Wann ist Gerhard Schröder dran? Es liefe wohl auf einen Gnadenakt und seine loyale Verschwiegenheit als Eingeweihter hinaus, sobald die USA ihn für russische Interessen nutzlos machen würden wie so manchen Manager für VW.
Teil 2 Seit ca. 60 Jahren bezieht Deutschland Erdgas aus Russland, dass überwiegend durch die Transgas - Pipeline, die über die Trasse Ukraine,, Slowakei, Tschechien und Österreich nach Deutschland fließt. Wir brauchen das Gas und bezahlen pünktlich; Russland braucht die Devisen und liefert pünktlich. Es gab bisher zu keinem Zeitpunkt - auch in den dicksten Krisen des Kalten Kriegs – Anlass, an der zuverlässigen Belieferung durch Russland zu zweifeln. Die Ukraine – deren Staatskonzern Naftogaz - erhält ca. 3 Millarden € für die Durchleitung. Darüber hinaus erhält die Ukraine von Russland Gas zu einem sehr günstigen Vorzugspreis. Trotz dieser Vorzugsbehandlung durch Russland, zweigte die Ukraine - sporadisch - zur Durchleitung nach Europa bestimmtes Gas für den eigenen Bedarf oder Weiterverkauf ab. Darüber hinaus bezahlte die Ukraine jahrelang die Rechnungen der russischen Lieferanten nicht. Der Durchleitungsvertrag mit Gazprom läuft noch bis 2019. Die Ukraine hat ein großes Eigeninteresse , dass die Pipeline North Stream 2 nie in Betrieb geht. Dass die Ukraine durch North Stream 2 und der damit verbundenen geringeren Durchleitung durch die Transgas – Pipeline – nicht mehr Gas im großen Stil abzweigen kann, ist zwar für die Ukraine bedauerlich, aber im Interesse Russlands als auch Deutschlands und andere Staaten. Außerdem verliert die Ukraine die Möglichkeit, durch eine Durchleitungssperre, Russland, Deutschland und andere europäische Länder unter Druck zu setzen. Mit North Stream 2 spart Deutschland Durchleitungskosten und da das Gas vom deutschen Übergabepunkt auch an zahlreiche andere Länder weitergeleitet wird , kann Deutschland sogar Transitgebühren einfordern. Es ist bekannt, dass die Trump-Regierung Russland aus dem Gasgeschäft in Europa herausdrängen will. Die USA wollen ihr durch Fracking gewonnenes Gas als Flüssiggas nach Europa, insbesondere Deutschland verkaufen.
Hallo Herr Steinhöfel, in Ihrem Beitrag „US Sanktionslisten: Wann ist Schröder dran?“ kommt auch das Projekt Northstream 2 zur Sprache. Bei dieser Pipeline gehe es – so glauben Sie - dem russischen Präsidenten im Kern um die Isolierung, Einschüchterung und Erpressung Polens , der baltischen Staaten und der Ukraine. Die Politik von Putin als verbrecherisch zu bezeichnen und Schröder als einen der wichtigsten Unterstützer eines (Kriegs-) Verbrecherregimes zu bezeichnen, wird bei den oliv eingefärbten Grünen Unterstützern des Oligarchen-Regimes in der Ukraine Begeisterungsstürme auslösen. Aus dem Kontext Ihrer Ausführungen entnehme ich, dass das Verbrecherregime durch einen besonders friedfertigen, zuverlässigen Lieferanten ersetzt werden sollte. Die nachfolgenden Fakten, stützen weder Ihre Befürchtungen noch sprechen sie für einen Wechsel des Lieferanten. Das staatliche polnische Öl- und Gasunternehmen PGNiG erhält den größten Teil des Erdgases von Gazprom. Der diesbezügliche Vertrag mit dem russischen Gaskonzern läuft im Jahr 2022 ab. Warschau hält den Deal für unvorteilhaft und erklärt immer wieder, dass es nach 2022 auf russisches Erdgas verzichten wolle und erwartet , dass auch Deutschland den Lieferanten wechselt. Falls Russland Polen nicht beliefert, kann Polen von Deutschlands Übergabepunkt in Lubmin aus, mit Erdgas aus Russland beliefert werden Die baltischen Staaten beziehen bereits Flüssiggas aus den USA und planen eine komplette Umstellung auf Flüssiggas. Dass die baltischen Staaten - die finanziell besonders klamm sind - Russland dämonisieren, dient dazu, bei der EU Gelder locker zu machen. Putin braucht weder die Mini-Landfläche, noch die arme Bevölkerung noch einen von der Oblast Kaliningrad bis St. Petersburg durchgängigen Ostseezugang. Teil 1
Deshalb bin ich z. B. für Volksentscheide. Natürlich kann man mit Medienkampagnen ganze Völker beeinflussen. Man kann aber nicht ganze Völker kaufen. Das ist schlicht zu teuer. Man kann aber sehr wohl einige Politiker kaufen, und es wurde und wird laufend gemacht.
Herr Steinhöfel, ich bewundere immer wieder Ihren Mut und Ihre Determination, sich für unsere zivilisatorischen Werte, Ideale und das Recht im Allgemeinen einzusetzen. Großes Kompliment!
Schröder auf einer US-Sanktionsliste? Da bekäme der Mann ja vor Schreck graue Haare!
Deutschland ist mit seinem industriellen Massenausstoß als rohstoffarmes bis rohstofffreies Land dringend auf billige Energie angewiesen, um mit der Preisgestaltung für seine Produkte konkurrenzfähig bleiben zu können.. Bei Gazprom/NS2 hat ein Kanzler Schröder im Interesse Deutschlands mit Weitblick gehandelt. Übrigens auch mit seiner Weigerung, deutsche Truppen zur Teilnahme am angloamerikanischen Irak-Überfall zu entsenden. Sehr zu bedauern, daß Schröder diese Weigerung nicht auch beim Kriegsverbrechen gegen Serbien aufbrachte, als erstmals deutsche Soldaten wieder im Krieg gegen ein europäisches Land eingesetzt wurden. Die Folgen durch die Uranverseuchung mit US- amerikanischen Bomben haben zum Dauersiechtum vieler Serben, gerade auch Nachgeborener, geführt. Ein Kriegsverbrechen an dem Deutschland ohne wirklichen “Grund” und Eigen-Interesse beteiligt war. Alle Begründungen vom Steinewerfer Joschka Fischer und der Madeleine Albright für die “notwendige” Teilnahme Deutschlands mit dem üblichen Werte-Bla-bla waren erfunden und erlogen. Die amerikanischen “Freinde” Deutschlands haben doch seit der Ausrottung von hunderten indigenen Völkern zuerst in Nordamerika nie mehr ihr Lieblingsspielzeug, nämlich Waffen, aus den Händen gelegt und betreiben seit Generationen allüberall auf der Welt Massenmorde - auch in Deutschland direkt nach der Kapitulation WKII- oder stellen mit ihren “Verbündeten” die Logistik dazu. Der Jemen ist eben gerade jetzt dran. Hier die Russen und Putinschelte mit Kriegstreiberei anzubringen, ist nicht nur scheinheilig, sondern zeigt ein atemberaubendes Maß an Verkommenheit von Wertmaßstäben. Ein letztes: vielleicht ist ihr Motiv zu diesem wirren Artikel auch nur ganz einfach menschlich anzusiedeln: die Rechtsanwaltskanzlei Schröder läuft wahrscheinlich noch um einiges besser als die Rechtsanwaltskanzlei Steinhöfel.
Ich hatte bei dem AfD-affinen Leserkreis schon befürchtet, dass dies die Putin-Apologeten und Russland- ggf. sogar Sowjetunionversteher im Leserforum auf den Plan ruft. Mit der AfD-Haltung zum Migrantenproblem, zur EU-Schuldenpolitik und anderen Punkten kann ich gut leben. Neben den unerfreulichen Fehltritten (z.B. Wehrmacht, Fliegenschieß, Stauffenberg), schreckt mich aber maßgeblich diese Russland- oder Putintreue ab. Wenn ich ein totalitäres Regime, eine neue DDR will, kann ich ja gleich ‘die Linke’ als die andere Putinpartei wählen. Wir können doch nicht so einfach vergessen, dass Putin und seine Herrscherclique brutale kleptomanische Despoten und Oligarchen sind. Nach der Annektion der Krim führt Russland in der Ukraine immer noch einen grausamen hybriden Krieg. Die Bombardierung der Zivilbevölkerung in Syrien ist ein schweres Kriegsverbrechen. Von Nebenkriegsschauplätzen wie Georgien will ich gar nicht reden. Dissidenten und Kritiker werden einfach weggesperrt oder notfalls ermordet. Gesamt Osteuropa wird von Russland massiv mit Krieg und Invasion bedroht. Z.Zt. benennt Putin seine Panzerregimenter auf polnische und deutsche Städte (z.B. Berlin oder Warschau) um. Dies ganz in Tradition von Josef Stalin im 2.Weltkrieg. Ein Schelm wer dabei Böses denkt. Und das alles ist auch möglich, weil er geldgierige Helfer, wie Gas-Gerd, und leider auch die Apologeten im Westen hat. Frau Merkel hat uns mit der Energiewende unverantwortlich in eine sehr prekäre Situation gebracht. Atom- und Kohle-KW wurden bzw. werden abgestellt und die regenerative Energie ist ineffizient, unökonomisch und sogar unökologisch - maßgeblich aber nicht grundlastfähig. Zumindest sollte man jetzt Diversifikation erwarten, wobei 40% des benötigten Gases und 60% der Kohlezukäufe aus Russland einfach zu viel sind. Politik und Medien sollten die USA-Feindlichkeit aufgeben und sich zum Westen bekennen. Ein zweites Standbein, auch wenn es US-Fracking-Gas ist, wäre in Krisen immer eine Sicherheit.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.