35 Jahre nach der Wiedervereinigung haben viele Deutsche sich noch immer nicht mit ihrer Nation versöhnt. Das wird ihnen und ihrem Land immer öfter zum Verhängnis.
Deutschland braucht Menschen, die den Mut haben, sich in positiver Weise zu ihm zu bekennen und das Eigene verteidigen, sonst verliert das Land seine Wurzeln, und die Deutschen verlieren ihre geistig-kulturelle Heimat.
Der 35. Jahrestag der Deutschen Einheit hätte ein Tag der Freude für Deutsche werden können. Nur zu gerne hätte ich einen entsprechend konnotierten Artikel aus diesem Anlass geschrieben. Ich habe dieses Land immer geliebt, das für mich zu allen Zeiten mehr war als die altehrwürdige Bundesrepublik Bonner Prägung. Wer meine Beiträge auf der Achse kennt, weiß: ich gehörte praktisch von Kindesbeinen an zu jenen, die – im Westen des damals noch geteilten Deutschlands aufgewachsen – sich immer gewünscht haben, dass West- und Mitteldeutschland eines nicht zu fernen Tages ihre Einheit in Freiheit wiederfinden. Aber auch, dass die Erinnerung an das alte Ostdeutschland sowie an das Unrecht, das den Deutschen mit der Zerstückelung und Teilung ihres Landes widerfuhr, nicht einfach dem Vergessen überantwortet wird. Menschenrechte sind unteilbar. Die Deutschen haben sie auch mit Verweis auf Hitler nicht verwirkt. Ein Denken, das von kollektiver Verurteilung geprägt ist, spricht vielmehr jedem Rechtsempfinden Hohn.
Der 3. Oktober: ein Datum der verpassten Chancen
Aus etlichen Leserbriefen weiß ich, dass viele meiner Landsleute mit dem 3. Oktober als deutschem Nationalfeiertag hadern. Das wundert mich nicht. Ursprünglich sollte dieser Tag den Deutschen gehören und der ungetrübten Feier ihres Glücks, dem Dreiklang aus Einigkeit und Recht und Freiheit. Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland! Einen Hauch von dem, was unsere Hymne vorwegnahm, konnte man in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag in Berlin verspüren. Das Hissen der schwarz-rot-goldenen Fahne, die nun über allen Deutschen wehte, wohlgemerkt ohne Hammer und Sichel, das Abspielen des Deutschlandliedes zu Mitternacht, das war ein tief bewegender Augenblick für alle, die diesen Moment mit jeder Faser ihres Herzens herbeigesehnt haben. So auch die Autorin dieser Zeilen. Und es war ein Moment, der zu Hoffnung berechtigte, zu Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft.
Nur, was ist daraus geworden? Von späteren offiziellen Feierlichkeiten ging für das wiedervereinigte Volk nichts Berührendes aus, keine Strahlkraft, nichts, was im positiven Sinne über den Tag hinaus Wirkung hätte entfalten können, nichts, was einer tieferen Verbundenheit der Deutschen zu ihrem Land Raum und Ausdruck gegeben hätte. Kann man den Deutschen da verdenken, dass sich dieser Feiertag nicht in ihren Herzen und Hirnen verankert hat? Mir selbst ist nur eine einzige bemerkenswerte Rede im Gedächtnis geblieben, die das Format besessen hätte, dem wiedervereinigten Deutschland einen Kompass auch für stürmische Zeiten, die der Redner am fernen Horizont schon damals aufziehen sah, mit auf den Weg zu geben: gemeint ist die Rede von Jörg Schönbohm im Jahre 1996. Seine zeitlos gültige Kernaussage lautete: Wir müssen uns selbst achten, wenn wir bestehen wollen! Selbstachtung, Selbstvergewisserung, Selbstliebe: sie sind alle drei für den Zusammenhalt und Fortbestand einer jeden Nation, eines jeden Volkes existentiell. Wie oft aber wurde diese Botschaft je an einem 3. Oktober in die Lande hinausgetragen?
Übers Volk gerichtet, anstatt es aufzurichten
Was die Deutschen an diesem Tag stattdessen über sich ergehen lassen mussten, wenn sie denn den offiziellen Verlautbarungen folgten, waren allzu oft Reden, in denen vom hohen moralischen Ross herab übers Volk gerichtet wurde – anstatt es aufzurichten. Das nämlich wäre an diesem besonderen Tage die Aufgabe der politischen Führung gewesen: Die Deutschen in Einheit und Freiheit zusammenführen, nicht nur in staatlicher, sondern auch auch in geistig-emotionaler Hinsicht. Es geht nicht um Gleichmacherei, nein, es geht darum, den Deutschen zu signalisieren, dass sie sich wieder und selbstverständlich zu ihrer Nation bekennen dürfen, der sie gerne angehören, für deren Leistungen sie leisen Stolz empfinden dürfen – erst recht für das „Jahr der Deutschen“, 1989/90.
Wer also darauf hoffte, wenigstens am 3. Oktober etwas Erbauliches zu hören, zu sehen, zu erleben, konnte nur enttäuscht werden. Schließlich wurde dann an diesem Tag alles gefeiert und jedem gedacht – nur den unmittelbar Betroffenen und ihren Schicksalen, den Deutschen und ihrem Lande, nicht. Nicht einmal an diesem einen Tag im Jahr von insgesamt 364 Tagen (bzw. 365 Tagen in Schaltjahren) fand je eine Rückbesinnung auf die eigene Nation statt, was zugleich eine Rückbesinnung wäre auf das, was uns als Deutsche ausmacht und im Laufe vieler Jahrhunderte geprägt hat. Eine Rückbesinnung auf unsere Stärken, unsere Wurzeln. Auf das Positive. Aber auch ein würdevolles Gedenken der eigenen Opfer, Opfer des 1945 zerrissenen und gespaltenen Deutschlands. All das findet nicht statt an einem 3. Oktober. Auch nicht an anderen Tagen im Jahr. So viel Missachtung haben unsere Landsleute an ihrem Ehrentag nicht verdient.
Keine Legitimation zur fortgesetzten Denunziation der Deutschen
Der 2019 verstorbene Zeithistoriker Arnuf Baring hat in seinem Buch „Der Unbequeme“(*) auf Seite 22 einen fatalen Hang der Deutschen beklagt, der das Land bis heute lähmt: „Typisch deutsch zu sein wurde ein Synonym für Duckmäuserei, wenn nicht Schlimmeres. Gleichzeitig stürzte der neue Zeitgeist das bisherige Geschichtsbild und verzerrte es bis zur Unkenntlichkeit. Spätestens seit den Zeiten des Heiligen Römischen Reiches schien alles auf den Naziterror hinausgelaufen zu sein. Jahrhunderte einer im Großen und Ganzen positiven Geschichte wurden ignoriert, weggeblendet, ausgestrichen. Seither ist unsere 1200-jährige Geschichte der völligen Vergessenheit anheimgefallen.“ In der Tat. Das tut den Deutschen, das tut ihrem Land nicht gut. Den Deutschen sind Neugier und Offenheit gegenüber den erfreulichen Seiten ihrer Historie erfolgreich ausgetrieben worden.
Baring hielt es (Seite 30) für eine „inakzeptable Deutung deutscher Identität, sie erschöpfe sich in der Katastrophe des Dritten Reiches. Diese Phase unserer Geschichte legitimiert nicht zur fortgesetzten Denunziation der Deutschen, die Unterstellung eines latent aggressiven Nationalcharakters. Noch weniger rechtfertigt sie Selbsthass und Verdrängung eigenen Leids. Jahrzehntelang hat man nicht aussprechen dürfen, wie viele Deutsche durch den Krieg gelitten haben. Ein ganzes Menschenleben lang haben wir nicht gewagt, unsere Toten zu betrauern, die Opfer der Euthanasie, der Vertreibung, die vergewaltigte Frauen, die zerstörte Familien. Wir haben nicht um unsere eigenen Mütter, Schwestern, Kinder getrauert.“
Warum es so wichtig wäre, davon Abstand zu nehmen, begründete Baring mit folgenden Worten: „Eines Tages werden wir mit dieser Zeit unseren Frieden machen müssen, auch um innerlich Frieden zu finden. Denn die Traumata wirken nach, Schuld und Scham ebenso wie verschwiegenes Leid. Besonders junge Menschen belastet das Schweigen, die diffusen Schuldgefühle, die kollektive Verurteilung ihrer Vorfahren. Sie leiden, oft ohne zu wissen, woran. Es ist ein spezifisches deutsches Problem. Dahinter wird ein wesentlich größeres Dilemma sichtbar. Nach wie vor hadern wir Deutschen mit unserer Geschichte, hin und her gerissen zwischen vorsichtiger Identifikation und vehementer Ablehnung.“
Suchet nach euren Wurzeln, und ihr werdet staunen!
Baring ermunterte (Seite 22) seine Landsleute deshalb, nach ihren Wurzeln zu suchen, tiefer in der Vergangenheit zu graben. „Sonst würden wir uns – von uns selbst unbemerkt – weiterhin die Menschenfeindlichkeit und den Vernichtungswillen, die Täterenergie Hitlers zerstörerisch wie auch selbstzerstörerisch zu eigen machen. Wir dürfen seinen Nihilismus nicht verinnerlichen, nicht auf unsere gesamte Geschichte anwenden.“ Er fuhr fort: „Blickt man gelassen auf die langen Jahrhunderte unserer Geschichte, ergibt sich ein helleres Bild. Wer unvoreingenommen ist, wird viel Positives finden. Welch kultureller, geistlicher und geistiger Reichtum ist allein im Raum zwischen Wittenberg und Weimar zu entdecken! Was hat das mitteleuropäische Deutschland allein im 18. und 19. Jahrhundert in Philosophie und Wissenschaft, in Musik, Literatur und bildender Kunst der Welt geschenkt!“ Es kann kaum geleugnet werden, dass Baring mit dieser Feststellung den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Das Wissen darüber stellt längst kein Allgemeingut mehr dar. Das ist nicht bloß bedauerlich, sondern gefährlich, weil Selbsthass nur gedeihen kann, wo ihm nichts Liebens-, Achtens- und Bewundernswertes entgegengestellt wird. Und weil Selbsthass und Selbstzerstörung zwei Seiten einer Medaille sind.
Dann folgt eine Aussage, die manchen gar nicht schmecken wird: „Ein Ruhmesblatt unserer Historie ist auch die bis heute oft verkannte Ostkolonisation. Abgesehen vom kriegerischen Deutschen Orden war die Besiedlungspolitik überwiegend zivil. Die ungarischen Könige warben im Mittelalter um deutsche Siedler für Siebenbürgen. Maria Theresia besiedelte das Banat, Katharina die Große holte Deutsche ins Wolgagebiet. In diesen Gebieten zog der deutsche Einfluss große zivilisatorische Errungenschaften nach sich. So wurde etwa das Magdeburger Stadtrecht auf viele Städte Osteuropas übertragen.“ Ähnliches verlautbarte auch der damalige estnische Staatspräsident Lennart Meri in einem WELT-Interview am 22.07.1996: „Wir möchten diesen Menschen [den Deutschen, die sich Estland bis heute verbunden fühlen, Anm. d. A.] tiefen Dank aussprechen, denn die Tatsache, daß ein so kleines Volk wie die Esten – knapp eine Million Menschen – über viele Jahrhunderte fortbestehen konnte, verdanken wir dem römisch-germanischen Recht.“ Meri, obwohl ein Opfer des Hitler-Stalin-Paktes, war es auch, der keinerlei Verständnis für den Selbsthass der Deutschen und für das Bagatellisieren bis Totschweigen der Verbrechen, die an Deutschen begangen wurden, aufgebracht hatte.
Das größte Opfer der Wiedervereinigung erbrachten die deutschen Vertriebenen
Womit wir bei einem Thema angelangt sind, das seit langem unter dem Radar der allgemeinen Wahrnehmung verläuft, es sei denn, man beschäftigt sich aktiv damit. Den Opfern der 45 Jahre lang währenden Teilung Deutschlands wird schon kaum noch gedacht. Jenen Deutschen aus bis zu 800 Jahre(!) lang zu Deutschland gehörenden oder von Deutschen besiedelten Gebieten noch weniger, wenn überhaupt. Und dies, obwohl § 96 BVFG (Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz) die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, „das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten (...)“. Nicht zuletzt ist kaum präsent, dass mit dem 3. Oktober 1990 den deutschen Vertriebenen das größte Opfer von allen Deutschen abverlangt wurde: der Verzicht auf ihre seit vielen Jahrhunderten angestammte deutsche Heimat im Osten. Sich über den Schmerz dieses Verlustes lustig zu machen, wie ich innerhalb meiner Generation oft erlebt habe, ist nicht angebracht. Es recht nicht, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der schon im Jahr 1950 feierlich beurkundete Verzicht auf Rache und Vergeltung für das ihnen zugefügte Leid und Unrecht in der Charta der deutschen Heimatvertriebenen bis heute seinesgleichen sucht. Dank und Anerkennung dafür zollen ihnen aber nur (noch) wenige. Lieber zerreißt man das einzigartige Dokument.
Dabei hat Roland Tichy schneidend recht, wenn er in der letzten Druckausgabe seines Monatmagazins (Ausgabe 10, Seite 41) schreibt: „Die Integration der Flüchtlinge nach 1945 ist eine der größten historischen Leistungen Deutschlands. Kaum ein Nachkomme fühlt sich als Flüchtling, keiner greift zur Waffe, um die Heimat der Urgroßeltern zurückzuerobern.“ Welch ein Kontrast, wenn er fortfährt: „Kein anderer Ort der Welt erhielt so viel Unterstützung wie Gaza und das Westjordanland. Flucht ist Schicksal, und wie man damit umgeht, kulturelle Leistung“. Eine Leistung, die in meiner Erinnerung nur Jörg Schönbohm einmal in jener Rede zum 3. Oktober 1996 kurz gewürdigt hatte. Arnulf Baring beklagte 2013 vor deutschen Vertriebenen, dass die deutsche Gesellschaft den Verlust der deutschen Ostgebiete noch immer nicht als schweren Verlust für die deutsche Seele, nicht als Verarmung und Schrumpfungsprozess anerkennen könne, sei Ausdruck einer kollektiven psychischen Schädigung. Diese Schädigung sorge dafür, dass sich die Deutschen ihres eigenen Wertes nicht mehr bewusst seien. Um seine Aussage zu überprüfen, reicht eine einfache Probe aufs Exempel: man frage Angehörige der Nachkriegsgenerationen, mit welchen geistig-kulturellen Leistungen und Persönlichkeiten die historischen deutschen Ostgebiete aufwarten können.
Deutsche Leistungen und deutsche Opfer werden marginalisiert
Hat meine eigene Generation oft schon Mühe, Städte und Landschaften der vertriebenen und teils in den Gebieten verbliebenen Deutschen (wenn sie den Terror gegen sie denn überlebt hatten) überhaupt auf der Karte zu verorten, dürften die heutigen Schulkinder passen müssen. Dabei ist ohne die Geschichte der Deutschen im Osten die Geschichte der deutschen Kulturnation nicht nur unvollständig, sondern schlicht undenkbar. Einige wenige Namen mögen das an dieser Stelle kurz illustrieren: Immanuel Kant (Königsberg), Nikolaus Kopernikus (Thorn, Frauenburg), Arthur Schopenhauer (geboren in Danzig), Ewald Georg von Kleist (geboren in Vietzow, gestorben in Köslin), Gregor Mendel (Geburtsort: Heinzendorf, Wirkungsort: Brünn), Joseph Freiherr von Eichendorff (geboren in Ratibor, gestorben in Neisse), Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Franz Werfel (alle drei aus Prag), Gerhard Hauptmann (geboren in Ober Salzbrunn, gestorben in Agnetendorf), Dietrich Bonhoeffer (aus Breslau), Helmuth James Graf von Moltke (aus Kreisau), Carl Friedlich Goerdeler (aus Schneidemühl): das ist hier nur eine klitzekleine Auswahl historischer Persönlichkeiten, die sich um Deutschland und sein Ansehen in der Welt verdient gemacht haben, deren Wirken weit über das Land hinaus Früchte getragen hat. Ein Bewusstsein dafür ist hierzulande kaum noch vorhanden, auch, weil teils aus Deutschen nachträglich semantisch Polen, Tschechen, Rumänen, Russen usw. gemacht werden, selbst dann, wenn die Betroffenen sich zu Lebzeiten nicht als Angehörige dieser Völker verstanden hatten und es abstammungsmäßig auch nicht waren. So raubt man ihnen selbst posthum noch ihre Identität.
Alles kalter Kaffee? Nein. Blickt man auf die Gegenwart, erkennen wir, dass das Kleinreden bis hin zum Verschweigen deutscher Lebensläufe und Leistungen sich wiederholt. Die Leser erinnern sich sicher, dass seit wenigen Jahren die westdeutsche Nachkriegsgeschichte umgeschrieben wird: nicht die Deutschen, auch nicht die Trümmerfrauen, sondern Gastarbeiter hätten das zerstörte Land nach 1945 wiederaufgebaut. Das ist nachweislich falsch. Der Drang, den Deutschen alles Gute und Positive abzusprechen, auch ihre unbestreitbaren Verdienste, ist unübersehbar. Ebenso unübersehbar ist der Versuch, über Verbrechen, die an Deutschen verübt wurden und werden, einen Mantel des Schweigens zu hüllen, und wenn dies nicht gelingt, sie zu verhöhnen. Nein, nicht die Deutschen sind unfähig zu trauern. Damals wie heute dürfen sie nicht um ihre eigenen Landsleute trauern. Jedenfalls ist der Rahmen dafür sehr eng gesteckt; wer gar öffentlich die Täter beim Namen nennt und ihre Taten verurteilt, wird schnell diskreditiert.
Diese Politik des Kleinredens und Wegschauens, wenn Deutsche Opfer und nicht Täter sind, hat hierzulande allein für den Zeitraum von 2016 bis 2024 ca. 200.000 deutsche Opfer einer Migrationspolitik gefordert, die „aus dem Ruder geraten“ (Zitat Thomas de Maizière) ist. Eine schockierende Bilanz. Nur wenige Namen, Lebensläufe und Bilder von Opfern und Tätern sind der Öffentlichkeit bekannt. Sie passen so wenig ins verordnete Narrativ wie der Anspruch, Deutschland habe mit der Aufnahme der Migranten eine Schuld abzutragen. Oder, wie Angela Merkel vor zehn Jahren auf ihre unnachahmliche Weise sagte: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Klaus-Rüdiger Mai bemerkt dazu: Das Volk fragte sie nicht, und vielleicht war es auch nie „ihr Land“. Und überhaupt: wer sind hier eigentlich „wir“? Oder war es als Pluralis Majestatis gemeint?
Ohne Patriotismus bleibt jede Mühe vergebens
Es ist an der Zeit, das Dogma zu hinterfragen, welches einem Denken zugrundeliegt, mit dem die Deutschen sich massiv selbst schaden. Die Deutschen waren schon immer ein äußerst hilfsbereites Volk, ihre ungebrochene Spendenbereitschaft für Menschen in Not selbst in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten beweist das eindrucksvoll. Doch schon in der Ersten Hilfe lernt man: Selbstschutz steht an allererster Stelle, Hilfe bis zur Selbstaufgabe wird ausdrücklich nicht verlangt. Man darf also abwägen. Auf die Politik übertragen, lässt sich sehr schön aus dem Amtseid die Priorisierung ableiten: „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)"
Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland hat damit in Artikel 56 unmissverständlich deutlich gemacht, worin die Aufgabe unserer Amtsträger liegt. Es ist schwer vorstellbar, dass eine solche – nicht einklagbare – Verpflichtung ohne eine positive Zugewandtheit zu Deutschland und den Deutschen, und damit letztlich ohne ein gesundes patriotisches Empfinden, einlösbar ist. Ja, ohne ein Fünkchen Patriotismus lässt sich nicht einmal die Bundeswehr auch nur verteidigungsbereit machen. Denn die Frage aller Fragen für die Bundeswehrsoldaten (einschließlich Soldatinnen), die aus guten Gründen nur Deutsche sein können (noch jedenfalls), lautet doch: Für wen oder was sollten sie notfalls unter Einsatz ihres Lebens „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer“ verteidigen, wenn es andererseits kein deutsches Volk mehr geben darf? Wenn Deutschland nicht mehr das Land der Deutschen sein darf, obwohl es nicht nur seinen Namen, sondern auch seinen lange guten Ruf in der Welt ihnen zu verdanken hat?
Nein, die Frage ist nicht, ob es nichts mehr gäbe, was verteidigungswert wäre, sondern ob noch verteidigt werden darf, was verteidigt werden müsste, nicht nur von der Bundeswehr: unsere ideellen, geistigen wie geistlichen und kulturellen Fundamente einschließlich der Sprache, die freie und soziale Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards, die Werte der Aufklärung, die freiheitlich-demokratische Ordnung, einschließlich deutscher Lande und die Deutschen selbst, weil all das in seiner Gesamtheit unsere Existenz begründet. Nicht mehr – aber auch nicht weniger. Ohne dies verliert Deutschland seine Identität. Und Millionen Deutsche verlören erneut ihre geistig-kulturelle Heimat. Was dieser Verlust in letzter Konsequenz bedeutet, haben jene Deutschen bitter erfahren müssen, die nach 1945 in ihrer seit Jahrhunderten angestammten Heimat im Osten verblieben waren. Nur konnten sie sich, weil ihrer Rechte beraubt, dagegen nicht wehren.
Das deutsche Dilemma, die mangelnde Entschlossenheit, für das Eigene einzustehen und die daraus entstehenden negativen Konsequenzen für Land und Leute, formulierte schon Herbert Kremp im Jahre 1988: „Freilich, nichts wird geschehen, höchstens etwas zu Lasten der Deutschen, solange diese nicht entschlossen sind, alle Veränderungen, die sich vollziehen, unter dem Gesichtspunkt ihrer Interessen zu betrachten.“ Heute wäre ein guter Tag, die sich vollziehenden Veränderungen unter dem Gesichtspunkt deutscher Interessen zu betrachten – und schließlich danach zu handeln.
Sabine Drewes ist im freien Teil des damals noch geteilten Deutschlands aufgewachsen und beschäftigt sich seit ihrer Jugend mit diversen Aspekten rund um das Thema Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands.
Eine Lektüre zum Nach- und Weiterdenken:
(*) Arnulf Baring: Der Unbequeme. Europa-Verlag 2013
‘Man sollte den Menschen nicht abgewöhnen, ihr Vaterland zu lieben, sondern das Vaterland so herrichten, daß es ihrer Liebe wert ist!’ (Arno Surminki). Aus dem Roman ‘Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war’ des gleichnamigen Autors.
Zitat: “Deutschland braucht Menschen, die den Mut haben, sich in positiver Weise zu ihm zu bekennen und das Eigene verteidigen, sonst verliert das Land seine Wurzeln, und die Deutschen verlieren ihre geistig-kulturelle Heimat.” ES IST BEREITS ZU SPÄT!!! Deutschland wurde von den Altparteien und ihren Helfershelfern schon GANZ BEWUSST und zu stark demontiert! Die Ideologen haben ganze Arbeit geleistet und die anhaltende, ungebremste Migration tut ihr Übriges dazu! Leider ist es mittlerweile eben so, dass in Deutschland genau die Menschen die das Land so dringend braucht und somit jegliche Opposition öffentlich verrissen, niedergemacht und inflationär als “Nazi´s oder Räääächte” beschimpft wird, im Internet geben sich die rot-grün-woken (straff organisierten?) Hass- und Hetzkommentatoren die Klinke in die Hand und stürzen sich mit blutigem Schaum vor den Mäulern auf jeden Ansatz und Verfechter des Andersdenkens! Und das alles auf Weisung und mit Wissen der Mächtigen, oftmals bezahlt mit Steuergeldern über dubiose NGO´s! Denn alles was nicht ihrer Ideologie entspricht DARF nicht existieren…. Honecker und Mielke lassen grüßen!
Ich will meinen 17. Juni als Nationalfeiertag wiederhaben. Ein würdiger Gedenktag, der an den Widerstand des Volkes gegen einen fremden Feind im Land und gegen die Unterdrücker der eigenen Regierung erinnert und mahnt. Das anbefohlene Vergessen an diese Gründe, war das Zufall oder Absicht?
Es fehlt die kulturelle Identität. Heutzutage jammern rechte Demokratieverteidiger, dass sei nicht ihr Deutschland und deshalb sind ihnen ihre Häuser und ihre Familien sowie der Bäcker um die Ecke oder Kindergarten/Schule nicht wert zu verteidigen. Braucht ein in sich gesundes und intaktes Volk geistige Vorturner, die es hätscheln und einmal im Jahr am 3.Oktober aufrichtet?
“Menschenrechte sind unteilbar.” - Menschenrechte existieren nicht, WEIL man sie uns gegeben hat!