Høchst ist kein einzelfall . Ich erinnere an Mannesmann und Bøhringer -Ingelheim zb . Aufkaufen, ausschlachten ,wegwerfen . Das sind keine økonomen ! Heuschrecken tiffts besser .
Darf ich ein wenig widersprechen? Wenngleich ich zustimme, dass der widerstandslose Verkauf von Aventis an Sanofi einen (von vielen) Sündenfall der Deutschen Wirtschaftspolitik darstellt, so hatte die Zerschlagung von Hoechst dennoch durchaus sachliche Gründe. Innovation im Bereich Gentechnik kam (und kommt) nämlich hauptsächlich aus den USA. Hoechst war schon zu Zeiten von Winnacker nicht wirklich führend in der Adoption gentechnischer Verfahren; weder hat das Unternehmen wichtige bioaktive Peptide kloniert (das tat Genentech u.a. mit Beteiligung von Axel Ullrich; aber eben auch Biogen und Amgen, also die Biotechs der 1. Generation); noch hat Hoechst sich schnell genug auf den Paradigmenwechsel, der sich mit der Molekularbiologie und später dann in Folge mit der Genom-Technologie fulminant Bahn brach, reagiert. Die Deutschen Pharma - Firmen haben (fast) NICHTS getan, um in Deutschland an Universitäten den entsprechenden Nachwuchs heranzuziehen. Gerade Hoechst hat kaum in Biotechnologie-Curriculae in regionale Universitäten wie Frankfurt oder Mainz investiert; einzig BASF hat damals das ZMBH in Heidelberg gefördert. Herr Dormann hat ein sehr träges und kaum mehr steuerbares Unternehmen vorgefunden; Hoechst war mehr Behörde, als Innovationstreiber. Nicht umsonst haben Bayer und Aventis und viele andere Pharma-Unternehmen in Boston (Cambridge) oder der Bay-Area investiert; in Firmen wie Millennium, Genentech oder Human Genome Sciences. Denn die waren um Lichtjahre voraus gegenüber der “Zentralen Forschung” von Hoechst. Also: keine Frage, dass die Grünen eine unheilvolle, destruktive Rolle gespielt haben und spielen im Bereich Forschung und Innovation; aber Hoechst war keineswegs der “Innovationstreiber”, als der er in diesem Artikel dargestellt wird. Hoechst war nicht in der Lage, sich selbst neu zu erfinden und DAS ist der eigentliche Grund, warum es Hoechst nicht mehr gibt.
Wird spannend zu sehen, was die leere Hülle Deutschland oder wie man die Ödnis dann auch immer nennen wird dann in Europa bewirken wird. Nur Gier und Naivität können glauben, das ein Vakuum nicht zerstörerisch wirken kann. Man könnte es auch einen Raubzug nennen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Grosse Konzerne wie Bayer, Siemens und eben auch Hoechst haben sich immer wieder von Nebensparten getrennt und zwar mit finanziellem Gewinn. Da muss es nicht unbedingt zu einer Zerschlagung des gesamten Konzerns kommen. Das was mit Hoechst passiert ist, ist in der Form ziemlich einmalig gewesen.
So läuft Wirtschaft, wenn es keine Unternehmer mehr gibt, sondern nur noch “Manager”. Die scheren sich einen Dreck um ein gut laufendes Unternehmen. Nur die eigene Brieftasche zählt. Und die muss möglichst schnell und prall gefüllt werden, auf Teufel komm raus. Was mit den Unternehmen passiert, was aus der Belegschaft wird, ist denen egal. Habe ich im Osten selbst erlebt: nach dem 4. Managerwechsel war von einem zu DDR-Zeiten florierenden Großbetrieb mit ca. 12 000 Beschäftigten nur noch eine “Holding-Gesellschaft” mit 625 Mitarbeitern übrig geblieben! uns so wirtschaftet auch die Politik - Deutschland schafft sich ab. Mit den steigenden Anhängerzahlen der Grünen gehts noch schneller und gründlicher.
Tja, breit aufgestellt fällt eben nicht so schnell um,,,. So sind die großen erfolgreichen Konzerne aus Südkorea auch strukturiert: Samsung, Hyundai, LG…. Schiffe, Smartphones, Autos, Haustechnik usw. usw.
Ja, das zu lesen war sehr deprimierend, wie systematisch nicht nur das deutsche Volk, sondern auch die deutsche Industrie abgeschafft werden. Wer bloß hat daran ein so infernalisches Interesse?
Ich war selbst einige Jahre Aktionär bei Hoechst und gebe zu Protokoll, die Anteilseigner sind so schlecht nicht gefahren. Immerhin lag der Kurs 1993 unter 25 DM, die Abfindung 2005 fand zu 65 Euro (127 DM) statt. Dazu nicht zu vergessen die jährliche Dividende. Den Basischemieaktivitäten und Randgeschäftsfeldern brauchte man nicht hinterherzuweinen. So toll waren deren Gewinnbeiträge und die Entwicklungen nach dem Verkauf nicht. Man sollte sich z.B. den Kursverlauf der SGL Carbon seit dem Börsengang ca. 1996 anschauen, auf vielen Finanzseiten noch zu finden, leider kann man hier nichts verlinken. Das wirkliche Drama war die Verhinderung der Biotechnologie-Aktivitäten von 1984 bis 1998. Dadurch wurden alleine bei Hoechst zweistellige Milliardenwerte vernichtet. Die “Vervielfachung” des Wertes des Messer-Griesheim-Anteils bei der Allianz und GS halte ich für ein Gerücht. Es war wohl ein Wertzuwachs von 1,6 auf 2,7 Milliarden Euro, wobei die Familie Messer (ursprünglich 33% Anteile) von den Vorgängen durchaus angetan war, danach selbt Teile zukaufte. Weil hier andere Konglomerate angesprochen wurden: für die Aktionäre war der Aufkauf von Mannesmann genau zum Höhepunkt der Telekom-Manie ein Glücksfall. Die Geschäftsführung hatte das Vodafone-Angebot von 100 auf 190 Milliarden Euro hochgetrieben. Mannesmann war damit DER DAX-Highflyer der 1990er. Nach dem 87er Crash bei 100 DM, Abfindung bei über 210 Euro für die 1:10 gesplittete Aktie bedeutete einen Anstieg von 5 Euro auf 200 Euro. Die danach von Vodafone veräußerten Nicht-Telekom-Unternehmensteile (Röhren, Maschinenbau) existieren weiter bei Salzgitter, Siemens, Bosch, ZF Friedrichshafen usw. - So what? Man verzeihe mir die vielen Zahlen, aber sie zeigen, daß die Wirklichkeit komplexer ist als der etwas einseitige Artikel.
Gedenken wir also vergangenen Zeiten. Was mit Hoechst passierte, kann man verallgemeinern. Spätestens seit der Transformation der EG zur EU und der Abschaffung des letzten stolzen Symbols deutscher Wirtschaftskraft & Identifikation, der Deutschen Mark, ist der wirtschaftlich- innovative Wettbewerb innerhalb der EU aufgehoben. Es ist heutezutage faktisch egal, wer wann & wieviel innerhalb des Konstrukts leistet - jeder Stengel, der aus dem Mistbeet wuchert, wird abgeschnitten und über das “System der kommunizierenden Röhren” verteilt. Widerstand zwecklos, Belohnungssystem unwirksam, Lethargie - die sich inzwischen auch in Deutschland auswirkt - kann man überall besichtigen. Den letzten Rest gab es dann durch RotGrün 2002 mit Abschaffung der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen (20%) und damit Auflösung der sog, “Deutschland- AG”. Die deutsche Banken machten Kasse und veräußerten nun ihre bis dahin gehaltenen Anteile von großen deutschen Konzernen an internationale Investmentfonds. “Deutsche” Konzerne gibt es nicht mehr, die kennen auch keine Heimat, betreiben “Know-how-Transfer” in alle Welt ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Gestellungskosten. Die Ursachen sind also vielfältig,
Hauptsächlicher Treiber des Geschehens war Angela Merkel (Jürgen Dormann) als eine „nur schwer begreifbare Persönlichkeit mit hoher Egozentrik, subversivem Machtmissbrauch und wenig Fortune“ (Auszug aus dem Buch „Deutschland-Untergang des Landes“ von ...). „Die Generation Merkel hat das in 70 Jahren aufgehäufte Vermögen vernichtet. Fast alle, die etwas zu sagen hatten, setzten sich zu wenig für den Erhalt des typisch deutschen Traditionsunternehmens ein. Die meisten bereicherten sich und haben dabei den Industriestandort Deutschland verarmen lassen.“
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