Ab und zu gibt es so Momente, da weißt du einfach, dass A L L E nur Scheiße reden und auch bauen. Mir so passiert bei der Schließung des Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg. Es war das modernste Kohlekraftwerk der Welt und wurde nach 2 Jahren geschlossen. Wegen Klimaschutz (seitens Politik) und wegen Kohle, sprich Geld (seitens des Betreibers Vattenfall). Gegenüberliegend am anderen Elbufer arbeitet derweil das Heizkraftwerk Wedel weiter, Deutschlands dreckigstes Kohlekraftwerk. Sowohl für die Schließung Moorburgs als auch für den Weiterbetrieb Wedels gilt dasselbe Argument: Klimaschutz. Ich war seinerzeit am Rande involviert in das Projekt und der Totalausfall Moorburgs sollte kompensiert werden durch Nordstream2. (“Noch Fragen, Kienzle? - Nein Hauser”).
@E.Berger,verstehe ich auch nicht. NS2 stoppen ist erreicht, warum jammern nun alle ueber teuere Energie. Logik, Fehlanzeige
@Helmut Driesel “Wenn eine Speichertechnik in großem Maßstab praktisch verfügbar ist, dann ist ein negativer Strompreis Geschichte.”: Richtig. Aber solange es viel Zappelstrom gibt, ist ein Pumpspeicherkraftwerk eine Goldgrube. Wenn man für 40 Cent pro kWh verkaufen kann, ist es egal, ob man für null oder für zehn Cent pro kWh einkauft. Einen passenden Ort dafür haben wir auch: Tagebau Hambach, da ist schon ein 400 Meter tiefes Loch. Das mit dem Kohendioxid-Speicher zur Metanproduktion ist Pumpspeicherkraftwerken weit unterlegen. Aber hier entscheiden ja keine Techniker. Hier werden Baerböcke geschossen und für das Klima gehüpft.
Mehrere Zuschriften beziehen sich auf meinen Kommentar zu der von H. Vahrenholt vorgeschlagenen CO2 Abscheidung aus den Abgasen von Kohlekraftwerken. Da scheinen allerdings einige Missverständnisse vorzuliegen, daher möchte ich das hier etwas präzisieren. Als erstes gehe ich daher davon aus, das der Autor überzeugt ist das CO2 verantwortlich für den“Klimawandel“, die „Klimakrise“ oder die „Klimakatastrophe“ist. Das kann man so sehen, ich kann und will hier gar nicht argumentieren. CCS meint carbon capture and storage, eine Technologie die unter Einsatz einer Chemieanlage mit Hilfe von Aminosäuren das in den Abgasen vorhandene CO2 abscheidet. (Es gibt auch andere Verfahren auf die ich hier nicht eingehen kann, die wirtschaftlichen Auswirkungen sind aber vergleichbar). Die Anlage hat nochmal flächenmässig fast die gleichen Dimensionen wie das Kraftwerk und verringert den Wirkungsgrad um mindestens 10Prozentpunkte! Meine 2te Frage war dann, wohin der Autor denn die so abgeschiedenen CO2 Mengen ablagern oder verwenden will. Das eine unterirdische Speicherung irgendwann an natürliche Grenzen stößt sollte eigentlich jeder von selber feststellen! Mit Hilfe von Wasserstoff könnte man natürlich synthetische Kraftstoffe herstellen. Ich empfehle dann allerdings, das sich die Anhänger solcher Verfahren mal mit der Herstellung von Wasserstoff per Elektrolyse beschäftigen und die Wirkungsgrade und Kosten kritisch betrachten. Also Herr Prof. Vahrenholt, bitte ihre Gedanken dazu präzisieren, ich diskutiere gerne, aber nur wenn die fachliche Basis vorhanden ist.
@A. Ostrovsky: Aus Strom Methan machen und das dann zu Wasserstoff ist Blödsinn. Aber es gibt zur Zeit schon Anlagen, die aus Methan Wasserstoff machen. Sowas steht bei den Fabriken, die Wasserstoff brauchen, und die hängen am Erdgasnetz. Aus Strom Wasserstoff herstellen, und diesen speichern, braucht große Tanks. Ein Kubikmeter Wasserstoff hat einen Heizwert von 3kWh. 100GWh bei 1000 bar (so braucht man es für Autotanks) ist eine Kugel mit 40 Meter Durchmesser. Wenn man sowas aus Stahl baut, kommt man auf fünf Meter Wanddicke. Speicher für Erdgas gibt es, nämlich diese Kavernen, die jetzt fast leer sind und Gazprom gehören. Pipelines für Methan gibt es auch. Für Wasserstoff taugt das nicht, müsste man neu bauen. Der Wasserstoffverbrauch in Deutschland ist (gerade gegoogelt) 7GW, nur 5% davon aus Strom. Diese 10GW Erdgas-Verbrauch könnte man wegkriegen, indem man Stromleitungen von Norddeutschland (wo der Strom von den Offshore-Windparks ankommt) zu den Fabriken legt, oder eine große Wasserstoffproduktion im Norden baut und Pipelines für Wasserstoff von dort zu den Fabriken baut. 10GW eingespartes Erdgas ist bei 100GW Erdgas gesamt nur 10% oder ein sechstel Nordstream2, aber es wäre der fehlende Großverbraucher für den Zappelstrom aus Windkraftanlagen. Nun ist wohl ein Investor auf die Idee gekommen, die kommenden Wasserstoffpipelines mit seinem Wasserstoff aus verflüssligtem Erdgas zu verstopfen. Das kostet nichts, das zahlt der Staat, oder so. Ich hoffe, das ist jetzt verständlich.
Geht es überhaupt noch um wirtschaftliche Bereitstellung von Elektrizität und Wärme oder nicht doch schon einfach um die nackte Existenz ausreichender Energieversorgung? Leider wird auch immer noch am CO2-Märchen von der menschengemachten Erderwärmung und der Kontrollierbarkeit des Klimawandels durch den Menschen festgehalten. Die anderen Länder wollen der Vorreiterrolle Deutschlands einfach nicht nachreiten, und die deutschen Regierungen schrotten bei 2% des weltweiten CO2-Ausstoßes die deutsche Energieversorgung, Industrieproduktion und Infrastruktur? Es ist gut, dass die Grünen in Regierungsverantwortung aus dem Wolkenkuckucksheim jetzt auf den knallharten Betonboden der Realität fallen. Wäre es nicht so makaber und pervers, müsste man Putin fast dankbar sein.
Unsere YGL wie Luisa und Gefolge werden das Ding schon wuppen, ich vertraue voll und ganz auf die Wissenschaft und die Naturgesetze.
Gas wird noch für allerlei andere Sachen benötigt, z.B. Dünger, Kunststoffe pp. Wenn die 55 % aus Russland wegen Waffenlieferungen wegfallen, dann gnade uns unser Magen…
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