Die USA haben im September dieses Jahres mehr Erdöl exportiert, als sie importiert haben. Nach Angaben des Internetportals „oilprice.com“ handelt es sich um die erste Meldung eines amerikanischen Erdöl-Überschusses seit dem Jahr 1978. Im September sei Erdöl im Wert von rund 15,0 Milliarden US-Dollar exportiert worden. Demgegenüber stünden Importe im Wert von 14,7 Milliarden Dollar.
In den letzten Jahren haben technische Innovationen die Erdgas- und Erdölförderung revolutioniert. Die hydraulische Frakturierung (Fracking) ermöglicht die Erschließung von sogenanntem Schiefergas und Schieferöl, das in undurchlässigem Gestein eingeschlossen ist und daher durch herkömmliche Brunnenbohrungen nicht erreicht werden kann. Die USA konnten besonders von dieser technologischen Entwicklung profitieren, da sich im sogenannten Permianischen Becken von West-Texas sowie im Bundestaat North Dakota riesige Schiefergas- und Schieferöl-Reserven befinden.
2015 hob der US-Kongress das seit 40 Jahren gültige Exportverbot für Erdöl auf. Seitdem sind die Auslandsverkäufe stark angestiegen. Noch sind die USA hinter Saudi-Arabien der zweitgrößte Exporteur von Rohöl, Erdgaskondensaten und Erdölprodukten weltweit. Analysten der Unternehmensberatung Rystad Energy prognostizierten allerdings im März 2019, dass sich die Lücke zwischen den USA und Saudi-Arabien innerhalb des laufenden Jahres schließen wird (Achgut.com berichtete).