Das Coronavirus-Testen bzw. die veröffentlichen Zahlen dazu werden es zum „Spitzenreiter“ der „Unstatistiken des Jahres 2020“ bringen. Schon die Auswertung der PCR-Tests selbst ist nicht wirklich standardisiert, es gibt zudem viele Tests verschiedener Hersteller und eigentlich sollte man laut Herstellerangaben den Test nur bei Personen mit Covid-19 Symptomen vornehmen. Es braucht weiterhin schon viel Ahnungslosigkeit oder gar Dreistigkeit um so wirr bzw. konzeptlos zu testen und „Neue Fälle“ ohne normierenden Bezug, aber möglichst mit alarmierender „Zugabe“ zu präsentieren. Leider ist wahrscheinlich die Dreistigkeit überproportional häufig bei den klassischen „Informations“-Medien und in der Politik verbreitet – das wäre doch einmal einer statistischen Betrachtung wert?
Da mehrmals Testen die Gewissheit (falsch positiv) erhöht ;-) könnte ich mich doch dreimal testen lassen. Im Gedankenexperiment leider immer positiv. Zählt das dann für die Statistiken als ein positiver Fall oder als drei positive Fälle?
Zahlen-Corona! Covid-Summerantentum! Solange der PCR-Test auf Gesunde angewendet wird, kann man das getrost unter Schwachsinn verbuchen. Was kommt als Nächstes? Der CO2-Überproduktionstest? Ein Dummentest dagegen wäre mal angebracht. Die Erfindung der Kasperfalle oder einem Idiotendetektor ist auch überfällig. Gott laß Hirn regnen!
Grazie!
Unter dem Titel „Infektionszahlen reichen nicht: 6 Werte müssen Sie kennen, um Pandemie zu verstehen“ schrieb der Focus: „3. Dunkelziffer: Die Dunkelziffer meint die Zahl der Menschen, die zwar mit dem Coronavirus infiziert sind, davon aber nichts wissen und in der Meldestatistik nicht auftauchen. Sie sind in der Regel symptomlos oder zeigen nur so milde Krankheitszeichen, dass sie nicht zum Arzt gehen und einen Corona-Test durchführen lassen. Epidemiologen gehen davon aus, dass die Dunkelziffer seit Beginn der Pandemie gesunken ist. Der Hintergrund: Inzwischen wird breiter getestet. Dadurch werden auch mehr Infizierte, die unter den ehemals deutlich strikteren Kriterien für einen Corona-Test nicht getestet worden wären und daher unerkannt geblieben wären, gefunden. Die Vorständin der Deutschen Gesellschaft für Statistik, Katharina Schüller, schätzt die Dunkelziffer derzeit auf etwa 3. Das heißt, tatsächlich könnten etwa dreimal mehr Menschen infiziert sein, als es die offiziellen Statistiken nahelegen. Für den Mai, zu Spitzenzeiten der Pandemie, geht sie von einer Dunkelziffer von etwa 10 aus. Damals identifizierten die Gesundheitsämter von zehn tatsächlich Infizierten also nur einen. Oder andersherum formuliert: Auf einen nachweislich in der Statistik erfassten Infizierten kamen damals zehn unentdeckte Fälle. DIE FALLZAHLEN VON HEUTE HÄLT SCHÜLLER AUS DIESEM GRUND AUCH NICHT UNBEDINGT MIT DENEN AUS DEM FRÜHJAHR FÜR VERGLEICHBAR. „WIR ERWISCHEN MIT DEN TESTS HEUTE EINEN VIEL, VIEL GRÖßEREN TEIL DER DUNKELZIFFER DER INFIZIERTEN ALS DAMALS“, ERKLÄRT SIE. DIE GRÖßE DER DUNKELZIFFER KÖNNE ZWAR NUR GESCHÄTZT WERDEN, IHRE TATSÄCHLICHE GRÖßE SEI SCHWIERIG ZU BERECHNEN. „ABER DAS WÜRDE BEDEUTEN, DASS EIN GEMELDETER FALL AUS DEM FRÜHJAHR DREI GEMELDETEN FÄLLEN VON HEUTE ENTSPRICHT“, ANALYSIERT SCHÜLLER.“
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