USA stufen Diplomaten-Rang der EU herab

Die US-Regierung hat Diplomaten der Europäischen Union im Protokoll herabgestuft. Dies meldete gestern der deutsche Auslandsrundfunk Deutsche Welle. Die EU-Vertretung in Washington hat laut Der Standard die Herunterstufung des diplomatischen Status bestätigt.

In der Diplomatie haben protokollarische Fragen große Bedeutung. Der diplomatische Rang eines Botschafters entscheidet zum Beispiel, zu welchen Ereignissen er eingeladen und wo er dort platziert wird. Unter US-Präsident Obama habe der EU-Botschafter in Washington, David O’Sullivan, den Status eines Botschafters eines souveränen Staates gehabt, schreibt Der Standard. Die Trump-Regierung habe ihn auf den Rang eines Vertreters einer internationalen Organisation herabgesetzt.

Dies sei letzten Monat beim Staatsbegräbnis des früheren US-Präsidenten George Bush aufgefallen, weil O’Sullivan dort protokollarisch anders behandelt worden sei als zuvor. EU-Vertreter seien vorab nicht über die Herabstufung informiert worden. „Ich kann bestätigen, dass dieser Schritt in Brüssel nicht positiv aufgenommen wurde.“, zitiert die Deutsche Welle einen EU-Vertreter in Washington. Man wolle die Sache nun weiter verhandeln. Mit Vergeltungsmaßnahmen der EU sei indes nicht zu rechnen, schreibt Der Standard mit Berufung auf diplomatische Insider.

US-Präsident Donald Trump gilt als EU-Kritiker und befürwortet den britischen Austritt aus der Union. Bei einer Rede im Dezember letzten Jahres sprach sich der amerikanische Außenminister Mike Pompeo für eine internationale Ordnung auf Basis souveräner Staaten aus und kritisierte Bürokraten, die den Multilateralismus als Selbstzweck aufrechterhalten.

Foto: Factio popularis Europaea Flickr CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Petra Wilhelmi / 09.01.2019

Man kann nicht straflos den amerikanischen Präsidenten als Trottel, als Spinner, als superbösen Mensch hinstellen, seine Politik bestenfalls süffisant begleiten und immer wieder ein Amtsenthebungsverfahren an die Wand malen. Man kann auch nicht als Staat oder eben EU meinen, dass man mit Hetze gegen einen souveränen Staat, Freunde findet. Das hat natürlich immer Folgen.

Gabriele Klein / 09.01.2019

Bravo. Das ist vollkommen richtig, vor allem wenn es sich um “Vertreter” handelt die im Grunde gar nicht demokratisch legitimiert sind sondern sich nur hochgekungelt haben, um für andere zu sprechen von denen sie keinerlei demokratischen Auftrag erhielten, so wie das H. Farrage völlig zu Recht in seinen brillianten clips bemerkt. Die europäische Komission ist ein hoechst undemokratisches und korruptes Gebilde wie die Causa Selmayr sehr schön zeigt. Mir scheint, mit dem Fall der Mauer verkam die EU zusehends zu einer Art “Ersatz” des Warschauer Pakts damit Nachfahren der einstigen roter Eliten eine Kuh haben die es nach dem Fall der Mauer und des eisernen Vorhang bis auf den letzten Tropfen zu melken gilt, um den roten Traum auch danach zwecks eigenen Machterhalts in die Welt zu tragen und weiterzuträumen Und da ist noch was, versoffene Spielfiguren “Dritter” sollte man nicht nur zurücksetzen,sonder ganz streichen….Dies nicht nur wegen dem Alkoho,l sonder auch damit unsere lichtscheuen grauen AGITPROP Eminenzen doch endlich mal selbst hinter UN und EU hervor und ans Licht treten mögen…...um für ihre Ideen die Verantwortung zu übernehmen anstatt sie in AGITPROP Manier UN und EU in den Mund zu legen….

Frank Dom / 09.01.2019

“Ich kann bestätigen, dass dieser Schritt in Brüssel nicht positiv aufgenommen wurde.“ - ich kann bestätigen, dass das niemandem in Washington interessiert.

Rudolf George / 09.01.2019

Anspruch und Wirklichkeit fallen halt manchmal auseinander.

Michael Markwardt / 09.01.2019

“Unter US-Präsident Obama habe der EU-Botschafter in Washington, David O’Sullivan, den Status eines Botschafters eines souveränen Staates gehabt, schreibt Der Standard. Die Trump-Regierung habe ihn auf den Rang eines Vertreters einer internationalen Organisation herabgesetzt.” Und hier verdreht Der Standard die realität und veröffentlicht praktisch #fakenews. Der besagte status wurde erst im september 2016 auf den status eines botschafters eines souveränen staates heraufgesetzt, und dies erst nach langwierigen verhandlungen und zum ende der amtszeit von obama. Die trump administration hat mit der rückstufung sozusagen den status quo wieder hergestellt, welcher zu obamas zeiten, also den großteil seiner präsidentschaft, herrschte…  

Wolfgang Richter / 09.01.2019

Die Trump-Regierung weist der EU den Platz zu, der ihr zusteht. Ansonsten könnten “wir” uns einen eigenen Außenminister (wäre bei den letzten amtierenden auch nicht das schlechteste) und eine “eigene” Botschaft schenken, nicht nur in den USA. Aber vom EU-Bundes- staat sind “wir” glücklichersweise noch weit entfernt. Möge sich diese Distanz analog zur Kontinentalplattenverschiebung stetig vergrößern.

beat schaller / 09.01.2019

Endlich spricht jemand Klartext. Das finde ich sehr gut. Alleine Junker ist ein abschreckendes Beispiel . Vielleicht finden diese Ignoranten dadurch etwas zurück auf einen realen Boden.  b.schaller

Wilfried Cremer / 09.01.2019

Multilateralismus als Selbstzweck? Jein, Herr Juncker braucht schon ein multilaterales Laufställchen, sonst bricht im Hospiz der EU alles zusammen.

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