Ich bin gespannt, wie sich die Reporter bei der baldigen Fußball-WM in Russland verhalten werden, wenn alle anderen Teilnehmerlaender mit Nationalhymne und Nationalmannschaft auflaufen. Da gibt es denn eine “Die Mannschaft”, die für ein “Land(?)” antritt. Wir entziehen uns in der Tat einer notwendigen Differenzierung, die eine Identifikation erst ermöglicht. Ich teile Ihre fundierte Analyse, möchte aber stärker betont wissen, dass ein wesentlicher Grund für viele der dargestellten Phänomene aus der völligen Konzeptionslosigkeit unserer Kanzlerin resultiert, die halt einfach nur Kanzlerin sein will, weil das so schön ist. Es bemerken diesen Umstand die bedeutenden Staatschefs um uns herum immer mehr, die auf die postnationale Ideologie gerne verzichten.
Ich mag völlig daneben liegen, aber soll das Chaos vielleicht so groß werden, daß die frühere DDR sich abspaltet oder Hilfe aus dem Osten sogar gewünscht wird. Man schaue sich das Video “NVA 1987” an oder die Parade am 9. Mai in Moskau. “Das Lied der Linde” könnte wahr werden.
„Auch wenn man nicht mehr siegen kann, sollte man wenigstens nicht verlieren.“ Mit dieser Parole sollten alle diejenigen, die schon länger hier leben und die nicht in Merkels Dunstkreis verweilen im “aufrechten Gang” auf die Straße gehen. Das wärs !!
Danke Frau Lengsfeld, auch dafür dass Sie aussprechen, was doch so offensichtlich ist, es ist der alte, deutsche Größenwahn, wenn man es bei Licht betrachtet. Man hält sich für in der Lage Konflikte zu lösen die uralt sind und das indem man die Leuten einfach hierher bringt. Ein zweites kommt hinzu, man nimmt das hier gegebene als das selbstverständliche, man ist also Sophist. Man denkt dass die ganzen Regeln, Normen und Vorschriften nur eins sind, nämlich Hindernisse des wirklich Wahren, Schönen, Guten und dass man nur all das abzuschaffen braucht, damit alles, alles gut wird. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass dem auch so ist, und man steht ratlos vor Funden aus der gut, sehr gut, geradezu paradiesisch gedachten Zeit vor dem Privatbesitz, die darauf hindeuten, dass es damals sehr brutal und vor allem sehr kurzlebig zuging. Friedrich Engels beschrieb das in “der Ursprung der Familie” und es wird immer noch geglaubt. Ein drittes gibt aber wenig Hoffnung. Seit dem Herbst 2015 wird nicht nur auf den wenigen, einschlägigen Seiten wie hier auf achgut, dezidiert gegen den gegenwärtigen Irrsinn geschrieben, nein; überall da, wo die Kommentarspalten offen sind, wird ebenfalls dagegen geschrieben und das von durchaus unterschiedlichsten Standpunkten aus, meisten sehr kenntnisreich und fundiert. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Klügeren zu oft nachgegeben haben, einfach weil sie meinten keine Verantwortung zu haben und nun? Nun regieren die Dummen die Welt, zumindestens in der näheren Umgebung
Aber immerhin haben wir eine*n optisch ansprechende*n Verteidigungsminister*in. Da müssen andere aber noch üben. Bessere Schminkspiegel in den Spinden hat die Truppe auch; habe ich 1971/72 beim morgendlichen Aufsetzen meines Haarnetzes schmerzlich vermisst. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Damals sind die Flieger haufenweise vom Himmel gefallen (Starfighter), heute heben sie erst gar nicht ab. Eine Verbesserung auf ganzer Linie. Wer hat die Bundeswehr eigentlich jemals als schlagkräftige Armee gesehen? Neuhochdeutsch: LOL
Eine längst überfällige Anmerkung zu “von Israel lernen”. Neulich musste Oskar Lafontaine Klartext reden. “Man kann nicht Parteifreunde, die anderer Auffassung sind, als AfD-nah, als Rassisten oder Nationalisten beschimpfen. Das vergiftet das Klima.” Aber das Simon Wiesenthal Center hatte Thilo Sarrazin in 2010 auf seine Liste der schlimmsten Antisemiten gesetzt. Wie schnell man zum AFD werden kann! Und wunschgemäß erwachsen aus der Intrige drehbuchartig weitere Feindschaftserklärungen: “So wie wir, die Juden in Deutschland und die Juden in Frankreich, gegen den Rechtspopulismus zusammenstehen, sollte ganz Europa den Kampf gegen rechtspopulistische Parteien aufnehmen – gegen Kräfte, die unsere europäischen Werte, unsere Gemeinschaft und letztlich unsere Freiheit gefährden!” Lächerlich ist dabei definitiv Josef Schusters Bezug auf “unsere europäischen Werte”. Vor wenigen Tagen erklärte der amtierende israelische Minister Yuval Steinitz: die Europäische Union “can go to a thousand hells”! Ich habe den Auslöser zur Kenntnis genommen und stimme Steinitz aus tiefster Überzeugung zu, obwohl[!] Herr Schuster dies ausdrücklichst untersagt: “Rechtspopulisten geben sich gerne als Freunde Israels oder von Juden aus, weil sie uns glauben machen wollen, Muslime seien unsere gemeinsamen Feinde. Sie ziehen mit Israelflaggen auf Demonstrationen oder machen öffentlichkeitswirksame Reisen in den jüdischen Staat. Doch das sind sehr durchschaubare Manöver, mit denen sie versuchen, nach jüdischen Wählern zu fischen.” Mein Ausdruck republikanischer Solidarität wird aber auch beim Demonstrieren unter der Flagge des kurdischen Volkes erfüllt, Herr Schuster. Vertiefen Sie derweil einfach Ihre neue gegenseitige politische Abhängigkeit mit Herrn “Kippa to go” Maas!
Wer in ein Paradies hineingeboren wird und nichts anderes kennt, weiß es vielleicht nicht zu schätzen. Er nimmt es als selbstverständlich hin und stört sich dann schon an Kleinigkeiten. Erst was man sich hart erarbeitet hat, wird dauergeschätzt. Wer für sein Fahrrad eisern sparen musste als Kind oder es sich sogar hart erarbeiten, wird es besser pflegen und wertschätzen als ein geschenktes, so viele Psychologen. Die meisten der heutigen Bundesbürger wissen gar nicht, was sie zu verlieren haben mit ihrem Staat, der sicher seine Mängel hat, aber im Vergleich zu den meisten anderen Staaten der Welt wahrlich ein paradiesischer Hort ist. Er ist ihnen als Geburtsgeschenk quasi in den Schoß gefallen. Man mäkelt gern an ihm herum, schimpft oft (und sicherlich zu Recht) auf ihn und z.B. die Bürokratie und kommt sich dabei schon besonders kritisch und rebellisch vor. Aber ihn ernsthaft verteidigen? Der satte und verwöhnte Bundesbürger sieht keine Gefahr und hat auch keine Lust, seine Komfortzone zu verlassen. Da die Menschen nicht sehr weit zurück und auch nicht weit vorausschauen können, sehen viele den jetzigen deutschen Staat als etwas schon seit ewigen Zeiten daseiendes und bleibendes. Dass es - ratzfatz- irgendwann damit zu Ende sein kann, übersteigt das Denken vieler Menschen.
Liebe Frau Lengsfeld, vielen Dank für Ihren tiefgehenden Beitrag, den vermutlich die Angesprochenen nicht verstehen werden, den diese Fähigkeit hat ihnen der Schöpfer weder in die die Wiege, geschweige denn in die obere Körpermasse gelegt. Diese können es maximal soweit bringen, dass sie beim verehrten Kollegen Broder ab und zu als „Berühmte Denker des 21. Jahrunderts“ erwähnt werden.Nach der Wende 1989 hat ein schlaues Köpfchen - der Name entfällt mir leider - gesagt, dass die Zukunft Europas im Osten des Kontinents liegen würde. Leise aber sicher wird der Zug in diese Richtung fahren, und eine ungarische, rumänische oder slowakische Staatsangehörigkeit kann nicht schaden. Ich kenne viele Leute, die diesen Weg gegangen sind oder gehen werden, weil weder Ochs und Esel die Zerstörung des Landes, so wie es wir kannten, und in das sie 1989 gekommen sind, aufhalten werden. Eine Hoffnung habe ich noch: ich bin felsenfest davon überzeugt, dass nicht in allzu weiter Ferne, einige dieser Akteure vor diversen Instanzen Rechenschaft abgeben werden. Ich vermisse Herbert Wehner, FJ Strauss, Rainer Barzel, Helmut Schmidt und sogar Helmut Kohl! Dabei frage ich mich, wieso schweigt Klaus von Dohnanyi, auch einer von damals? Weiter so! Ihr FR Mathe
„Alle Illusionen über Integration scheitern daran, dass es keinen Wunsch nach Integration, sondern nach Differenz gibt, da nur Differenzen Identität versprechen.“ Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis ausreichend viele Menschen verstehen, dass die von beinahe allen Parteien betriebene Identitätspolitik die Gesellschaft zerstören wird und niemals zu etwas gutem führen kann. Das faktische Mantra der Identitätspolitik ist: „Das einzige, was uns alle verbindet, ist, dass uns nichts verbindet“. So kann auf Dauer keine Gesellschaft funktionieren, da eine Gesellschaft nun einmal ein verbindendes Element benötigt, und dieses Element muss so stark sein, das es eine gegenseitige Opferbereitschaft bedingt. Anders kann eine Gesellschaft nämlich nicht einer äußeren Herausforderung widerstehen. Wie stark die Auflösungserscheinungen der deutschen Gesellschaft schon fortgeschritten sind, erkennt man sinnbildlich am Zustand der Bundeswehr. Sie ist nur noch Form, aber beinahe ohne jede Substanz.
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