Henryk M. Broder / 09.03.2019 / 17:00 / 25 / Seite ausdrucken

Vom Platz an der Sonne zum Fuß in der Tür

Die Rede, die der bayerische Ministerpräsident am Aschermittwoch in Passau gehalten hat, verdient es, festgehalten zu werden. Es war mehr als die übliche Gaudi mit Bier und Brezn. Ich bin nicht bereit, wir sind nicht bereit, Europa Nationalisten, Populisten oder Extremisten zu überlassen, es ist unser Europa der Freiheit und dafür kämpfen wir! rief Söder seinen Parteifreunden zu. 

Immer wieder schön zu erleben, wenn ein lupenreiner Populist andere des Populismus beschuldigt. Es ist wie beim Mundgeruch: den eigenen merkt man nicht. Söders Nationalismus kommt unter der Europa-Fahne anmarschiert. Ging es früher mal um einen Platz an der Sonne für Deuschland, so geht es heute darum, ob "wir Europäer... einen Fuß in der Tür der Weltpolitik" behalten - "oder treten wir davon ab".

Ja, und genau darum geht. Zwischen uns und dem Platz an der Sonne bzw. dem Eingang zu der großen Halle der Weltpolitik steht eine böse Macht, die uns kleinhalten will. Sie ahnen schon, wen Söder meinen könnte. Hören Sie sich diesen Ausschnitt seiner Rede trotzdem an. Hier ab 7:20

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Leserpost

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Rudolf George / 09.03.2019

„Unser Europa“. Er meint das deutsche.

Jochen Selig / 09.03.2019

Prinzipiell hat Söder recht. Wenn Deutschland wieder eine souveräne Nation werden will, muss man sich von den USA (dem Land ohne Namen) lösen. Deutschland muss seine eigenen Interessen verfolgen. Was haben wir in Afghanistan zu suchen, zum Beispiel?

Wolfgang Kaufmann / 09.03.2019

Da wedelt wohl der Schwanz mit dem Hund. Aber der kleine Lokalpolitiker geht konform mit dem gültigen Framing: Amerikaner sind Imperialisten, Briten sind Rosinenpicker, der Olivengürtel ist unfähig, Osteuropa unwillig; am besten wäre, wir schmeißen die alle aus der EU, angefangen beim Trump. Heute gehört uns Europa und morgen belehren wir die ganze Welt. Jawoll! – Das kommt davon, wenn Politik nicht mehr mit Argumenten arbeitet, sondern mit Aktienmehrheiten. – Für eine Angstbindung braucht es aber zwei: Betreutes Denken ist zugleich bequemer als über den Tellerrand der Gewissheiten hinauszuklicken: Meine Meinung steht fest; bitte verwirre mich nicht mit Tatsachen.

Fritz kolb / 09.03.2019

Ach der Herr Söder, wie hat er sich doch verändert, seit er seinen Dauerkrieg um den Parteivorsitz endlich gewonnen hat. An Körpergewicht hat er gewonnen, an Glaubwürdigkeit aber in gleichem Maß verloren. Jetzt versucht er, allen Parteifreunden gerecht zu werden, muss er qua Amt auch. So wird er zum Europafreund, denn er muss ja den farblosen CSU-Weber bei der EU-Wahl unterstützen. Frühere kritische Töne zum EU-Apparat sollen vergessen gemacht werden. Konservatives zur Migration hört man nicht mehr von ihm, stattdessen kuschelt er neuerdings sogar mit grünen Gedanken. Er verteufelt wie immer die AfD, deren Wähler er mit seiner neuen „Strategie“ aber ganz sicher nicht begeistern oder gar zurückholen wird. So ist das eben, wenn konkretes, verantwortliches Handeln im Amt und nicht nur Lamento gefragt ist. Trotzdem schade, ich hätte ihm mehr Rückrat zugetraut.

Robert Jankowski / 09.03.2019

FJS rotiert im Grab bei dem Linksrutsch von Söder. In Sachen AFD: da beschimpft ein Spatz den Anderen als Dachscheisser!

Heiko Stadler / 09.03.2019

Nationalisten sind gesetzeskonforme, Souveränität bewahrende, das Kräftegleichgewicht der Staaten bewahrende Politiker. Die Feinde der Nationalisten sind Politiker, die das Experiment der “Nation Europa”, an dem bereits Napoleon und Hitler blutig gescheitert sind, ein drittes mal unter Inkaufnahme von “Verwerfungen” versuchen wollen.

Emmanuel Precht / 09.03.2019

Der GröFaZ wollte auch immer nur mehr Europa. Und das, genau wie heute, unter deutscher Führung, von Portugal bis an den Ural. Wohlan…

Stefan Riedel / 09.03.2019

Good night CSU!( Franz Josef Strauß würde AfD wählen).

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