Die USA will Indien damit stärker an sich binden und als Gegengewicht zu China aufbauen. Vor allem soll Indien bei der Energieversorgung und der Erschließung eigener Ressourcen unterstützt werden. Für die Klima-Lobby sind das schlechte Nachrichten.
US-Vizepräsident J.D. Vance gab kürzlich, nach Gesprächen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi, bekannt, dass die USA und Indien mit Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen beginnen, wie washingtontimes.com schrieb. Dies findet innerhalb der 90-Tage-Frist statt, in welcher US-Präsident Donald Trump die Einfuhrzölle ausgesetzt hat, um verschiedenen Ländern Gelegenheit zu geben, bilaterale Handelsverträge mit den USA zu schließen. Diese zielen darauf ab, die Ausfuhren der USA zu erhöhen und das Handelsdefizit zu vermindern.
Das Abkommen mit Indien könnte bedeutende Veränderungen in den Handelsbeziehungen und der globalen Energiepolitik mit sich bringen. Die USA planen, Indien bei der Energieversorgung und der Erschließung eigener Ressourcen zu unterstützen. Indien steht vor der Herausforderung, seinen steigenden Energiebedarf zu decken. Die Abhängigkeit von Energieimporten ist groß, Indien importiert über 85 Prozent seines Rohöls. Das Land strebt an, den Erdgasanteil am Energiemix bis 2030 zu erhöhen. Die USA sind inzwischen nach Katar der zweitgrößte LNG (Liquified Natural Gas)-Lieferant Indiens. Ein wichtiger Schritt war auch das Ausschreibungsverfahren von Indiens staatlichem Gasimport-Unternehmen GAIL (Gas Authority of India Ltd), das LNG aus den USA beziehen will. Die Rückkehr der Trump-Regierung hat das zuvor bestehende Verbot von LNG-Exportgenehmigungen aufgehoben, was die Beziehungen förderte.
Das Abkommen stärkt die strategische Zusammenarbeit in der Quad-Allianz (Quadrilateral Security Dialogue, eine Allianz der USA, Indiens, Japans und Australiens zur Zurückdrängung des chinesischen Einflusses im Pazifik). Es könnte Indiens Position als Gegenpol zu China stärken und die Energiesicherheit erhöhen. Die USA bieten Indien Unterstützung durch Technologie und Fachwissen an, was zur wirtschaftlichen Autonomie Indiens beiträgt.
Das Abkommen zwischen den USA und Indien zeigt, dass die Länder ihre Energieinteressen in den Vordergrund stellen, ohne sich von internationalen Klimaverträgen beeinflussen zu lassen. Dies könnte ein Zeichen für eine neue globale Dynamik und einen stärken Anspruch auf Energiesouveränität sein. Für die weltweite Klimalobby (siehe Artikel auf Achgut hier, hier und hier), die alle Länder zur Einschränkung der Nutzung und Förderung fossiler Energiequellen verpflichten will, sind das schlechte Nachrichten. Ach Deutschlands Klima-Politik wird immer problematischer und teurer.