Jetzt, da die Pandemie sich in Deutschland sehr weitgehend als eine ambitionierte Übertreibung erwiesen hat und sich daher auch die Virolokratie ihrem Ende neigt, stehen wir alle vor den Folgen; zuerst vielleicht den gesundheitlichen, bei denen sich die Kollateralschäden als gravierender zu erweisen beginnen als der Primärschaden, dann vor den politischen und zuletzt vor den wirtschaftlichen und finanziellen. Zuletzt? Nicht ganz. Auch die wissenschaftlichen Folgen sind nicht zu vernachlässigen.
Denn seit Ende Februar überließ sich Deutschland der Virologie. Ob dieses Land dabei virologisch oder eher viro-unlogisch gehandelt hat, sich beraten und regieren ließ, ist eine offene Frage. Doch erste Antworten zeichnen sich ab. So gab es da Experten, die meinten, den zunächst eklatanten Mangel an Schutzmaterialien mit Theorien über die nicht luftgebundene Übertragung des Coronavirus oder die Unwirksamkeit von Atemschutzmasken konterkarieren zu müssen, alles flankiert auch vom Virologen Christian Drosten; und es gab einen NRW-Ministerpräsidenten, der fröhlich Karneval feiern ließ, einen Bayrischen Ministerpräsidenten, der mitten in der frühen Exponentialphase der Erkrankung am Sonntag Kommunalwahlen abhalten ließ, um am Montag den Katastrophenfall ausrufen zu lassen – und dann gab es einen kompletten Lockdown des Landes, der nun quasi achselzuckend mit dem schiefen Mantra von der „schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ abgetan werden soll, so als wäre Corona der Feind eines vor Überspanntheit zusammenbrechenden Vierten Reichs von lauter – mittlerweile maskierten – Volksgenossen.
Und so verhalten sie sich auch, von der Politik bis hin zu den normenkonformen Bürgerinnen und Bürgern, die sich wenigstens irgendwie gerettet fühlen sollen, warum und von wem auch immer. Drosten, Laschet und Söder können es nicht gewesen sein; ob die Virologen und Politiker es waren und nicht doch eher die Epidemiologen und Infektiologen in den Gesundheitsämtern, das bleibt die vorläufig offene Frage. Und Jens Spahn mit seiner gelassenen Einschätzung vom Januar hätte am Ende recht behalten. Die aufgesetzte Einigkeit beginnt jedenfalls zu bröckeln, teils tun sich tiefe Risse auf, und sie erreichen den Boulevard, den Gehsteig der Bürgerinnen und Bürger. Und gerade nicht dort sind die Abstandsregeln der Höflichkeit zuerst und längst unterlaufen worden, mit allen seltsamen Nebenerscheinungen.
Hinein in den wissenschaftlichen Infight
Man ging schon zuvor gern in den wissenschaftlichen Infight und tut es jetzt nur umso vehementer. Und das ist nötig und richtig; nur findet es jetzt eben nicht mehr in der staubigen Bibliothek eines virologischen Instituts statt. Man hat sich exponiert – und reagiert nun empfindlich. Allen voran Christian Drosten. Das ist das Risiko der Prominenz. Wer sich derartig öffentlich macht, macht sich auch angreifbar.
Wir alle – die Mediziner, zu denen ich zähle, voran – schwammen und schwimmen noch in einem Meer der Unwissenheit. Warum brach manche europäische Region unter der Krankheitslast zusammen, und andere Regionen nicht? Ist die Übertragung von Corona durch Kinder so gravierend wie bei der echten Grippe, der Influenza? Was also bedeutet der Umgang mit Corona für den Umgang mit künftigen „Erkältungswellen“? Werden wir das Land jetzt jedes Frühjahr „schließen“? Welche Apologeten der Beschränkung werden uns diese Maßnahmen und Zustände weiter schön reden? Welche Einschränkungen der Meinungs-, Versammlungs- und Bewegungsfreiheit werden uns bleiben, werden wir uns gefallen lassen? Wird das Infektionsschutzgesetz nun bis zum Sanktnimmerleinstag über dem Grundgesetz stehen? Ist jeder, der der Regierung auch nur an dieser Stelle widerspricht, ab sofort ein Verschwörungstheoretiker?
Das ist die consecutio temporum, die Kette der Dominosteine, die fallen, wenn harmlose Wissenschaftler sich exponieren; und damit geraten sie in die Schusslinie des öffentlichen Interesses; wohl verdient und völlig zu Recht, denn man hörte und hört auf sie und bleibt auf sie angewiesen. Aber doch bitte nicht auf Einzelne! Wo blieb denn das Robert-Koch-Institut, wo waren und sind denn die Epidemiologen, Sozialmediziner, Kinderärzte, Psychologen? Sie waren alle da! Daher, vor allem, wo und von wem in der Politik sind sie denn gehört worden?
Insofern sollen die Herren Virologen sich nun beruhigen oder nicht. Auf jeden Fall sollen sie sich dorthin begeben, wohin sie gehören; ins Labor zum Forschen, ins Institut zum Publizieren und in den Hörsaal zum Lehren. Sie sollen Studentinnen und Studenten ausbilden, auch sollen sie Ärzte wie mich weiterbilden und ihre Studien statistisch sauber erarbeiten – und sich der Kritik offen und ohne das Verhalten der Mimose oder gar der beleidigten Leberwurst stellen, auch der Kritik, die aus nicht wissenschaftlichen Kreisen kommt, denn ihre Auffassungen hatten und haben erhebliche Auswirkungen auf das Leben aller. Die Kollateralschäden, für die auch sie nun Verantwortung tragen, werden uns auf Jahrzehnte beschäftigen. Das nennt man Nachhaltigkeit. Und eben nicht „viel Zoff um nichts“.
Das ist die Verantwortung, die auch Christian Drosten bereitwillig übernommen hat. Das ist Teil jener Aufmerksamkeit, die er verdient und wohl, wenn auch nicht nur, genossen hat. Aus dieser Verantwortung und dieser Aufmerksamkeit wird niemand über Nacht entlassen, auch nicht wegen guten Willens, auch nicht Christian Drosten.
Zu den Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Jesko Matthes ist Arzt und lebt in Deutsch-Evern.
Beitragsbild: Creative Commons CC0 Pixabay

Ich wage zu behaupten, die meisten Menschen kennen nicht mal den Unterschied zwischen Bakterien und einem behaupteten Virus. Die bunten Bildchen in den Medien sind nur Wunschgedanken. Herr Dr. Stefan Lanka hat 100 000 Euro für einen wissenschaftlichen Virennachweiß ausgelobt, welcher noch nicht erbracht wurde. Das heißt, alle Maßnahmen erfolgen auf Grund einer Glaubensannahme. das Mittelalter lässt grüßen.
Ein Narzisst kann und wird sich nie eine Gelegenheit entgehen lassen, seinen Narissmus oder die Befriedigung seiner Eitelkeiten zu entgehen. Die Tätigkeit im Labor ist höher nachgerade psychisch belastend. Endlich einmal wichtig oder sehr einflussreich zu sein, duerfte fuer den genannten Herren enormer Antrieb gewesen sein und natuerlich "helfen" hier dramatisch/existentielle Seherverkuendungen schon immer mehr als gemaessigt/relative Botschaften. Da ist der Herr Wirrologen seinen Bedürfnissen gefolgt, endlich auch mal ganz vorne oder ganz oben zu stehen und vor allem Promistatus zu erwerben. Letzteres ist ein gerade in Deutschland nicht zu unterschätzender Faktor. Dass die nun einsetzende nahezu gegensätzliche Bewegung und vor allem Krtitk den Herren mit exakt dieser Persönlichkeit in das Mark hinein erschüttert, war und ist voellig klar. Narzissten haben Kritik nicht so gerne und sind nie in der Lage, damit gelassen, souveränen oder "wissenschaftlich rational" umzugehen. Sie sind persoenlich getroffen, vom empfundenen (Beliebtheits) Absturz abgesehen. Der Herr ist Virologe, so wie Merkel Kanzlerin, was aber leider an mitunter hoechst problematischen Charaktermerkmalen nichts ändert. Besser (und auch moeglich) waere es, dieses vorher! angemessen zu berücksichtigen, um spätere massive Schaeden fuer Andere zu vermeiden.
Der Schwachsinn hat aber doch noch kein Ende: Mundschutz unter freiem Himmel und Abstand von 2 Metern. Nach dieser Logik müssen also die Chirurgen jetzt 2 Meter Abstand vom OP-Tisch einhalten, da sie schon immer potenziell infektiös waren. Als Anästhesist müsste der Kanzleramtschef wissen, dass dies komisch aussehen würde.
Was ein Virologe sagt, ist die eine Seite. Was die Mainstream-Medien dazu sagen, die andere. Ich habe anfangs mit Unverständnis festgestellt, dass die Einreise aus Risikoregionen der Welt problemlos weiter möglich war; ohne Quarantäne oder auch nur einen Test. Die Medien hätten das aufgreifen können, haben es aber nicht. Sie bestimmen letztlich die Meinung des Großteils der Bevölkerung, welche Maßnahmen richtig und welche übertrieben sind. Und sie sind es hauptsächlich, die festlegen, wer ein Wissenschaftler und wer ein Verschwörungstheoretiker ist. Selbst Politiker kommen bei ihren Entscheidungen nicht an den Medien vorbei, wenn sie wieder gewählt werden wollen, denn wer wählt schon eine Partei, die mit ihren Entscheidungen schuld an massenhaften Todesfällen ist. Auch ein Herr Drosten hätte sich gut überlegt was er sagt, wenn er mit massiver Kritik der Medien rechnen müsste. Einzige Ausnahme bildet Herr Ramelow mit seiner Ankündigung von Lockerungen. Er kann, denn wann wurden in den letzten Jahrzehnten Linke von den Mainstream-Medien schon mal ernsthaft angegriffen? Er steht dann für die Zurückgabe von bürgerlichen Freiheiten - ausgerechnet ein Linker...
„Wir alle – die Mediziner, zu denen ich zähle, voran – schwammen und schwimmen noch in einem Meer der Unwissenheit. Warum ..“. Ihr Fragenkatalog ist mir völlig unverständlich. Sie arbeiten direkt an der Front, Dr. Matthes, haben den unmittelbaren Eindruck, spüren sofort die Auswirkungen UND können ad hoc den interdisziplinären und kollegialen Austausch mit Kollegen suchen. Wenn SIE in Unwissenheit schwimmen, können wir direkt auf Medizinroboter setzen. Eine menschheitsbedrohende Pandemie zeichnete sich bisher auf dieser Welt durch viele Kranke und Tote aus. Das war bei COVID nie der Fall, und schnell klar. Dieser ganze mediale Hype konnte AUCH deshalb so erfolgreich gesellschaftlich verfangen, weil die Ärzteschaft mittlerweile ebenso gleichgeschaltet reagiert, sehr oft wider besseres Wissen. Sie agieren wie die genudgte Bevölkerung. SIE konnten es wissen und zwar schon längere Zeit. Dr. Frank wußte es auch. Nicht die Langzeitschäden, die erstaunlicherweise bereits jetzt schon dubiose medizinisch- politisch motivierte Fachkräfte kennen, denn Propaganda steht über einem „Zeitfaktor“, aber die unmittelbaren Auswirkungen des Virus, die lagen Ihnen immer aus ERSTER Hand vor. Nach Millionen von angekündigten Toten, für wieviele Coronaverstorbene mußten Sie einen Totenschein ausstellen? (obduziert?) Der Ärzteschaft fehlt es an Selbstbewußtsein, Chuzpe und Mut! Man läßt sich von einem Bankkaufmann und anderen halbgaren Politikern in seinem eigenen Gebiet zum Narren halten, zum ausführenden Organ schwachsinniger Anweisungen degradieren. Das ist ein schlimmer Weg, werter Autor, wenn Politik medizinische Inhalte vorgibt. Hatten wir schon alles...und Drosten, ist nichts anderes als der Gipfel der politischen Einflußnahme, (hatten wir auch schon)- eitel, gekauft und unanständig bis gemeingefährlich. Je mehr ihn die Presse hypt, desto kälter läuft es mir den Rücken runter.......
Ja, und vor allem wollen wir wissen, wo sich die Viren aufhalten, wenn niemand mehr daran erkrankt ist. Wo sie sich außerhalb der Saison vermehren und mutieren können, um pünktlich zum nächsten Kälteeinbruch hier in Europa unsere vereinigten Immunsysteme überraschen zu können. Damit wir unseren Freund Trump bitten können, das Übel eventuell rechtzeitig zu bombardieren. Ja was sonst?
Sie haben vergessen oder absichtlich nicht erwähnt, dass Drosten schon 2009 mit seinen Analysen und Vorhersagen drastisch daneben lag, seine Zahlen haben sich relativ schnell als Weit überhöht herausgestellt, als vorsätzliche Panikmache. Drosten hat sich meines Wissens davon nie distanziert und auch seine Fehler nie eingestanden. Dass sich Merkel & Co nahezu ausschließlich auf Drosten verlassen haben und alle anders lautenden, durchaus fundierten Analysen ignoriert oder abfällig beiseite gewischt haben, ist nicht nur skandalös, sondern angesichts der fatalen Auswirkungen von Lockdown und Beschneidung der Grundrechte ein Verbrechen. Verfolgt oder gar bestraft wird dieses Verbrechen der Politik natürlich nicht, vermutlich erhält Drosten noch das Verdienstkreuz an der Mullbinde mit Spritze und Petrischale...