Abbild oder Arrangement? Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Es ist verführerisch, eine komplexe Wirklichkeit zu einem geordneten Arrangement zu vereinfachen, anstatt sie abzubilden. Wohl dem Lehrer, der auf den Irrweg hinweist—- und gehört wird. Ich hatte so einen im Studium. Von den Kommilitonen war nur Bewunderung gekommen. Eine Lektion, die im Gedächtnis haften bleibt.
Ich verstehe nicht so recht was mir der Autor sagen will. “Medien” waren noch nie dazu da “Debatten” zu führen und “Informationen” bereitzustellen (vom reinen Sachbuch ohne jegliche Wertung mal abgesehen), sondern dienten schon immer dazu vor allem dazu eigene Weltvorstellungen durchzudrücken. Ich habe noch nie einen “Journalisten” erlebt, der nicht von einem tiefen Sendungsbewusstsein durchdrungen war. Was übrigens auch für die guten Journalisten gilt. Nur früher waren da halt mehr unterschiedliche Truppen unterwegs, während heute nur noch der staatliche Propagandaapparat übrig ist. Debatten finden nicht deswegen nicht mehr statt, weil es da nur um “Haltung”, richtiger Gesinnung, geht, sondern weil bereits die gestellten Fragen völlig sinnfrei sind. So ist die “Klimadebatte” keineswegs “äußerst komplex” sondern schlicht vollkommener Unfug. Und das Wort “Klimaschutz” ist lediglich eine aussprechbare, aber ansonsten willkürliche Aneinanderreihung von Buchstaben. Von dem sonstigen Stuss will ich gar nicht erst anfangen. Das ist der eigentlich Punkt. Die “Medienschaffenden” sind inzwischen in eine vollkommene Wahnwelt (und ich meine das pathologisch) abgerutscht, aus der es kein Entkommen mehr gibt. Jede Verbindung zur Realität ist sozusagen physisch gekappt. Und da sich solche Systeme durch Selbstreflexivität selbst erhalten ist die einzige Lösung der Untergang dieser “Medien”. Was wiederum nur dann funktioniert wenn das sie tragende System auch untergeht. “Dieses Ordnungsunterfangen im Mediensystem ist der Versuch, Informationen zu verarbeiten, die störend wirken.” Nö. Das ist lediglich der Versuch die höchst labile und schizoide Persönlichkeitsstruktur der Protagonisten einigermaßen aufrecht zu erhalten. Denn wenn die Wirklichkeit da eindringt, folgt unweigerlich der Kollaps. Und da die das insgeheim spüren gibt es keinen Ausgang. Es ist eben unmöglich einem Bekloppten klar zu machen, das er bekloppt ist, wie der Volksmund es so weise ausdrückt.
Was sagen die Anthropologen dazu? Früher mussten wir sehr schnell erkennen wer Freund und wer Feind ist. Darauf sind wir konditioniert. In der modernen Welt gibt es sicherlich einige Kulturtechniken die diesen Prozess verändert haben. Vor einigen Jahren las man eine Zeitung und schrieb vielleicht einen Leserbrief. Man könnten meinen das die direkten Reaktionsmöglichkeiten heutiger Technologien dazu führen das wir wie früher schnell die Keule schwingen und später darüber nachdenken. Zurückrudern tut niemand gerne aber wenn man die wütende Herde vor sich hat flüchtet man lieber. Der nicht ganz so mutige zieht also seine Aussage zurück. Wer hemmungsloser schreit gewinnt dann. Primaten im Zoo verhalten sich ähnlich, andere Tiere wahrscheinlich auch. Wir leben mit unseren Programmen aus der Steinzeit im 21. Jahrhundert.
Unsere Journalisten in den „freien“ Medien erinnern eher an Vertreter der Heiligen Römischen Inquisition als an Journalisten. Es geht ihnen darum, ein Urteil zu sprechen und nicht darum, der Wahrheitssuche mittels ehrlicher, kontroverser Diskussion die Ehre zu erweisen.
“Unser Mediensystem:” da haben wir es wieder! Es ist wohl Ihr Mediensystem, aber nicht meines. Also niemals unser! Auch wenn das Mediensystem mafiös aufgebaut ist. Sogar Schutzgeld wird erpresst. Ich zahle für was, was ich weder nutze noch brauche.
Ich bin der Meinung, das westliche System geht dem Untergang entgegen. Kennzeichen sind zunehmende Auseinandersetzungen wegen Nichtigkeiten, fehlende Lösungen, fehlende Realpolitik. Nicht von ungefähr kommen immer öfter nähere Einschläge finanzieller und wirtschaftlicher Verluste. Die Menschheitsgeschichte ist voll von Kriegs- und weniger Friedensphasen. Zerstörung macht Platz für Neues. Europa hat seit 1945 nichts Gravierendes erlebt. Viel zu lange wird dem Fantasieland von ewigen Frieden gehuldigt. Natur und Evolution kennen keinen Krieg, aber auch keinen Frieden. Wir glauben, Mensch sei höher entwickelt als die Natur und könne Natur beherrschen, schützen, verteidigen, befrieden. Womöglich Raubtiere zu Vegetarier umerziehen. Der neue Mensch als universal tierliebend, pazifistisch und ökologisch lebend ist ein Ziel ohne Boden und Substanz.
Eine soziologische Vorlesung aus der guten, alten Zeit? Heute steht das GAFAT-Kartell an der globalen Spitze und entscheidet nach Gutdünken seiner CEOs, was im Mainstream der untergehenden Bürgerlichen Epoche noch gewusst, gedacht und gesagt werden darf. Wer da nicht spurt, wir ruckzuck de-monetarisiert und kriminalisiert. Dabei sollte man sich vom derzeit aufgeführten Theater um die Russland-Sanktionen nicht täuschen lassen. In Sachen Wirklichkeitsverbiegung und Verfolgung Andersdenkender, ist kein Unterschied zwischen Putin, Xi, der Biden-Junta und dem GAFAT-Kartell. Das putineske, blutige Sockenpuppentheater dient lediglich als Ablenkung und Vorwand, der $-basierten Weltwirtschaft, nach dem China-Virus, den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Insbesondere soll der Petrodollar als Leitwährung abgelöst werden. Während sie im Land des Lächelns das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht kriegen. Läuft alles perfekt.
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