Sehr geehrter Herr Abdel-Samad! Ich freue mich, endlich wieder etwas von Ihnen lesen zu können. Für meinen Geschmack geschieht dies zu selten. Gerne las ich Ihre Bücher, bspw. über Mohammed oder Ihre Einordnung des Islam als faschistische Ideologie, mit großem Erkenntnisgewinn. Mittlerweile reiche Ihre Bücher in meinem Bekanntenkreis herum, damit sich Ihre fundierte Sichtweise des Islam auch weiter verbreitet. Denn in den Mainstreammedien hört man nur die konfliktfreien, aalglatten Versionen vom generell integrierbaren Islam und den an sich integrationswilligen Muslimen. Die massiven Schwierigkeiten werden bagatellisiert. Ihre Analyse des Medienechos der muslimischen Welt auf das Unglück in Paris passt da ganz in das, für mich zu erwartende Bild: Die außereuropäischen muslimischen Stimmen, die mit einem aggressiven Sprachgebrauch wie Allahu Akbar und “Gottesstrafe” den Brand der Notre Dame kommentieren, auf der einen Seite und die in westlichen Ländern lebenden Islam-Protagonisten, die diesen Sprachgebrauch herunterspielen, ohne diesen zu verurteilen und sich von solchen Kampfrethorikern zu distanzieren. Ihnen, Herr Abdel-Samad, wünsche alles Gute und weiterhin den Mut, der Sie in der Vergangenheit auszeichnete. Und lassen Sie bitte mehr von sich hören und lesen. Ihre Stimme wird gebraucht.
“(...) diese Sorte von [unanständigen] Muslimen (...)”. Woran erkenne ich diese Sorte von Muslimen, denn gewiss rufen nicht alle, die nach Katastrophen oder Anschlägen “Allahu Akbar” denken, “Allahu Akbar” aus. Gerade diese Gruppe von klandestinen “unanständigen Muslimen” bereitet mir Sorgen. Kann ich zum Beispiel meinem arabischen Friseur - ja. ich gehe tatsächlich zu einem arabischen Barbier - noch trauen?
Dieses “krankhafte Verhalten” ist im Wesentlichen nur unter zwei Gruppen auszumachen, den Moslems sowie linken Militanten (auch verbal, z.B. bei den Jusos); da wächst zusammen, was zusammengehört, zwei aus den Jahrhunderten der niederschwelligen Kriegsbegeisterung übrig gebliebene traurige Restehaufen.
Warum? Weil sie insgeheim damit sympathisieren. Weil auch sie wollen, dass der Islam eines (absehbaren) Tages überall das Sagen hat. Weil auch sie Juden und Christen, wenn nicht hassen, dann doch verachten. Weil für sie der Prophet und der Koran über allem stehen. Weil auch sie der Meinung sind, dass du für deine Blasphemie bestraft werden musst. Weil auch sie nicht in der Lage sind, den grundsätzlichen Fehler in ihrem Weltbild zu erkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen.
Chapeau! Vielen Dank für die glasklaren Worte.
Da stimme ich Ihnen voll zu. Leider ist es aber so, die größten Relativierer und Verharmloser sind auch immer die größten Feiglinge und Lügner. So kann man schön in Deckung bleiben und muss nichts unternehmen.
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