Verbündete Israels, härtet euch ab

Nach einer Weile hört der Hass auf, schockierend zu sein und ekelt nur noch an. Der Dritte Weltkrieg ist sichtlich im Gange. Wir Juden spüren das in den Knochen. Wir wissen auch, dass es zwar mit uns anfängt, aber nie mit uns endet.

Tatsächlich hat die Hamas Zivilisten aus 41 Ländern ermordet oder hält sie als Geiseln gefangen, darunter Israel (1.400 Ermordete, 203–214 als Geiseln genommen), Argentinien (20 Ermordete, sieben Vermisste), Frankreich (22 Ermordete, drei Vermisste), Deutschland (13 Ermordete, sechs Vermisste), Italien (vier Ermordete, fünf Vermisste), Spanien (zwei Vermisste), Russland (23 Ermordete, sechs Vermisste), Thailand (15 Ermordete, vier Vermisste) und die Vereinigten Staaten (27 Ermordete, 14 Vermisste).

Zivilisten aus vielen anderen westlichen Ländern (Österreich, Australien, Brasilien, Kanada, Lettland, Portugal, Rumänien usw.) wurden ebenfalls ermordet.

Manche mögen den Hamas-Anschlag als einen islamistischen Krieg gegen den Westen betrachten, aber auch Zivilisten aus nicht-westlichen Ländern wie Kambodscha, China, Eritrea, Nepal, den Philippinen, Südafrika, Sri Lanka und dem oben bereits erwähnten Thailand wurden ermordet und werden vermisst.

UNHRC: Permanente Inquisition gegen Israel

Wie ich bereits sagte, sieht es so aus, als ob der Dritte Weltkrieg im Gange wäre.

Aber bis jetzt hat die UNO, die gegründet wurde, um den Weltfrieden zu fördern, den Hamas-Angriff nicht verurteilt.

Navi Pillay, eine ausgesprochene Judenhasserin, die die berühmt-berüchtigte antisemitische Durban-Konferenz leitete und eine der "feministischen" Gründerinnen von Equality Now ist, war Vorsitzende des UN-Menschenrechtsrats (UNHRC). Prof. Anne Bayefsky hat darauf hingewiesen, dass Pillay als Vorsitzende einer „Untersuchungskommission" des UN-Menschenrechtsrats direkt nach den Gräueltaten der Hamas einen Bericht veröffentlicht hat, der "die Ermordung von Juden fördert".

Wie Bayefsky feststellte, ist es kein Zufall, dass der UNHRC eine permanente Inquisition gegen Israel ist und von den "undemokratischen islamischen Staaten, die mit China, Kuba, Russland und Venezuela unter einer Decke stecken", ins Leben gerufen wurde. Kein westlicher Staat hat unterschrieben."

Russland in direktem Kontakt mit der Hamas

Gleichzeitig setzen sich zahlreiche Länder für die Freilassung ihrer Staatsangehörigen ein.

Der argentinische Präsident Alberto Fernández erklärte, dass seine Regierung in Kontakt mit den israelischen Behörden gestanden habe sowie mit "der Palästinensischen Autonomiebehörde, Katar und Ägypten, um Hilfe zu erlangen bei der Befreiung argentinischer Geiseln, die von militanten Hamas-Kämpfern im Gazastreifen festgehalten werden". Man beachte "Kämpfer" und nicht "Terroristen".

Die Familien französisch-israelischer Staatsbürger fordern Präsident Emmanuel Macron auf, "bei der Suche nach ihren vermissten Angehörigen zu helfen." Deutschland hat Ermittlungen gegen die Hamas eingeleitet, da nach deutschem Recht die Staatsanwaltschaft bei Verdacht auf Verbrechen im Ausland ermitteln muss, wenn deutsche Staatsbürger betroffen sind.

Nach Angaben der Jerusalem Post steht Russland in direktem Kontakt mit der Hamas. Der stellvertretende thailändische Außenminister sagte: "Die Regierung arbeitet daran, tausende thailändischer Staatsangehöriger aus der Konfliktzone zu evakuieren" und steht in Kontakt mit den israelischen Behörden.

Juden als Selbstmordkünstler

Ich frage mich, wer sich für die Freilassung der israelischen Geiseln einsetzt. Kümmert sich nur Israel um seine eigenen Leute?

Einige der lautesten Stimmen in Amerika gehören zu Juden, die ich als Selbstmordkünstler betrachte. Ich beziehe mich dabei auf Queers for PalestineJewish Voice for PeaceJ Street und If Not Now. Diese Gruppen weigern sich, zu verstehen, dass die Nazis/Hamas/ISIS in den Schlangen zu den Krematorien die Juden, die pro-Nazi/Hamas/ISIS sind, nicht von denen trennen, die es nicht sind.

Es gibt israelische Gegenstücke zu diesen Gruppen, wie Breaking the SilenceYesh DinMachsom Watch und HaMoked. Am 18. Oktober veröffentlichten sie einen Appell an Präsident Joe Biden, der sich sowohl auf israelische als auch auf palästinensische Zivilisten bezog, aber ihr Schwerpunkt lag eindeutig auf ihren "palästinensischen Kollegen in Gaza, die unter dem Bombardement des israelischen Militärs stehen. ... In Gaza muss die Zivilbevölkerung von den Kämpfen abgeschirmt werden."

Gibt es solche Erklärungen auch von palästinensischen Gruppen? Ich frage nur.

Judenhass unter Linken und Feministinnen

Die Nachrichten sind jedoch nicht nur entsetzlich. Die live gestreamten Gräueltaten der Hamas waren für viele ein Weckruf. Die Spenden amerikanischer und europäischer Juden für die IDF, Magen David Adom und viele humanitäre Zwecke in Israel, wo Hunderttausende aus ihren Häusern vertrieben und zahllose Familien ermordet oder verwundet wurden, während Andere Angehörige beerdigen und sich um verwaiste Kinder kümmern müssen, sind sprunghaft angestiegen.

Auf der anderen Seite gab es eine Reihe von Artikeln, die von Menschen geschrieben wurden, denen im letzten Jahrzehnt – vor oder nach dem 7. Oktober – die Augen geöffnet wurden und die nun unter den Rückschlägen leiden, die sie erhalten haben, nachdem sie sich für Israel eingesetzt und die Wahrheit über Hamas/ISIS gesagt haben.

Ich schreibe seit einem Vierteljahrhundert darüber und ringe seit fast 50 Jahren mit dem Problem des Judenhasses unter Linken und Feministinnen. Ja, ich habe viele Verbündete und Freunde verloren... genug gesagt. Aber es geht nicht um mich. Das sage ich allen, die mich seit dem 7. Oktober angerufen haben.

Israel wird diesen Krieg gewinnen

Eine liebe Freundin hat mich sehr oft angerufen. Sie hat mir erzählt, dass sie wegen ihrer klaren Unterstützung Israels und der westlichen Zivilisation gegen die islamistische Barbarei entfreundet und angegriffen wurde.

Ich sage ihr das: Nimm's nicht so schwer. Gewöhne Dich daran. Nach einer Weile ist es nicht mehr schockierend. Es ekelt nur noch an. So kannst Du Deine Energien besser bündeln. Du wirst neue Verbündete, sogar neue Freunde finden. Wähle den Weg nach vorn.

Israel wird diesen Krieg gewinnen. Es hat keine andere Möglichkeit. Die Juden haben kein anderes Heimatland, keinen anderen Ort, an den sie gehen können. Der Kampf kann einige Zeit dauern. Der Preis mag höher sein, als wir uns vorstellen können. Aber wir müssen ihn gewinnen. Und das werden wir.

Der Beitrag erschien zuerst im Jewish News Syndicate.

 

Phyllis Chesler ist emeritierte Professorin für Psychologie und Frauenstudien an der City University of New York (CUNY) und Autorin von 20 Büchern.

 

Foto: Phyllis Chesler

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Leserpost

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Bastian Kurth / 26.10.2023

Liebe Frau Chesler, Israel WIRD diesen Krieg gewinnen, einen Krieg gegen das Böse, das Menschenverachtende, das Verlogenene, Heuchlerische, die Lüge und den Hass. Ich bete dafür, daß “er” sein Volk nicht untergehen läßt und ich bin fest überzeugt, daß “er” das nicht zuläßt. SHALOM.

Johannes Schuster / 26.10.2023

Israel muß den Krieg gewinnen, sonst ist es platt. Das hat im Kern der Sache an sich nicht so sehr was mit Sympathiefragen als mit einer logischen Anordnung zu tun.  Wenn Israel ´aza nicht besetzt bekommt es auf die Länge ein gigantisches Problem. Aber WARUM sich die Welt so an Israel festbeißt, das geht mir im letzten nicht ein. Vielleicht ist es Neid und ein Minderwertigkeitskomplex, nicht zu begreifen wie aus fünf Büchern ein Bankensystem werden kann,... kann wohlgemerkt. “Die Rothschilds und das Geld”, das konnte ich mir schon stundenlang anhören. Wer ist geldgierig ? Der Jockel, der mir 1 Stunde seinen Neid vorbetet über “die Rothschilds und das Geld”. irgendwie ist das was zwischen behindert und paranoid. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, in der Stunde der Not offenbaren sich Freund und Feind. Darf ich eines unken ? Nach diesem Weltkrieg wird es einen säkularen Islam und ein zahmes Deutschland geben, oder das Mittelalter und Zerfall. Und der gallische Ödipus muß zusehen, daß ihm sein Marokko vor der Haustüre nicht in Flammen aufgeht wie Notre Dame. Wenn in Frankreich mal die Kirchen nach den Synagogen brennen, wird es munter. Da warten noch einige Problem…..

Marc Blenk / 26.10.2023

Liebe Frau Chelser, das ging bei Corona los und wiederholt sich nun nach dem Progrom des 7.10 fort. Die Art und Weise wie Juden für das Abschlachten ihrer Brüder und Schwestern, ihrer Kinder, Eltern und Großeltern selbst verantwortlich gemacht werden und wie man sie dazu drängt, auf Selbstverteidigung zu verzichten, ist dermaßen widerlich, dass es kaum zu ertragen ist. Ich kann mich nicht für andere schämen, mich nur vor ihnen ekeln und entsetzen. Der Freundeskreis wird kleiner, aber auch robuster. Neue Leute treten dafür ins eigene Leben. Es ist wie es ist.

Helmut Driesel / 26.10.2023

  Ich habe in den letzten Tagen mehrere Hamas-freundliche Texte gelesen, deutsch, und einer davon im Umfeld ausgerechnet des “Einstein-Forums”. Aber es ist zumindest noch nicht verboten, dagegen Stellung zu beziehen. In der DDR konnte man sich sehr unbeliebt machen mit Äußerungen wider die Palästinenser, wenn man z.B. keine Soli-Marken kaufen wollte, weil man politisch Israel im Recht sah. Nun sind wir das glücklicherweise alles los. Nicht ganz so optimistisch bin ich für die Zukunft Israels. Die Westeuropäer und Deutschland haben sich längst gewappnet für eine Zeit, wo Millionen Juden auf der Flucht in alle Welt sein könnten. Anders kann man die große Akzeptanz des Islam hier nicht interpretieren. Man möchte guten Gewissens sagen können: “Nein, das ist hier kein guter Ort für Euch!” Auf uns ist hier kein Verlass. Auf ein Amerika ohne konservative Mächte auch nicht. Aber die Juden Israels müssen sich nicht um uns scheren. Die diplomatischen Spannungen müssen riesig sein, unter denen unsere Außenministerin so feige larvieren muss. Ich weiß nicht einmal, ob man sie nun hier schelten darf. Die Israelis müssen Großes leisten, es geht jetzt nicht um die ein- oder zweitausend eigenen Opfer, die die Besetzung des Gazagebiets noch fordern könnte, die dem jugendlichen Potential des jüdischen Volkes auf immer fehlen werden. Sie müssen größer denken, denn sie haben 2 Milliarden Feinde auf diesem Globus. Darunter so wichtige wie die Türkei, Natomitglied in Bomberreichweite. Was jetzt geschehen ist, ist in letzter Konsequenz das Werk der Friedensdiplomatie der letzten 40 Jahre. Was nun geschehen wird, bemisst sich in Megatonnen TNT, und es hängt von der Klugheit und Entschlossenheit der israelischen Elite ab, die Jünger welchen Gottes zuletzt lachen dürfen.

Burghard Gust / 26.10.2023

Nein,Freunde haben Sie keine verloren !!

Rainer Niersberger / 26.10.2023

..... wobei es eine gewisse Überschneidung von Sozialismus und Feminismus gibt.  Aber die Aussage zum 3. Weltkrieg hat durchaus ihre Berechtigung. Zumindest dann, wenn man diesen Weltkrieg vorerst etwas anders definiert, als man es normalerweise tun wuerde. Tatsaechlich geht es keineswegs “nur” um die Juden und Israel. Es geht um westliche Zivilisation und deren Kulturen, die von diversen Seiten, keineswegs nur von Muslimen, massiv bedroht sind. Erkannt wird das nur von wenigen, verdrängt von vielen.  Die Taeter kommen von verschiedenen Seiten und verwenden partiell gleiche, demographische, mitunter aggressive, zum Teil andere, sanftkulturelle, manipulative oder konditionierende Methoden, je nach Lage und Zielobjekt. Artikel wie unter anderem der von Herrn Sarrazin, der an die SPD und die CDU wie weiland in Bonn glaubt, verwundern vor diesem Hintergrund massiv.  Die Uhr tickt und so Anwandlungen wie die gegen die AfD kann man sich hierzulande nicht mehr leisten.  Der Preis wird immer teurer und schmerzlicher.  Uebrigens gehoeren die Rotgruenschwarzen zu den Taetern.

Sandra Müller / 26.10.2023

“Israel wird diesen Krieg gewinnen.” Das hoffe ich SEHR, wenngleich ich Ihren Optimismus nicht teile.

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