Die Koalitionsverhandlungen von SPD und Linken zur Bildung einer neuen Regierung in Mecklenburg-Vorpommern beginnen und im engeren Verhandlungsteam der Linken sitzt ein Mann mit Hoffnungen auf ein Ministeramt und einer speziellen Vergangenheit, berichtet bild.de: Der stellvertretende Landesvorsitzende Torsten Koplin (59), der bereits seit 1998 als Abgeordneter (zunächst PDS, später Linke) im Schweriner Landtag sitze.
Koplin hatte - laut Abschlussbericht einer Untersuchungskommission des Schweriner Landtags aus dem Jahr 2017- im Januar 1987 „seine Bereitschaft zu einer Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit“ erklärt und den Decknamen „IM Martin“ gewählt.
Auch als Landtagsabgeordneter lange nach dem Ende der SED-Diktatur soll Koplin selbige verteidigt haben. So hätte er im Jahr 2011 ein Papier unterschrieben, in dem der Bau der Berliner Mauer als „für die Führungen der Sowjetunion und der DDR ohne vernünftige Alternative“ beschrieben werde. Auf dem Landes-Parteitag der Linken im Oktober 2008 habe er erklärt, die DDR könne nicht als „Unrechtsstaat“ bezeichnet werden. „Es hat Unrecht gegeben, aber die DDR war kein Unrechtsstaat, weil es Recht gab“, und dieses Recht sei „verlässlich“ gewesen. Die Bezeichnung „Unrechtsstaat“ sei dagegen ein westdeutscher „Kampfbegriff“, um „die sozialistische Idee“ zu „diskriminieren“, hätte er erklärt.
Aufgefallen sei Koplin auch im Jahr 2014, als er als Wahlbeobachter an dem Versuch mitwirkte, das Moskauer Anschluss-Referendum auf der Krim zu legitimieren.