Walter Schmidt / 20.06.2007 / 21:17 / 0 / Seite ausdrucken

Viel Feind, viel Ehr!

Im Vorfeld der Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an Henryk M. Broder
am Sonntag, dem 24.06.2007 in der Paulskirche zu Frankfurt a.M. ,
machen nun die besonderen Freunde des Preisträgers mobil.

Die Internationalen Ärzte für die Verhinderung des Atomkrieges tun
das, was sie am liebsten tun, nämlich ihre Praxen schließen, um an
einem Forum zum Thema “Feindbild Islam…” teilzunehmen, Alfred Grosser
organisiert wahrscheinlich bereits eine “Mahnwache gegen die Mauer in
Palästina” auf dem Römerberg, Evelyn Hecht-Galinski hat womöglich
bereits ihr Kosmetikköfferchen gepackt und der SED-Historiker Otto Köhler
greift zur Feder und bezeichnet in der nationalbolschewistischen “jungen
welt” den diesjährigen Preisträger als ein “kopfloses Huhn”, “das
seine letzten Reflexe auslebt.

Da es bekanntlich kein besseres Lob gibt als den Haß seiner
schlimmsten Feinde, möchten wir den geneigten Lesern der ACHSE DES GUTEN an
dieser Stelle die schönsten Stilblüten Otto Köhlers aus der “jungen
welt” vom 15.06.2007
(http://www.jungewelt.de/2007/06-15/004.php?print=1)nicht vorenthalten,
sagen sie doch mehr über die Geisteshaltung dieses
Nationalbolschewisten als über jene des Kritisierten aus.

“Henryk M. Broder ist (...) letztes Jahr sechzig geworden. (...) Damit
sein nunmehr ehrwürdiges Alter bemerkt und womöglich ausgezeichnet
werde, schrieb er das Buch “Hurra, wir kapitulieren” mit der imperativen
Widmung “Für mich zum Sechzigsten”.”

“Broder ist ein Bekenner, ein ideologischer Exhibitionist voll
Leidenschaft. Er verehrt George W. Bush, trat schon immer für dessen Krieg
gegen Irak ein, sein Handy klingelt mit der US-Hymne, und letztes
Wochenende trat er im ARTE-Kulturmagazin “Metropolis” mit einer mächtigen
US-Fahne auf dem Hemd über seinem nicht weniger ansehnlichen Bauch zum
Interview an. Sein Kampf gegen den Terrorismus ist ebenso schlicht.”

“Broder (...) erwartet Einsicht in die Anerkennung der Notwendigkeit
eines unerbittlichen Krieges.”

“Der (...) Börne-Preisträger des Jahres 2007 (...) hat sich für die
Guillotine entschieden, obwohl er längst kopflos ist.”

“Noch gibt es Protest gegen ein deutsches Gunatánamo. Er müßte
verstummen, zum Verstummen gebracht werden, wenn Broders Alternativlosigkeit
zum Gesetz dieses Staates würde.”

“In diesem Sinne wird (...) die Verleihung des Börne-Preises 2007
(...) zu einer wesentlichen Qualitätssteigerung der inneren Freiheit
unseres Landes beitragen.”

Viel Feind, viel Ehr’!

Bleibt nur die Frage, ob der “Hamburger Publizist” Otto Köhler diese
Laudatio selbst verfaßt oder ob er etwa seinen Text aus der Rubrik “Das
meint der Leser” auf Henryk Broders Homepage abgekupfert hat.  Zutrauen
wäre es ihm.

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