“Selten ist eine Wahlniederlage ein solcher Gewinn für die politische Kultur gewesen. Egal wie das Wimpernschlag-Finale in Hessen ausgeht: Verloren hat Roland Koch - nicht trotz, sondern wegen seiner Kampagne gegen junge kriminelle Ausländer. Sie war der von eiskalter Angst gesteuerte Versuch, dem Populismus von links (Unterschriftenaktion für Mindestlöhne) mit rechtem Populismus zu begegnen. Im Ergebnis hat er seiner Herausforderin Andrea Ypsilanti die Wähler zugetrieben. Der Weckruf ins konservative Lager wurde zur brutalstmöglichen Anti-Mobilisierung ... Bemerkens- und beklagenswert zugleich ist, dass die SPD in Hessen unter anderen Vorzeichen das gleiche Kalkül verfolgt hat wie Koch. Mindestlohn-Verheißungen und Attacken gegen Manager - das ist Ahoibrause-Politik: schäumt und sprudelt beim Einrühren mächtig, wird danach aber sofort schal”, schreibt Joachim Frank zu den Landtagswahlen im “Kölner Stadt-Anzeiger”: Das vorläufige Ende einer Galionsfigur