In buchstäblich letzter Minute wurde eine politische Schmierenkomödie beendet, die nicht nur Hessen, sondern ganz Deutschland in schwere Fahrwasser gebracht und das Ansehen der politischen Klasse endgültig ruiniert hätte. Da hatten Rot-Grün in Hessen einen Abbau West beschlossen und ihn sich von der SED-Linken genehmigen lassen. Protest von der veröffentlichten Meinung war nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die Öffentlich-Rechtliche Berichterstattung war pro Ypsilanti, während ihrem Gegenspieler Walter das blanke Unverständnis entgegenschlug, als er sich dazu durchrang, der Koalitionsvereinbarung seine Stimme zu verweigern.
Glücklicherweise blieb er nicht allein. Die vier Aufrechten von Hessen haben die SPD davor bewahrt, in einer Minderheitsregierung von SED-Gnaden vorgeführt zu werden. In einer solchen Minderheitsregierung hätte man lediglich Posten besetzten können. Das es vor allem darum ging, wurde spätestens klar, als Ypsilanti das Wirtschaftsministerium teilen lassen wollte, um ihren „Vordenker“ Scheer doch noch Minister werden zu lassen. Das ihre Regierung keine eigene Politik hätte machen können, schien Frau Ypsilanti nicht zu stören. Sie wollte diese Machtlosigkeit gern in Kauf nehmen, um Ministerpräsidentin zu werden. Nun wurde ihr verdientermaßen die Rote Karte gezeigt. Nebenbei wurde der Siegeszug der Linken gestoppt, die sich schon ohne nennenswerten Widerstand befürchten zu müssen, auf dem Weg in die Bundesregierung gesehen hatten. Vielen Dank ihr Vier! Ihr habt heute ein gutes Stück Politikgeschichte geschrieben!