die internationale Unterstützung. Deutschland verfällt momentan einem Luxusproblem. Wie das beim Thorium-Reaktor nach Tschernobyl in 1986 war, der keine kritische Masse—dadurch keine Kernschmelze mit Strahlentod—verursachen konnte.
Hallo Herr Voegele, dass nachts die Sonne nicht scheint, scheint (haha) selbstverständlich. Dieser Tatsache nimmt sich eine Flüssigsalzreaktor-Kombination für Solarenergie an, die aktuell Energiespeicherung für bis zu 8 Stunden verspricht - könnte Abhilfe schaffen (wobei die winterliche Ausbeute wieder zur Disposition stünde). Wieso sich aber der Staat wieder nur in der Verbotsrolle sieht, wo gerade in Flächenländern ohne PKW kein angemessenes Leben möglich ist, statt sich den ÖPNV vorzunehmen, erschließt sich mir nicht. Ist wohl typisch linker Zeitgeist, zu plärren bis jemand anderes was ändert.
Als Ingenieur der Werkstofftechnik erlaube ich mir eine überschlägige Milchmädchenrechnung angesichts des staatlich verordneten Wahnsinns. 2016 haben deutsche Fahrzeuge 626 Mrd. PKW-Kilometer absolviert (Quelle KBA). Nehmen wir großzügig an, daß 99% davon mit Verbrennungsmotoren bzw. fossilbetriebene Energieträger (Erdgas) unterwegs sind, dann dürften sich die “Fossil”-km, welche nun durch “E”-Kilometer ersetzt werden sollen auf 620 Mrd. PKW-Kilometer belaufen. Ein Tesla wird lt. (wohlwolenden?) Werksangaben 0.25 kWh und KM verbrauchen. Zugegebener Maßen stellt ein Tesla die obere Leistungsskale innerhalb seines Segments dar, so daß wir mit fairen 0.2 kWh pro PKW und KM weiter rechen wollen. Wollten wir also unsere 620 Mrd. “fossil”-km durch “E”-Kilometer substituieren, so hätten wir für zusätzliche 124 Mrd. kWh Stromaufkommen zu sorgen. Nach den Angaben der AGEB e.V. sind in Deutschland 2016 648 Mrd. KWH Bruttostrom erzeugt worden. Die “Erneuerbaren aus Bimasse, Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft” hatten dabei einen Anteil von 29,5% bzw. 191 Mrd. kWH. Der, ich nenne es mal “stochastischer Stromanteil” aus Photovoltaik und Windkraft, stellte lediglich einen Anteil von 18,2% bzw. 118 Mr. KWH. D.h., die Stromerzeugung für die E-Mobilität (nur der PKW wohlgemerkt) müsste nochmals mindestens um das bestehende Volumen des “stochastischen Stromanteils” gesteigert werden. Regelungstechnisch heute schon kaum (Grundkenntnisse E-Technik vorhanden) bzw. durch irrsinnige Speichertechnologien (wahnwitzig überdimensionierte Speicherkraftwerke) realisierbar. EIne andere Primärenergieform existiert scheinbar in den grünen Köpfen ja leider nicht, welch den Atomausstieg besser gester als heute umgesetzt haben möchten und die angesichts der “anything but coal”-Strategie nur die “Erneuerbaren” umgesetzt sehen möchten. Aber vielleicht kann eine eigens hierfür eingesetzte Ethik kommision die Physik außer Kraft setzen. Oder, um es mit Mark Twain Aphorismus zu halten “Kaum verloren wir das Ziel aus den Augen, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.”
Problemlösung über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs? Ha ha! Dann müssen Sie den Leuten aber auch offenbaren, daß die tägliche Fahrzeit vom Heim zur Arbeit dann doppelt und dreifach so lang sein wird! Nicht jeder wohnt und hat seine Arbeitsstätte direkt an einer Haltestelle. Umsteige- und Taktzeiten summieren sich dann ganz erheblich. Grüße
Interessante Rechnung, auch wenn ich nicht alle Zahlen nachvollziehen kann. Insbesondere muß ich ein Augenmerk auf die erforderliche Leistung für die Akkuladung halten. Wer soll da etwas koordinieren? Entweder ich bekomme Leistung und damit Energie oder nicht, eine Wahl habe ich nicht, wenn ich fahren muß. Wenn ich mal das Beispiel mit den 21 Millionen Akkus und den 60 KWh Energieinhalt übernehme (sparsam gerechnet) und davon ausgehe, dass überwiegend in der Nacht über einen Zeitraum von ca. 8 Std. geladen wird, benötige ich eine Leistung von 7,5 KW. Bei 21 Millionen Akkus also zarte 157.500 MW nur für die Ladung von Fahrzeugen plus der 60.000 MW übrige erforderliche Leistung. Tatsächlich haben wir gerade im Winter nur ca. 90.000 MW gesicherte Leistung zur Verfügung, der 24. Januar 2017 läßt grüßen! So gesehen und gerechnet läßt einen der Beipackzettel ganz tief schlucken und mit einem trockenen Gefühl im Hals zurück.
Lieber Herr Vögele, danke für diese kompakte Darstellung der nüchternen Zahlen zu diesem Thema, die in D leider ebenso schwierig ins öffentliche Bewußtsein zu bringen sind wie diejenigen zur “Energiewende”. Ich sehe ebenfalls das Potential der E-Mobilität, die hierzulande leider schon wieder von grünen Ideologen gekapert wurde. Ich zweifle allerdings daran, daß der öffentliche Verkehr die Lösung darstellt. Ich fände einen Folgebeitrag mit Zahlen dazu sehr gut.
Wer braucht schon so viele Zahlen, wenn er doch eh das Richtige tut. Menschen, die im Supermarkt eine halbe Stunde vor dem Kühlregal stehen, um auch ja die umweltfreundlichste und ökologischste Milch aus dem Angebot herauszusuchen, haben schließlich auch nur einen 24-Stunden-Tag.
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