Nach dem chaotischen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan tritt der US-Sonderbeauftragte für das Land, Zalmay Khalilzad, von seinem Posten zurück, meldet kleinezeitung.at. US-Außenminister Antony Blinken habe am Montagabend (Ortszeit) mitgeteilt, Khalilzads bisheriger Stellvertreter Thomas West werde ihm im Amt nachfolgen.
Khalilzad hatte das Amt des Sonderbeauftragten bereits unter dem republikanischen US-Präsidenten Donald Trump inne. Er sei maßgeblich daran beteiligt gewesen, das im Februar vergangenen Jahres in Doha unterzeichnetes Abkommen zwischen der Trump-Regierung und den Taliban auszuhandeln. Das Abkommen hatte einen vollständigen Abzug der US-Truppen bereits Ende Mai dieses Jahrs vorgesehen und hätte der erneuten Machtübernahme der Taliban nach Ansicht von Experten den Weg bereitet. Der Demokrat Biden habe dann im April ein Ende des Einsatzes für Ende August angekündigt.
Nach der Machtübernahme der Taliban in Kabul kam es zu chaotischen Szenen bei den Evakuierungen am Flughafen der Hauptstadt. Kurz vor dem Ende der US-Evakuierungsmission waren bei einem Anschlag am Flughafen bekanntlich 13 US-Soldaten und Dutzende Afghanen getötet worden. Bidens Regierung war wegen der Umstände des Abzugs unter massiven Druck geraten.