@janblank: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch”, stammt nicht aus Goethes Feder, sondern ist auf Hölderlins Mist gewachsen und in seinem Gedicht „Patmos“ verewigt. | „Es irrt der Mensch, solang er strebt“ stammt indes von Goethe (Faust)).
Aber, aber: die Deutsche Bahn hat “sogar mehr CO₂ eingespart, als sie sich selbst ursprünglich einmal vorgenommen hatte. Und sie soll auch mehr Frauen in Führungspositionen gebracht haben. ” (BR-Zitat) All dies ergab “Bonus-Punkte* für die Boni zehntausender Beschäftigter im Unternehmen. Na also, wenn kümmern da noch ausfallende oder verspätete Züge, ich bitte Sie.
Die Bahn wurde nicht von woken Linken kaputtgemacht, sondern von den Verkehrsministern der CSU. Wer will dass die Bahn wieder auf die Gleise kommt, der kann alles wählen, nur nicht CDU/CSU. Sieht man ja auch den Forderungen, die neuerdings von Merz bis Söder zum Thema kommen: Bahn verteuern, Strecken stillegen, Bahn kaputtsparen. Das gehört nun mal zum Wertekanon der CDU/CSU.
In diesem Zusammenhang möchte ich, für mich selbst völlig überraschend, mal eine Lanze für Herrn Weselsky brechen. Der hat der Weltwoche ein Interview gegeben, auf welches man über “«Ich halte von der Brandmauer gar nichts»: Lokführer-Boss Claus Weselsky über Deutschland” bei YT landet. Wer eine Stunde Zeit investieren kann, wird wahrscheinlich Herrn W von einer Seite kennenlernen, die er ihm bisher nicht zutraute.
Jetzt wäre es mal interessant, die Störungsursachen mit anderen Ländern zu vergleichen. Ist die Hardware kaputt gespart worden? Oder ist der Lokführer übermäßig häufig nicht erschienen?
Wer mehr Geld für ein systembedingt komplexes ( weil nicht autarkes ) und somit teures Infrastrukturmodell des 19. Jahrhunderts fordert , muß auch sagen , woher das Geld kommen soll . Sagt auch die Autorin nix zu . Mein Tipp : “Subventionssoli” auf den Verbrennerkraftstoff des überlegenen ( weil autarken selbststeuernden ) Systems Straßenverkehr des 20. Jahrhunderts aufschlagen . Moin und Servus auch ...
Sigrid Nikutta ist seit 2000 Mitglied des Vorstands der Deutschen Bahn, zuständig für das Ressort Güterverkehr. Diese Entscheidung geht maßgeblich auf den ehemaligen Bundesminister für Verkehr Andreas Scheuer zurück. Nikutta ist von ihrer Ausbildung her Psychologin. Bevor sie zur Deutschen Bahn wechselte war sie Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe BVG. Während dieser Zeit wurden die Verkehrsbetriebe erfolgreich heruntergewirtschaftet. Nikutta selbst, die die Möglichkeit gehabt hätte, mit der BVG zu fahren, konnte auf Kosten der BVG einen Dienstwagen benutzen. Gegenwärtig ist Nikutta dabei die Logistik Tochtergesellschaft Schenker zu verscherbeln. Schenker ist einer der wenigen Bereiche der Bahn, die funktionieren und Gewinne erwirtschaften. Seit einigen Monaten ist Schenker international zum Verkauf an Finanzinvestoren ausgeschrieben. Das gibt wieder hohe Bonuszahlungen für den Vorstand und die mit der Abwicklung befassten Banker und internationalen Rechtsanwaltsfirmen. Zurückbleiben wird auch hier ein Trümmerhaufen. Auf YouTube gibt es viele Filme mit Nikutta. Man sieht da eine typisch narzistische Vertreterin heutiger Unternehmenskultur. 29.1.21 YouTube Handelsblatt Podcast “Siegfried Nikutta erzählt, wie sie den Güterverkehr der Bahn wieder sexy machen will”. Was für eine schwachsinnige Aussage. Wenn man sich ansieht, wieviele Aufsichtsratsmandate, Sitze in “Beiräten” und Vorstandsfunktionen Nikutta hat, dann begreift man auch, was Größenwahn bedeutet. Bei den anderen Mitgliedern des Vorstands der Deutschen Bahn sieht es ähnlich aus. Insoweit: Auch der jetzige Vorstand der Deutschen Bahn wird nicht nur einen Trümmerhaufen hinterlassen, sondern ihn auch noch wesentlich vergrößern.
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