Habe kürzlich leider ein Glas Rotwein über der Tastatur meines Apple Laptops verschüttet. Reparaturkosten 600 €. Erst habe ich mich geärgert. Diese Aktion in Berlin hat mir die Augen geöffnet. Jetzt interpretiere ich es als “Kunstaktion” und Protest gegen den Computergiganten. Alles wieder gut!
Verkehrte Welt: ernsthafte Menschen gelten schnell als Provokateure und platteste Provokateure als Künstler. Solche “Künstler” führen bloß ihre Verlegenheit Gassi, daß sie nicht das Zeug haben, an den Stand, den Leute wie G. Benn, Picasso oder A. Schönberg erreicht haben, anknüpfen zu können. Man läßt lieber Farbbeutel platzen u.Ä. und hofft auf günstige Auslegung aus der kunstbequatschenden Zunft.
Eigentlich sollten diese Leute richtig zur Kasse gebeten werden. Dies heisst: 1. für den Polizei- und Feuerwehreinsatz. 2. Für die Sachschäden im Apple Store udn dessen Umsatzverlust. Aber ich befürchte, dass dies der Steuerzahler bezahlen darf.
Einfach nur: Sehr gut
Die Kunstaktion erinnert mich an Grenzüberschreitungen des Zentrums für Politische Schönheit. Kunst hat eben bei aller Freiheit auch Grenzen.
Treffend ausgeführt, wie immer. Der Trick ist, dass völlig Unbegabte mit derlei Überfällen “Zeichen setzen” und die Überfallenen zwingen, entweder als Banausen oder Humorlose ihr coming out zu haben oder zugeben zu müssen, sie hätten die Aktion - oder heißt das “Action”? - nicht oder falsch verstanden. Der Eklat, um eine Botschaft rabiat rüberzubringen, bleibt in der Demokratie eine völlig unangemessene “Kunstform”, selbst wenn damit keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten verbunden sind. Leider!
“Die meisten Metalle werden von flüssigem Gallium angegriffen, so dass es nur in Behältern aus Quarz, Glas, Graphit, Aluminiumoxid, Wolfram bis 800 °C und Tantal bis 450 °C aufbewahrt werden kann. Für Galliummetall existieren keine toxikologischen Daten; es wirkt jedoch reizend auf Haut, Augen und Atemwege.” Das weiß man allerdings nur, wenn man eine Suchmaschine bedienen kann. Also nicht als Künstler.
Sehr treffender Beitrag Herr Müller-Ullrich. Besonders schlimm ist die Tatsache, dass viele derartige “Kunstaktivisten” auch noch mit Steuergeldern subventioniert werden, und damit ihrem Gesinnungsterror sorgenfrei nachgehen können. Seien es Tortenwürfe gegen unliebsame Politiker oder Sachbuchautoren oder die Beschädigung von Eigentum, von Gedenk- und Grabstätten. Ich hoffe Apple lässt die Sache nicht auf sich beruhen und zieht die verursachenden “Künstler” für den entstandenen Schaden persönlich zu Verantwortung. Der Einsatz der Feuerwehr sollte ebenfalls von den Verursachern bezahlt werden, es war schließlich eine vorsätzlich geplante Aktion.
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