Gestern gingen die Spanier abends gemeinschaftlich auf die Balkone und spendeten ihren heroischen Ärzten und Pflegepersonal Beifall. Das war ein erhebender Moment. Eine echte Gemeinschaft. Könnte es so etwas in Deutschland geben?
Sehr schön, diese Solidarität der Italiener untereinander. In Deutschland, wo eine wieder gewählte Kanzlerin unsere Deutschlandflagge auf offener Bühne einem Minister aus der Hand reißt und in die Ecke wirft, wäre das Singen der Nationalhymne vermutlich schon hart an der Verfassungsschutz-Beobachtung.
Ja, Moment mal, Herr Broder. In Deutschland versuchen die Menschen dem Virus aber auch zu trotzen. Heute habe ich z. B. auf ntv einen kleinen Beitrag gesehen, der sich mit der Solidarität der Menschen befasste. Es wurden Zettel präsentiert, die Nachbarn im Treppenhaus ausgehängt haben und dort ihre Hilfe anboten. Und dann wurden Postings in sozialen Netzwerken präsentiert, in den User sich bereit erklärten, für andere einzukaufen oder aber mit dem Hund Gassi zu gehen. Wer schnell war und genau hingeschaut hat, konnte übrigens lesen, dass das Angebot nicht für alle galt. AfD-Wähler waren davon ausgeschlossen. Auch Solidarität hat also seine Grenzen.
Ach Leute, seit’s doch nicht gleich so Pessimistisch…. bei einer Quarantäne macht’s die Fenster auf und singt die deutsche Nationalhymne…. wegen mir auch “Hoch auf dem gelben Wagen… oder schwarz grün ist die Angela… schwarz grün bin…. so ungefähr, um des Friedenswillen!
Hätte Lust nach Italien zu ziehen. So eine stolze lebensfrohe Nation!
Sollten in D-Land einige der Rest-Autochtonen (aka die die schon länger da sind) auf die irrwitzige Idee kommen “deutsche” Lieder zu singen, dann rückt die Staffel-Antifa mit staatlich finanzierten Molotowcocktails (E10 bleifrei) aus und fackelt deren Autos und Häuser ab.
Direkt aus bella Italia: War gerade mit meinem Sohn auf dem Friedhof (oder eigentlich nicht, der ist naemlich zu). An etlichen Balkonen und Fenstern (bei Familien mit Kindern) haengen Regenbogen-Transprente mit der Aufschrift: Andrà tutto bene (Alles wird gut). Das war’s dann auch schon mit der allegria. Mein Sohn musste nochmal kurz ins Haus und ich habe solange an der Ecke auf ihn gewartet, als ein Mann mit Hund vorbei kam. (Den Hund auszufuehren, ist noch einer der wenigen Gruende um erlaubtermassen aus dem Haus zu gehen.) Noch nie in meinem Leben wurde ich derart misstrauisch angestarrt; er hat sich noch mehrfach nach mir umgedreht.
Amici, Ich werde kommen, so bald wie möglich und dann feiern , singen und tanzen wir auf der Straße. A la vita, lechaim.
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