Sehr geehrte Frau Pyka, die Dampfwalze ist zwar eine schöne alte Metapher, aber außerhalb von Museen in Deutschland allenfalls noch als eben solche zu erleben.
Der Optimist sagt: das schaffen wir. Der Pessimist sagt: es ist unmöglich zu schaffen, aber solange es Brot und Spiele gibt, wird sich nichts ändern. Erst wenn es zu spät ist wird sich das Volk erheben.
Perfekter Text. Inhaltlich sowieso, aber auch sprachlich brillant. Leider wird er aber diejenigen, denen er die Leviten lesen sollte, nicht erreichen. Das ist echt mal zum Heulen!
Und was schlagen Sie zur Lösung der Probleme vor?
Das Grundproblem deutsch/europäischer Politik sozialdemokratischer Prägung (und dazu gehört heute unbedingt auch die CDU/CSU) ist, dass sie immer genau das Gegenteil dessen erreicht, was sie erreichen möchte. Sie wollte die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigen - entstanden sind salafistische Hochburgen und rechtsfreie “No Go Areas” vor der Haustür in Bonn, Duisburg und anderen westdeutschen Großstädten. Sie wollte eine “Willkommenskultur” für EU-Fachkräfte im Inland fördern - förderte aber eine “Will Kommen” Kultur in Regionen außerhalb der EU. Zyniker behaupten, das einzige Versprechen welches die SPD jemals gegenüber ihrer Klientel halten konnte, war das von “mehr Beschäftigung” als Ergebnis der “Hartz IV Arbeitsmarktreform”: Und in der Tat halten sich heute viele SPD-Wähler nicht mehr mit einem, sondern mit zwei oder drei prekär bezahlten Jobs über Wasser. Diese wird man sich demnächst dann irgendwie mit den Neubürgern aus Afrika und dem Nahen Osten teilen müssen. Nur bei zurückgebliebenen Ostdeutschen ziehen bei dieser Vorstellung keine blühenden Landschaften im Kopfkino vorüber. Es dürfte auch nur eine Frage der Zeit sein, bis jemand in der Regierung auf die Idee kommt, den Mindestlohn bei der Beschäftigung von Migranten auszusetzen. Flankiert von einem lautstark von der Wirtschaft geforderten Abschiebestopp für abgelehnte, lohnabhängige Asylbewerber gibt es bald keinen Grund mehr für deutsche Unternehmen, im Ausland zu produzieren. Der Energieausweis für Hausbesitzer, welche selbstlos an eben diese vermieten, wurde letzte Woche schon zur Disposition gestellt. Die “Mietpreisbremse” hat die Mieten bekanntlich schon vor Inkrafttreten selbiger ordentlich Gas geben lassen. Und auch die geretteten Griechen wissen wo sie ihre “gesparten” Steuer-Millionen zukunftssicher anlegen: in deutsche Immobilien. Und irgendwie bekommt man langsam aber sicher eine Ahnung davon, wie und warum die Weimaer Republik damals gescheitert ist. Sie ist nicht gescheitert, weil die braunen Horden so stark waren, sondern weil die Demokratie nur eine Illusion war - und die Republik ihre Bürger jedes Jahr ein bisschen mehr betrogen hat.
“Deutschland dagegen ist ein Land für Menschen, die ohne Murren einen beträchtlichen Anteil ihres Einkommens und ihrer Würde abgeben, um sich danach vorschreiben zu lassen, wie man den Müll trennt” Nach diesem Gefaselsatz wollte ich schon zu lesen aufhören: polemische Zusammenfassung von Themen, die nichts miteinander zu tun haben, ohne wirklich zu erklären, was diese Einleitung mit dem Thema zu tun hat. Ach ja, welches Thema eigentlich? Ungleichheit ist gar nicht so schlimm - das scheint wohl die Kernaussage zu sein. Es wäre dem Lesefluss deutlich hilfreicher gewesen, eine solche Kernaussage zu formulieren; so muss ich mich durch eine virtuelle Bleiwüste kämpfen und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich die Kernaussage des Textes im Sinne der Autorin verstanden habe oder nicht. “Ungleichheit ist gar nicht so schlimm” - inwieweit das stimmt, wird im Text nicht zwíngend dargestellt. Anhand welcher Kriterien diese Aussage getätigt wird, finde ich ebensowenig im Text. Gegenbeispiele wie die soziale Situation in den USA werden erst gar nicht diskutiert.
Aufmerksame Beobachtungen und Überlegungen in Form von schlüssigen Argumenten, niedergeschrieben in einem sehr gut lesbaren Text. Während ich im Netz meine Anlaufstellen wie achgut.de für logisches und konsequentes Nachdenken gefunden habe, treffe ich in meinem Alltag nur noch auf den stumpfen Einheitsbrei der Mitmenschen, die zu müde zum Nachdenken sind und faktenfrei und ängstlich an Diskussionen teilnehmen. Daneben treffe ich in den Öffentlichen Verkehrsmitteln und an den Hauptbahnhöfen dieses Landes auf die Kehrseite einer verfehlten Politik, die niemand außer mir wahrzunehmen scheint. Ich bin es alles so Leid und füge mich meinem Schicksal. Als Angestellter ohne jede Chance, diesem System ein Schnippchen zu schlagen und als BWL’er ohne Chance, mein Glück im Ausland zu suchen. Bleibt nur die Hoffnung, dass es keine militärische Eskalation gibt - dann hat sich wenigstens der Ansatz meiner Vorgenerationen erfüllt, dass es mir einmal besser ergehen soll…
Sehr guter Text! Werde ich mir kopieren und im Familienkreis zeigen. Am besten noch mit dem Bild der jungen Autorin, um zu belegen, dass nicht nur alte “Nazis” und “Menschenhasser” den buntländischen Migrantenirrsinn kritisieren.
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