Thomas Rietzschel / 23.03.2019 / 14:00 / Foto: Uwe Aranas / 15 / Seite ausdrucken

Vom Missbrauch der Instrumentalisierung

So läuft es immer, zuverlässig seit 2015: Wenn junge Männer, zugewandert aus der arabischen Welt und in der Regel moslemischen Glaubens, kriminell auffallen, sei es, dass sie antisemitisch ausfällig werden, Minderjährige vergewaltigen oder mit dem Messer zustechen, andere umbringen, um ihrer Ehre Genüge zu tun, stets folgt darauf das Gleiche. Die Taten werden pflichtschuldig verurteilt. Ein kurzer Aufschrei des Entsetzens, gelegentlich garniert mit einer Beileidsbekundung gegenüber den Opfern. Auch die Flüchtlinge, heißt es dann unisono, müssten natürlich lernen, sich hierzulande an Recht und Gesetz zu halten.

So weit, so scheinheilig. Werden wir doch im gleichen Atemzug nachdrücklich verwarnt. Denn, so bekommen wir allemal zu hören, schlimmer noch als das Verbrechen selbst sei seine nachträgliche „Instrumentalisierung“ zu politischen Zwecken. Was für eine Argumentation! Wer warnt hier eigentlich vor welchem Missbrauch; wer missbraucht da wen?

Abgesehen davon, dass jedes ausartende Saufgelage der „Rechtsradikalen“, jede ihrer unsäglichen Schmierereien, ihrer tätlichen Übergriffe selbstredend so politisch gewertet wird, wie es sich für eine wehrhafte Demokratie gehört, zählt es doch schlichtweg zu dem Gebot verantwortungsvoller Rechtsprechung, die Hintergründe jedes Verbrechens auszuleuchten.

Fraglos ist nach den Umständen zu fragen, unter denen es dazu kommen konnte. Keine Tat geschieht zufällig. Die Verhältnisse, die persönlichen wie die gesellschaftlichen, müssen sie provoziert, wenigstens ermöglicht haben.

Deutschland in den Zeiten der Heuchelei

Wer uns dagegen unentwegt warnt, nach den Hehlern zu fahnden, setzt sich dem Verdacht aus, selbst nicht als ein solcher erkannt werden zu wollen. Das mag menschlich verständlich sein. Schließlich ist niemand gezwungen, sich persönlich anzuzeigen. Gleichwohl liegt auf der Hand, dass den Verbrechen, die die „Flüchtlinge“ überproportional verüben, politisch Vorschub geleistet wurde: Erst durch das Anzetteln einer massenhaft unkontrollierten Zuwanderung und nachher durch das propagandistische Vertuschen ihrer kriminellen Auswirkungen.

Allein für das erste Quartal des Jahres 2018 verzeichnete das BKA täglich eine von Zuwanderern begangene „Straftat gegen das Leben anderer“. Prozentual häufiger als von deutschen Männern werden Frauen heute von den meist arabischen Asylbewerbern sexuell belästigt, mit tödlichen Folgen bisweilen.

Wer die Feststellung derartiger Tatsachen als eine „politische Instrumentalisierung“ diffamiert, macht sich selbst des Missbrauchs schuldig, den er seinen Gegnern unterstellen will. Diejenigen, ohne deren Politik es soweit nie gekommen wäre, gehen hinter den Opfern in Deckung. Menschlicher Anstand soll es uns verbieten, die Taten zum Anlass politischer Auseinandersetzung zu nehmen. Deutschland in den Zeiten der Heuchelei.

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Gertraude Wenz / 23.03.2019

Welche Scheinheiligkeit! Die einen der politischen Instrumentalisierung zu zeihen und selber es unentwegt tun! Übrigens instrumentalisiert man doch alles in der Politik, muss das nicht auch sein? Missstände müssen doch aufgedeckt und behoben werden, indem man analysiert, wie es dazu kommen konnte. Und jeder Politiker ist doch insgeheim froh, wenn er Geschehnisse für sich/seine Partei ausschlachten kann. Wenn er z.B. vor etwas warnt, was dann eintrifft, wird er -klar- seine kluge Vorausschau nicht unter den Scheffel stellen und das Geschehene so für sich instrumentalisieren. Bei uns in Blödland sieht es doch so aus: Instrumentalisieren zu politischen Zwecken ist erlaubt, gar erwünscht, wenn es von der “richtigen” Seite, sprich den Regierungstreuen, kommt. Mann (ungegendert), hab ich die Faxen dicke!

Werner Arning / 23.03.2019

Heuchelei ist noch eine sehr milde Beschreibung dessen, was derzeit in Deutschland vor sich geht. Dem politischen Gegner wird Instrumentalisierung vorgeworfen, während man sie selber heftigst betreibt (siehe Neuseeland). Eine der vielen Widersprüchlichkeiten heutiger Zeit.

Thomas Taterka / 23.03.2019

Der Staatsempfänger dieser Botschaft ist fest entschlossen, Beileidsbezeugungen nur noch strategisch einzusetzen, zum Erhalt der eigenen Macht. Mitgefühl ist ihm fremd. Er ist menschlich erkaltet. Also auf diesem Weg unerreichbar und nicht mehr zu bremsen. Sein Humor ist im Kern nur das : HÄME.

Wilfried Cremer / 23.03.2019

Obendrein wird ständig das Argument der Traumatisierung zur Relativierung der Verbrechen herangezogen. Waren die mit letzter Not vor den Nazis Geflüchteten etwa nicht traumatisiert? Trotzdem hat von denen, soviel man weiß, kein einziger in der New Yorker U-Bahn die Hosen herunter gelassen, von Schlimmerem ganz zu schweigen.

Martin Landner / 23.03.2019

Entschuldigung, aber spätestens nachdem vor ein paar Jahren die Schweizer als “Affen und Schweine” beleidigt und zu ihrer Auslöschung aufgefordert wurde (blick.ch, “Berner Imam als Hassprediger entlarvt”), hätten die Linken auf der Straße stehen müssen & gegen diesen Rassismus demonstieren müssen. Tun sie aber nicht. Sie lenken ab, verharmlosen oder unterstützen Vorurteile und Gewalt sogar, solange sie sich nur gegen westliche Gesellschaften richtet.

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