Voll aufs Auge! Genauso ist es.
Einfach ein perfekter Artikel! Ich hatte beim durchlesen wirklich höchste Gefühle des Verstandenwerdens und mehrmals zu mir selbst gesagt: Ja genau so sehe ich es auch. PS: Ich bin übrigens kein Konservativer, sehe die Probleme aber genau so. Ich denke es sollten einige Leute einmal darüber nachdenken warum dies so ist.
Von Ihren stets lesenswerten Beiträgen, Herr Zimski, ist dieser hier m. E. der beste. Die Gründe: Der Treffer ins “Schwarze” (der deutschen Seele) wird auf zwei Seiten Text sowohl umfassend als auch prägnant, dabei einfühlsam, glaubwürdig und überzeugend gelandet. Das ist eine hohe Kunst, die nur wenige beherrschen. Denn das Problem in jedwedem (Streit-) Gespräch zu den brennenden Fragen dieser Zeit (und besonders in Deutschland) besteht vor allem darin, dass nur wenige sich über ihren Bezugsrahmen - und den womöglich anders gearteten Bezugsrahmen des Gesprächspartners - im klaren sind. Man muss einfach wissen: Das Unrealistische kommt heute stets als “das (alternativlos) Gute” daher, welches es einhüllt und schützt wie ein dick wattierter Wintermantel. Die Kritik an der Realitätsferne wird dann als Angriff auf das Gute interpretiert und verpufft, während der Kritiker sich ins gesellschaftliche Abseits befördert. Fortan gilt er als Sympathisant des Bösen. Ist doch logisch, oder?
Treffend formuliert! Der Artikel bringt es auf den Punkt.
In der Individualpsychologie kennt man ja den “Wiederholungszwang”, wo die Themen unbewältigter früher Konflikte oder Traumata eigentlich auf Teufel komm heraus gemieden und gefürchtet werden und der seelisch lädierte Mensch dennoch im vergeblichen unbewussten Versuch einer “Wiedergutmachung” regelmässig wieder in schädlichen und selbstdestruktiven Neuinszenierungen landet. Manchmal fragt man sich, ob dieser ineffektive neurotische Mechanismus auch in Deutschlands kollektiver Psyche stattfindet. Vermutlich hänge ich es aber damit viel zu hoch und die meisten Leute sind wie früher einfach obrigkeitshörig, feige und bequem. Das werden irgendwann wieder Historiker analysieren.
Die letzten Sätze berühren meine Beobachtungen.Familiär in eine oppositionelle Familie geboren ,erinnerte mich die Presse zum Jugoslawienkrieg erstmals voller Entsetzen an die DDR.Niemand meiner westlich sozialisierten Freunde wollte irgendetwas von dem Erkennen was heute als geschichtliche Wahrheit (nicht öffentliche Erinnerung) anerkannt scheint.Wenn es um Nichts geht stellt sich dann wieder Pluralität her die Alle beruhigt.Das die Presse ihre Mitschuld am Krieg nie aufgearbeitet hat ,bildet den Boden zur Propaganda der letzen Jahre die diesmal (wegen Übertreibung der offensichtlichen Kriegstreiberei)zur völligen Entfremdung bei weiten Bevölkerungsschichten geführt hat.Darauf mit Gedankenpolizei zu reagieren erreicht längst DDR Niveau.Gerade in Bildungsbürgerkreisen beobachte ich eine extreme Neigung zur Denuziation abweichender Meinungen mit “Rechter” den ich in der DDR nie erlebt habe.Mütter raten sich auf dem Schulhof gegenseitig im Scheidungsprozess die “rechte Karte” zu spielen,Konkurenten im Beruf werden zielgerichtet über “rechte” Gerüchte aus dem Beruf gedrängt und ein vermeintlich rechter Vater in unserem Kindegarten hatte nur eine missgünstige Stiefschwester und eine Mecklenburgfahne im Garten was ihm fast einen Schulverweis in der Waldorfschule einbrachte.Talkshows ,Meinungführer und Politik befördern diese Stimmung nach Kräften. Wie in der Stasidebatte erinnere ich als Zeitzeuge das es nie eine treffsichere Diskussion gab.Viel weiter kommt man mit einer Opportunismusdebatte auf die auch der Artikel abhebt.Wenn zwei ausgewiesene Opportunisten des DDR Regimes heute die führenden Posten der BRD bekleiden kann man davon ausgehen das diese Debatte überfällig ist.Die Mutigen der DDR sind uns nur dann bekannt geworden wenn sie nur in der DDR mutig waren.(Uwe Johnsons Biografie gibt da ein gutes Beispiel). Ich würde Sie bitten Ihr journalistisches Vermögen mal dem Opportunismus zu widmen.Hier liegt meiner Meinung nach der Hund begraben.In Erziehung aber auch Öffentlichkeit kann uns nur eine Erziehung zur Zivilcourage und zum Mut vor dem Bewahren was sich als Geschichte nicht wiederholen soll.
Super Artikel, der es trefflich auf den Punkt bringt. Zu oft wird der verfütterte Einheitsbreu wiedergekäut, auch wenn die Zutaten oft weder Geschmack noch Inhaltsstoffe enthalten. Es ist halt bequem, im Einheitsbrei mit zu “kauen”. Das wirklich befremdliche für mich aber ist, dass viele Bürger dieses Landes nicht ansatzweise hinterfragen und überlegen. Und jene welche sich zu Kritik hinreisen lassen, überlegen im Vorfeld ihrer Äußerung 2-3 mal ob diese angebracht und nicht nachteilig für die eigene Persönlichkeit ist.
Toller Artikel! Gratuliere.
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