US-Spezialkräfte bilden einem Medienbericht zufolge heimlich Truppen in Taiwan aus, meldet orf.at. Wie das „Wall Street Journal“ gestern unter Berufung auf ungenannte US-Regierungsbeamte berichtet hätte, sollen rund zwei Dutzend US-Soldaten „seit mehr als einem Jahr“ taiwanische Armee- und Marineangehörige trainieren. Der Bericht könne die militärischen Spannungen zwischen China, Taiwan und den USA weiter anheizen.
Taiwans Verteidigungsministerium habe den Bericht nicht kommentieren wollen. Das US-Verteidigungsministerium hätte die Informationen nicht abgestritten, sie aber auch nicht bestätigen wollen. Ministeriumssprecher John Supple habe erklärt: „Unsere Unterstützung für und unsere Verteidigungsbeziehungen mit Taiwan bleiben auf die aktuelle Bedrohung durch die Volksrepublik China ausgerichtet.“
Bereits vor einem Jahr habe die taiwanische Presse unter Berufung auf das Marinekommando der Inselregierung berichtet, dass Marinesoldaten und Spezialkräfte der USA in Taiwan eingetroffen seien, um taiwanische Streitkräfte zu schulen. Diese Berichte seien allerdings später von den taiwanischen und US-Behörden dementiert worden.
Die militärischen Spannungen zwischen Peking und Taipeh hatten in den vergangenen Jahren bekanntlich deutlich zugenommen. Peking sehe in Taiwan, das sich 1949 von China abgespaltet hatte, nach wie vor eine abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden sollte – notfalls mit militärischer Gewalt. Zuletzt seien mehrfach Kampfflieger Pekings in die Luftverteidigungszone Taiwans eingedrungen.
Die USA gelten als der wichtigste Verbündete Taiwans und hätten ihre Waffenlieferungen in den vergangenen Jahren verstärkt. US-Kriegsschiffe Würden im Zuge militärischer Übungen immer wieder die Straße von Taiwan durchqueren, was zu Verärgerung in China führe.