Lieber Rolf Jörrres, Professsor Krämers Daten scheinen mir korrekt zu sein. Die Grundlage dafür ist jedoch extrem volatil. Das Problem ist demnach zwweistufig. 1) Solche Vorhersagen führen dazu, dass sie hinterher falsch sind - diese Aussage Krämers ist tendenziell und darüber hinaus strukturell richtig. 2) Das Ausmaß der Vermehrung des neuen Virustyps schwankt in einer viel größeren Breite, als Drostens Überlegungen nahelegen. Das kommt bei Krämer nicht vor. Ein Einzelfaktor zu 2) dürfte sein, dass in der Tat die Vulnerabilität vieler aus Asien zugezogener Briten für CO-19 insgesamt erheblich über dem Durchschnitt liegt. Ihre Aussage über die besondere Fehleranfälligkeit “exponentellen Wachstums über mehrere Perioden” scheint mir ein zusätzlicher Faktor zu sein, der besagt, dass sich unter diesen Auspizien alle Fehler, die in das Modell eingehen, sozusagen automatisch vervielfachen. Es wäre interessant zu sehen, inwiefern die große quantitative Bandbreite in der merkelschen Vorhersage diesem Umstand gerecht wird - und inwiefern nicht. - Vermutllich lässt sich das aber aufgrund der Verletzung der Ceteris Paribus Bedingung, die eine Vorausssetzung für die Aussagekraft aller Vorhersagen dieses Typs darstellt, sowieso nicht mit höherer Genauigkeit feststellen und ja, die von Ihnen hervorgehobene jahreszeitliche Schwankung des Infektionsgeschehens spielt insofern eine erhebliche Rolle. Es scheint auch mir so, als ob dieser wichtige Faktor in die Drosten/Merkel Prognose nicht eingegangen sei und diese zusätzlich schwäche. Eine letzte Bemerkung: Krämer selber weist auf seine Vorbehalte gegenüber Prognosen auf dem Feld des exponentiellen Wachstums hin, die er auch verlinkt zu seinem Artikel vom 25. 3. 2020. Es scheint, als ob Sie diesen Argumentationsstrang Krämers quasi paraphrasiert hätten - ohne ihn explizit zur Kenntnis zunehmen. Anders gesagt - in dieser Hinsicht rennen Sie bei Krämer offene Türen ein.
Die Merkel will doch gar keine objektiven Beweise. Regierungsfreundliche Wissenschaftler und dreiste Behauptungen zur Gefährlichkeit der Mutanten sind ihre Argumente für den noch härteren und lange andauernden Lockdown.
Was die ERLEUCHTETE von sich gibt, ist bitte nicht zu mehr zu hinterfragen. Wer sein Wissen aus Erleuchtungen schöpft, kann demnächst sogar auch auf RKI - Chef - Mathematiker wie Wieler sowie die hintergründige Weisheit des Charitè - Laboranten Drosten verzichten.
“Geht man nun zusätzlich von der Annahme aus ...” dass alle Prognosen falsch sind, ist auch schon die Prognose der beschleunigten Verbreitung falsch. Also sind die Grundlagen der merkelschen Maßnahmen falsch. Wie auch alle bisherigen Annahmen über die Verbreitungsdynamiken UND der Wirksamkeit von Maßnahmen falsch waren. Richtig? Fakt ist, dass unsere (westlichen) Volkswirtschaften ruinieren und aus Angst vor dem Tod die Lebensqualität zerstören. Würde man mich fragen, ob ich in einem Masken-Lockdown 90 oder in einem freien, wohlhabenden Land 85 werden möchte. fiele die Wahl nicht schwer. Aber Corona-Lockdowns sind ja nur der Probelauf für mehr Einchränkungen, um dann mit Klimaextremismus und weit mehr Diversity eine Schöne Neue Welt zu schaffen.
“Ruediger Jungbeck / 03.02.2021 Man kann nur modellieren was man auch (qualitativ und quantitativ) vollständig versteht.” Völlig richtig. Wir müssen konstatieren, daß hier überhaupt nichts verstanden worden ist. Sachlogisch kann es daher auch nicht “das Virus” heißen. Das Virus hat einen Menschen bei einer Zoonose vergiftet und ist schon lange tot. Das Immunsystem des Vergifteten hat das Virus millionenfach kopiert, besser und schlechter, und damit Imitate produziert, mit deren Hilfe der kranke Körper alle Giftstoffe abgesondert hat. Im Büroalltag spricht keiner von der Akte 666/666, sondern von der Kopie der Akte 666/666. Und wenn die Akte Kopierfehler enthält, sagt auch niemand, gib mir die Mutation der Akte 666/666.
Andauerndes exponentielles Wachstum bei einer Epidemie gibt es NUR bei der Durchseuchungskurve der Bevölkerung. Dies hat Muench hier beschrieben: Muench, H.: Catalytic models in epidemiology, Cambridge 1959. Dies ist aber im wesentlichen uninteressant, weil die Durchseuchung sich immer gegen 100% bewegt. VIEL WICHTIGER IN EINER EPIDEMIE SIND DIE WIRKLICH SYMPTOMATISCH ERKRANKTEN! DAS IST DIE EINZIGE WIRKLICH ZÄHLENDE KURVE! Diese verläuft bei Epidemien wie Covid IMMER als selbstauslöschende Kettenreaktion, da es sich um eine Tardivepidemie handelt. Nach dem Überschreiten des Gipfelpunktes der Kurve der wirklich symptomatisch Erkrankten endet das exponentielle Wachstum und das nachfolgende Auslöschen ist UNABHÄNGIG von jedweder Maßnahme bis der endemische Zustand wieder reicht wird! Die Kurve kann man mit modifizierten Formeln für “Kettenreaktionen in autokatalytischen Prozessen” berechnen. Es gelingt sogar, die Gipfel mit der Erfassung von Krankheitszugängen zu berechnen. Dafür reichen drei Wochenklassen aus, wie Heinz Schumann in seiner Dissertation B “Zur mathematischen Modellierung und zur Prognose des Verlaufs von Tardivepidemien - Untersuchungen mit dem Ziel der weiteren Vervollkommnung der antiepidemischen Sicherstellung.”, 1983 an der Militärmedizinischen Akademie Bad Saarow vorgelegt, nachwies. ES WIRD ZEIT, ENDLICH ZU UNTERSCHEIDEN,WELCHE KURVE WIRKLICH WICHTIG IST BEI EINER EPIDEMIE! NÄMLICH DIE DER ERKRANKTEN MIT STATIONÄREM BEHANDLUNGSBEDARF1 (Alle anderen werden daheim gesund und belasten das Gesundheitssystem nicht!) Durchseuchungskurven oder Infektionskurven anhand von Laborwerten sind völliger Unsinn! Dafür braucht man aber genaue Statistiken und nicht solch eine dürftigen Zahlensalat, wie er vom RKI vorgelegt wird, wo jeder positive Covid-Test, egal bei welcher Symptomatik, als Coviderkrankung geführt wird!
Die entscheidende Frage ist, ob das Modell im Grundsatz stimmt. Wie unter anderem Prof. Homburg betont, trifft das für die Annahme eines exponentiellen Wachstums eindeutig nicht zu. Auch die Annahme über die Tödlichkeit des Virus war völlig falsch und durch Schutzmassnahmen nicht beeinflussbar. An dieser Realitätsferne der Modelle sind die bisherigen Prognosen gescheitert und nicht aufgrund unvorhersehbarer Verhaltensänderungen. Schade, dass Herr Krämer den Dingen so wenig auf den Grund gegangen ist.
Habe gerade nochmal auf nextstrain.org, ja ich weiß, der Bill G. ist auch dort mit von der Partie, wegen der hochgefährliche Mutante von der Insel der Abtrünnigen nachgeschaut und voller Entsetzen festgestellt, dass diese in Deutschland eine “exponentielle” Verbreitung von 8% am 14.11.2020 auf unglaubliche 7%!!! am 30.01.2021 erfahren hat. Im Mutterland der gefährlichsten aller Mutationen, in GB, sind trotz einer Verbreitung derselben von 86% derweil die täglich neu herbeigetesteten “Fälle” im freien Fall. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Begründungen für die “Maßnahmen” endgültig von der realen Entwicklung entkoppelt werden, und auch noch so absurde und an den Haaren herbeigezogene Argumente, gern auch der etwas spirituelleren Art, als Aufhänger dienen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.