Steffen Meltzer, Gastautor / 03.02.2021 / 12:00 / Foto: Pixabay / 86 / Seite ausdrucken

Unter Feuer: Die Flucht der Polizistinnen (Teil 2)

Am 28.01.2021 berichtete ich auf achgut.com davon, dass ein Drogendealer bei einer Fahrzeugkontrolle plötzlich das Feuer auf mehrere Polizeibeamte eröffnete und dabei einen jungen Beamten verletzte. Zwei Polizistinnen, die bei dem Einsatz mit ihrem polizeilich ausgerüsteten Mercedes-Vito hinzukamen, rannten daraufhin davon, ohne das Feuer zu erwidern oder ihrem verletzten Kameraden anderweitig zu helfen bzw. ihn zu unterstützen.

Im Rahmen der Verhandlung gegen den Pistolenschützen vor dem Schwurgericht in Hagen kamen inzwischen neue belastende Details gegen die beiden Polizeibeamtinnen ans Tageslicht. Darüber berichtete unter anderen die Westfalenpost.

Nachdem die beiden Frauen vom Tatort weg die Flucht zu Fuß ergriffen hatten, stoppten sie nach zirka 50 Metern ein zufällig vorbeifahrendes Auto, in dem eine 25-jährige Altenpflegerin saß. Die Zeugin berichtet gegenüber dem Gericht: „Die sind so wirr gelaufen, ich dachte erst, sie seien betrunken“. Nachdem beide Uniformierte in das Fahrzeug eingestiegen waren, gab die 37-jährige Beamtin auf dem Beifahrersitz Anweisung, sofort zu wenden. Die 32-Jährige verlangte außerdem von der Fahrerin deren Handy, rief damit die Kreisleitstelle an, „obwohl sie selbst eins dabei hatte“. Zur gleichen Zeit befahl die Ältere der beiden, wohin es des Weges gehen sollte. Nachdem man auf Anweisung eine rote Ampel überfahren hatte, endete die vorläufige Flucht im Wendehammer einer Sackgasse. Hier sollte die Zeugin ihr Fahrzeug anhalten und den Motor abstellen.

Waffen und Munition im unverschlossenen Polizeifahrzeug

Nach dem Telefonat forderten sie die junge Frau hinter dem Steuer auf, zum Tatort zurückzukehren. Dort stand noch immer ihr unverschlossenes Polizeifahrzeug. Unbeaufsichtigt im Mercedes befanden sich Maschinenpistolen und Munition (ich nehme an, Heckler & Koch, MP5, evtl. die neuere MP7), Funkgeräte sowie weitere polizeiliche Unterlagen und Ausrüstungsgegenstände.   

Der Verantwortliche für die Aufarbeitung dieses Einsatzes in der Polizeibehörde, ein 60-jähriger Polizeidirektor, wird ebenso im Zeugenstand vernommen. Er geht davon aus, dass die Rückkehr keineswegs aus inneren Beweggründen oder Pflichtbewusstsein erfolgte: „Sie sind erst auf Anweisung der Leitstelle zurückgekehrt“, nachdem diese etwa 1,6 Kilometer im Auto der Frau zurückgelegt hatten.

Der erfahrene Beamte: „Ich habe erst Tage nach dem Einsatz davon erfahren, dass die beiden Frauen sich entfernt haben. Ich hatte keine Auskunft der beiden Damen, musste mir alles zusammenpuzzeln“. 

Verdutzte Juristen im Gerichtssaal

Der Richterin und dem überraschten Staatsanwalt ergeht es auch nicht anders, denn die Unterlagen in den Ermittlungsakten über das grobe Fehlverhalten der beiden Polizeibeamtinnen sind sehr dünn, um es diplomatisch auszudrücken. Mit anderen Worten, es gibt dazu nichts außer der Zeugenaussage der jungen Altenpflegerin. Der Ankläger berichtet empört: „Nichts, aber auch wirklich gar nichts von alledem steht in der Akte“.

Ob der Fall der Polizistinnen sofort von Amts wegen untersucht wurde oder ob die Ermittlungen erst erfolgten, nachdem man den Straftatverdacht gegen die Frauen nicht mehr unter den Teppich kehren konnte, ist mir nicht bekannt.

An dem zeitnahen Versäumnis, unvoreingenommen in alle Richtungen zu ermitteln, hätten im Übrigen auch die von der herrschenden Politik als „Wundermittel“ angepriesenen „Polizeibeauftragten“ nichts geändert. Denn diese sind auf die polizeiinternen Ermittlungen angewiesen.

Auf die beiden Beamtinnen wartet vor dem Amtsgericht Schwelm eine separate Anklage.

 

Steffen Meltzer ist Buchautor von „Ratgeber Gefahrenabwehr: Wie Sie Gewalt- und Alltagskriminalität in der Gesellschaft begegnen“

Foto: Pixabay

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Rudhart M.H. / 03.02.2021

WOKE Polizistinnen - in einschlägigen ÖR-Krimifolgen sind sie vorwiegend superclever und mit Vorliebe auch noch POC. Am allerbesten WOKE POC und lesbisch, nur eben für ernsthafte Einsätze nicht zu gebrauchen. Wenn das bei den Bundeswehr*-Innen auch so ist, dann bin ich absolut beruhigt. Solche Kamerad’-Innen gehören lebenslang vom Polizeidienst oder Wehrdienst suspendiert. Zum Glück ist dem verletzten Polizisten nicht mehr passiert ! Was wäre, wenn er seien Verletzungen erlegen wäre? Müßige Frage bei dem woken Gendergequatsche , das die Diskussionen bestimmt! Laßt sie weiter rodelnde Kinder ohne Maske jagen ! Da passen die Tussen in Uniform hin !

Dieter Kief / 03.02.2021

Es waren zwei Frauen. Alles andere ist sehr nahliegend.

Sabine Heinrich / 03.02.2021

Nun - vielleicht standen die beiden Polizistinnen tatsächlich unter Drogen aller Art? Ich bin gespannt, was wir noch über diesen Vorfall erfahren werden - sofern nicht der Mantel des Schweigens darüber gebreitet wird. Es ist ein Skandal erster Güte, wie hier wieder unter den Teppich gekehrt wird!!! Mein Vertrauen in die Polizei - das in meiner Kindheit uneingeschränkt vorhanden war, im Laufe der Zeit immer mehr geschwunden ist, befindet sich nun - da ich das Vorgehen gegen Anti-Coronamaßnahmendemonstranten oft genug verfolgen konnte, bei Null! Von lobenswerten Ausnahmen abgesehen. Sicher machen viele Beamte gute und extrem herausfordernde Arbeit und werden dabei von den Politikern im Stich gelassen. Leider gibt es dann auch die Büttel, die gegen die eigenen Bürger vorgehen, weil es eine antidemokratische Obrigkeit so befiehlt und für wirkungsvolle Maßnahmen gegen die eingewanderten Kriminellen an Mut fehlt.  - Sehr geschätzter Herr Meltzer, bitte halten Sie uns über diesen fassungslos machenden Fall auf dem Laufenden!  

Heiko Stadler / 03.02.2021

Mit der Verbrechensbekämpfung scheinen die Spezialisten für den “Kampf gegen Rechts” völlig überfordert zu sein. Die beiden Polizistinnen waren vermutlich ganz auf die Jagd auf Corona-Verbrecher fixiert. Dem schießwütigen Drogendealer gegenüber verhielten sie sich jedenfalls vorbildlich, indem sie vor ihm davonliefen und ihm somit kein Haar krümmten und ihm die ungehinderte Flucht gewährten. Der Polizeikollege hatte weniger Glück, aber er hätte halt nicht so hart gegen den Kriminellen vorgehen sollen. Ich hoffe, dass er jetzt nicht wegen Rassismus angeklagt wird. Alle Drei werden jetzt wohl ihre Lehren aus dem Vorfall ziehen: Volle Härte gegen friedlich demonstrierende Bürger und immer schön eine Armlänge Abstand von Drogendealern halten - is außerdem viel einfacher und dient der Karriere.

beat schaller / 03.02.2021

Es ist wohl einfach eine Tatsache, dass überall dort wo der Staat seine Finger im Spiel hat, nur noch alles aus dem Ruder läuft! ausser bei der Verfolgung der Bürger im Zusammenhang mit Corona! b.schaller

Claudius Pappe / 03.02.2021

Sechs Polizisten, (auch weibliche Polizisten darunter, die sich allerdings im Hintergrund halten) verhaften eine 69 jährige Frau die keine Maske trug und sich nicht ausweisen konnte/wollte. Dieses geschah im Januar 2021 in Detmold. Mindestens drei Ordnungsamtsbeschäftigte leisteten den bewaffneten ” Freund und Helfern der Politik” Beistand. Die alte Dame wurde in Handschellen abgeführt und zwangsweise eine Maske über gestülpt…................Bei einem Wahlkampfauftritt des ehemaligen Bankangestellten Spahn ( heute Besitzer von Schloss Neu-Spahnstein) in Wuppertal wurde eine Demonstrantin im Beisein des Gesundheitsministern von einem langhaarigen Polizisten aus dem Weg geschafft. ( manche würden sagen das wäre eine ...........................Nötigung gewesen ).

Block Andreas / 03.02.2021

ich nominiere die zwei “mutigen Polizistinnen”  bezüglich Friedensnobelpreis ..... Alternativ würde auch Bundeskanzlerin gehen….wäre eh das gleiche Niveau ......

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