Die amerikanische Umweltschutzbehörde „Environmental Protection Agency“ (EPA) hat am Dienstag bekanntgegeben, dass sie die chemische Verbindung Glyphosat für „nicht krebserregend“ hält, meldet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Glyphosat wird weltweit zur Unkrautbekämpfung eingesetzt, unter anderem als Bestandteil des populären Breitbandherbizids „Roundup“. Mit ihrem jüngsten Statement bestätigt die EPA ihre Bewertung der Chemikalie im Jahr 2017.
2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft. Mit dieser Bewertung widersprach die IARC den Ergebnissen dutzender anderer Forschungsinstitute und Regulierungsbehörden in aller Welt. Trotzdem wurde der deutsche Konzern Bayer, der Roundup seit seiner Übernahme des amerikanischen Unternehmens Monsanto im Juni 2018 vertreibt, von tausenden Nutzern des Herbizids verklagt.
Im vergangenen Jahr sprach ein Geschworenengericht in Kalifornien einem Mann eine Entschädigung von 78 Millionen US-Dollar zu, weil Roundup angeblich seine Krebserkrankung ausgelöst hat. Bayer hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Im März 2019 wurde Bayer zur Zahlung von 80 Millionen Dollar an einen weiteren kalifornischen Roundup-Nutzer mit Krebs verurteilt.