Matera sehe ich mir lieber bei Francesco Rosi an. Oder in Pasolinis Matthäus. Der einzige Kommunist, der Kreativität und Stil besass, sowie zur Differenzierung fähig war.
Demnächst in Ihrem Kino: James Bond - ICH BIN KEIN PIMMEL!
Normalerweise bin ich kein Freund von Leuten die einem vorher den Inhalt von Filmen erzählen die mich interessieren… Aber in dem Fall pfeifen es inzwischen schon die Spatzen vom Dach daß dieser “Agenten-Thriller” ein angewärmter Flop ist… die Ahnung hatte ich schon als die Diskussion aufkam dass der/die/das nächste Bond unbedingt eine schielende stotternde lesbische Negerin im Rollstuhl sein müsste… Wieder ein paar eingesparte Euros mehr in der Auswanderungskasse… Danke James… war eine schöne Zeit mit Dir… Zeit Dich zu begraben…
“Da wirkt zu vieles einfach nur recycelt.” Das sehen Sie falsch. Ein Serienfan will genau das. Aber ansonsten danke ich für die Warnung. Ich plane gerade die Anschaffung der vollständigen Serie auf DVD. Da war immer die Frage, ob ich noch warte bis der neueste Bond auch dazu gehört. Schön zu erfahren, dass ich die Serie nun mit Skyfall als abgeschlossen betrachten kann.
Der Film bot mir 165 Minuten kurzweilige Unterhaltung, ich hatte beim Anschauen nicht ein einzige Mal das Bedürfnis, auf die Uhr zu schauen, was für mich ein Qualitätsmerkmal darstellt. Zudem bietet die Reihe mit Daniel Craig erstmals eine sich über fünf Filme erstreckende und dabei zugleich in sich geschlossene Handlung. (Er spiegelt zudem in sehr schöner und gelungener Weise einen der besten Filme der Reihe, “Im Geheimdienst ihrer Majestät”, aus dem Jahr 1969.) Während der letzten fünf Filme hatte ich erstmals das Gefühl, dass James Bond ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und kein unsterblicher Superheld aus dem Marvel-Comics. Zudem spiegeln die Filme seit 1962 stets den aktuellen Zeitgeist wieder. Insofern gab es Zeiten, in denen die Bond-Girls vom Helden erstmal eine kanllige Ohrfeige bekommen haben, bevor sie sich ihm willig hingaben. Heute hebt er ein Kuscheltier auf, weil er um seine Bedeutung für ein traumatisiertes Kind weiß. Es möge sich jeder aussuchen, was eher dem persönlichen Geschmack entspricht. Q ist schwul, so what? Was hätte es geändert, wenn er nicht “ihn”, sondern “sie” zum Abendessen erwartet hätte? Der von Craig dargestellte Bond hat am Ende des vorherigen Films die Chance auf ein privates Leben genutzt und den Dienst quittiert. Insofern hat der MI6 die Stelle neu vergeben, dieses Mal eben an eine schwarze Frau, womit sie zu einem Personenkreis gehört, den es in GB wahrhaftig wirklich geben soll. Allen, die hier den Kniefall vor PC bemängeln, scheinen nicht zu bemerken, das James Bond am Ende dieses Films ganz konservativ für die klassische Familie steht, bestehend aus Vater, Mutter, Kind. Ein Mann, der bereit sich, selbst zum Wohl anderer, vor allem seier Familie (!) zu opfern. Vieleicht ist das Ende des Films somit sogar eine sehr subervise Kritik an unserer aktuellen PC-Woke-Gender-Gesellschaft ;-)
Diesen Mist werde ich mir gar nicht erst antun. Die frühen Bonds mit Sean Connery, dem bondigsten aller Bonds, und Roger Moore fand ich wegen ihrer politischen Unkorrektheit und Chuzpe durchaus amüsant. Die zum großen Teil absurden Handlungsstränge wurden immer durch ein Augenzwinkern neutralisiert. Dass Daniel Craig sich aus diesem total ausgelutschten Genre zurückziehen will, ist nur vernünftig. Aber wahrscheinlich erliegt er am Ende doch noch dem unwiderstehlichen Charme von 50 Millionen Pfund Sterling. Pecunia non olet. Daran hat sich seit der Einführung der Klosteuer durch Imperator Vespasian im antiken Rom nichts geändert.
Daß es auch bei Bond nicht ohne PoC gehen würde, war ja nach dem ganzen jahrelangen Affentheater zu erwarten. Ich jedenfalls gucke mir schon seit geraumer Zeit aus diesem Grund keine Hollywood-Filme mehr an, sondern lieber russische Filme mit englischem oder deutschem Untertitel. Davon gibts auf YT reichlich - und sie sind nicht nur überraschend gut, sondern kommen auch ohne den PoC-Mist aus.
Das Argument mit den Pinkelpausen im Heimkino hat Gewicht. Mir fällt immer mal wieder gerne ein, wie Teile von “Der Morgen stirbt nie” in Hamburg gedreht wurden. Zu der Zeit habe ich täglich die ausländischen Tageszeitungen an einen Kiosk im “Terminal 4” des nachmalig nach dem immer noch legendären Altkanzler benannten “airport” gebracht. Plötzlich war ganz vorn in der Halle ein weiterer Zeitungsstand zu bewundern, an dem nichts weiter passierte. Brosnan hat dort die unschwer als “Morgenpost” identifizierbare Zeitung gekauft, deren Schlagzeile offenbar relevant für seine Ermittlungen war. Den Damen im echten Laden ganz weit hinten in der Halle, und fensterlos, konnte ich mit einem charmanten Unterton mitteilen: ihr seid die echten Heldinnen, in eure Höhle hier traut sich nicht mal Commander Bond. Musste dann den Film in der Originalfassung ansehen, meine Tochter bestand darauf. Weil (ebenfalls an diesem Flughafen) der Spion, den wir mal liebten, zu einem der Bediensteten einen Satz auf Deutsch sagen würde. “Lass dich nicht verarschen.” Das werde ich mal als das Vermächtnis von 007 im Hinterkopf behalten.
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