... und was ganz blöd ist: Man kann nicht einmal auf Pferdegespanne und Ochsenkarren zurückgreifen, diese Tiere furzen die Umwelt ins Koma.
Ok, dann fahre ich nicht mehr über die Leipziger Straße sondern wähle die Rudi-Dutschke-Straße (wie bezeichnend) und bewege mich dann durch Berlin wie in den wirren 90ern des Hauptstadt-Neubaus. Nur mit dem Unterschied, daß es dauerhaft sein wird.
Die geschilderten Zustände hat man schon am Stadtrand. Bin derzeit erkrankt, darf kein Auto fahren und bekomme jetzt mal wieder knallhart vorgeführt, was es bedeutet als Landei auf das Auto verzichten zu müssen (Nein, Fahrrad geht auch nicht, auch vom Arzt verboten.) Mit dem Bus zum Arzt - 3km einfache Wegstrecke - hin und zurück 5,60 €. Selbst der Busfahrer stöhnte auf, als er mir den Preis nannte. Mit dem ÖPNV zur Arbeit? Nun, als Arbeitloser ohne Auto bräuchte ich meine Stelle garnicht antreten, die Ablehnung würde auch nicht sanktioniert: 35 - 45 Minuten mit dem Auto von Parkplatz vor der Tür zum Parkplatz vor der Bürotür, statt dessen ab demnächt 2 h je einfacher Strecke. Die präferierten Geschäft in zwei Kleinstädten rundum, der Bauernmarkt - quasi unerreichbar, mit dem PKW in 10 Minuten, mit dem ÖPNV in 55 - 70 Minuten. Zum Glück habe ich keine Tochter mehr zum Reitstall zu bringen. Und ja, wir beugen uns dem Diktat der Fakten. Ins nahe Düsseldorf binn ich schon sehr lange nicht mehr zum Einkaufen gefahren, statt dessen fahre ich entweder in die Einkaufszentren der Kleinstädte rundum, nach Oberhausen ins CentrO (freie Parkplätze und Restaurants an der Lästermeile) oder nach Moers (günstige Parkplätze). Wer braucht schon eine Großstadt, die eine virtuelle Mauer um sich zieht.
Volle Zustimmung mit einigen Ergänzungen, Frau Stephan. 1. Die Energiewende ist ein Stück sozialistischer Planwirtschaft. Planwirtschaft hat noch nirgends funktioniert. Sie kennen den Witz: Was passiert, wenn die Sahara sozialistisch wird? 10 Jahre lang nichts und dann gibt es keinen Sand mehr. 2. Mit dem bestehenden Kraftwerkspark, selbst wenn noch alle KKW laufen würden, wäre der Mehrbedarf an Elektrizität für die Elektromobilität nicht zu decken. Um den Energiebedarf für den Fahrzeugbestand aus Kraftwerken, statt aus Kraftstoffen zu decken, wäre die Leistung von 50 KKW zusätzlich nötig. Mit etwas Energiemanagement vielleicht 40. Das Äquivalent an Solarzellenflächen oder Windkraftwerken würde die komplette Zupflasterung des Landes bedeuten. 3. Wenn jeder auf Elektrofahrzeuge umstiege, wäre Ladeinfrastruktur nötig, die ein Komplettumbau des gesamten Stromnetzes bedeutete. Das ist auf dem Land mit seinenvielen Ein-, Zwei- und kleinen Mehrfamilienhäusern vielleicht gerade noch darstellbar, in Städten mit großen Mietshäusern, wo nicht einmal jeder einen eigenen Stellplatz besitzt, unvorstellbar. 4. Die sogenannten Deutsche Umwelthilfe (DUH) handelt in Selbstermächtigung. Ihr Interesse ist nicht saubere Luft, sondern Geld. Sie agiert dank Verbandsklagerecht als Abmahnverein (in früheren Zeiten hätte man Erpresserbande gesagt). Auch wenn deren Handeln juristisch legal ist, ethisch ist es verwerflich. Zudem bestimmt ein Verein mit nur 250 Mitgliedern sekundiert von den Medien den Gang der Politik. Das mag rechtsstaatlich gedeckt sein, ist aber undemokratisch und verfassungsrechtlich bedenklich, weil in die Freiheitsrechte von Unbeteiligten grundlos eingegriffen wird. 5. Fahrverbote sind ein Zweifelhaftes Instrument, weil es praktisch nicht bewiesen ist, daß diese überhaupt zur Verbesserung der Meßwerte beitragen. Zudem sind auch die Meßwerte anzuzweifeln, da die Meßbedingungen unklar definiert sind, z.B. Standorte der Meßstationen, Meßzyklen und -frequenz…
“Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt”. So beginnt die erste Strope des Gedichts “Die Stadt” von Theodor Storm. Storm widmete dieses Gedicht seiner Heimatstadt Husum. Als junger Bub hatte ich im Hinblick auf dieses Gedicht nur negative Assoziationen. Zuviel grau in grau. Als Dorfkind, aufgewachsen in sattem Grün, mit dem Duft von frischem Heu in der Nase, bunten Blumenwiesen und buntem Herbstlaub vor Augen, war mir diese graue Stadt ein Graus. Noch heute packt mich manchmal das kalte Grausen, wenn ich mit dem Auto in die 25 km entfernte Stadt zu meiner Arbeitsstelle fahre. Die großen, grauen Betonburgern, ein wuselndes, waberndes Gebilde aus Menschen und Maschinen, mit einem mir unbehaglichen, ganz anderen Pulsschlag. Atmen und frei sein kann ich erst wieder, wenn ich dieses Gebilde verlassen habe, gen Heimat, mit meinem Diesel. Der entspricht nur der Euro4 -Abgasnorm und wurde von meinem hart erarbeiteten und ebenso hart ersparten Geld gekauft, im Vertrauen auf die beim Kauf geltende Rechtslage. Nun fahre ich, solange man mich noch lässt, mit diesem verhassten Fahrzeug, in die von mir gehasste Stadt, um dort das Geld zu verdienen, mit dem ich mich und meine Familie ernähre. “Das bist du doch selbst schuld. Dann musst du eben in die Stadt ziehen!”, sagte mir unlängst ein Kollege. “Wohin denn?”, fragte ich ihn. “Es gibt doch keinen bezahlbaren Wohnraume und die Stadt ist kacke und stinkt”, ergänzte ich. “Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt(..)”.
Einfach alle mit dem Auto bis zur Feinstaubgrenze der Stadt fahren, Auto abstellen, Zündschlüssle abziehen. Nach spätestens zwei Wochen sind alle Städter verhungert und der Feinstaub und Stickoxid-Spuck wird zu den Akten gelegt. Was die Bundesregierung zusammen mit Toyota und Ford an Volksvermögen vernichtet geht auf keine Kuhhaut. Trotzdem wählen genügend Vollidioten immer noch die Linksparteien vom Sommer 2015. Bedauern tue ich keinen. Selber Schuld wer seinen Henker wählt. Ach ja CO2, jeder Mensch stößt CO2 aus. Einfach die Regierungen in den Städten abschaffen und schon sinkt der CO2-Ausstoß. Kritiker lästern in Stuttgart über die Nähe der Messstelle am Neckartor zum Landtag. Würde dort auf digitale Aktenbearbeitung umgestellt, würde der Feinstaubausstoss an der Messstelle um 20% sinken.
Manchmal jedoch blitzt ganz kurz eine kleine Hoffnung auf. Zappe ich gestern Abend zufällig in die “Tagesschau24” und was höre ich da? Elektroautos sind nicht nur unpraktisch, sondern auch beileibe nicht so umweltfreundlich, wie immer behauptet wird. Das CO2-Sparen beginnt erst jenseits von 100.000 km Laufleistung und auch da nur in kleinen Portionen beim heutigen Strom-Mix. Die Meldung kam zwar aus der Wirtschaftsredaktion, wo der Neusprech noch nicht vollständig durchgesetzt ist, dennoch müssen sowohl die Wahrheitskommission als auch der Faktenfinder total versagt haben. Manchmal keimt auch in der Schreckenskammer der institutionalisierten Realitätsverweigerung ein kleines Saatkorn der Vernunft. Was aus dem zuständigen Redakteur wird werden wir vermutlich nicht erfahren.
Zum Elektroauto mal eine Empfehlung für das Gebührenfernsehen: 3sat-Sendung vom 05.10.18. “Die Schattenseiten der E-mobilität”. Wie Ökologisch und sozial gerecht wird eigentlich das Lithium und das Kobalt für die Batterien gewonnen? Keine verschenkte halbe Stunde.
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