Es steht zu vermuten, dass (wie bei so vielen entkernten Traditions-Universitäten) auch in Greifswald nur noch die Fassade der altehrwürdigen Universität steht.—Das Ansehen E.M. Arndts leidet bestimmt keinen Schaden, wenn sein Name mit den Geistesgrößen und allen anderen Berühmtheiten der ‘Universität Greifswald’ des Jahres 2019 für die nächste Zeit nicht mehr in Verbindung gebracht wird…
Der Historiker, Journalist und Publizist formulierte am 02. Februar 2010 nach Umbennungen in Berlin (‘Groeben-Ufer’) in der Berliner Zeitung: ‘Geschichte ist kein Selbstbedienungsladen zum aktuellen Gebrauch. Die Straßennamen einer Stadt dokumentieren Denkweisen, Erfahrungshorizonte, Irrtümer und Scheingewissheiten der jeweiligen Epoche. Deshalb sind sie lehrreich. Zwei Diktaturen vollzogen im 20. Jahrhundert in Berlin en masse leichtfertige Umbenennungen, weil sie sich – jeweils unterschiedlich - als Sieger der Geschichte, als Wohlgesinnte sahen. Die gedankenlosen, gesinnungsstarken Straßenumbenenner der Gegenwart stehen in dieser Tradition. Selbstgewiss sehen sie sich auf der angeblich guten und sicheren Seite der Geschichte. Ihnen mangelt es an Demut. Ihnen fehlt die Fähigkeit, sich selbst als Menschen zu begreifen, die irren. Ihnen fehlt der Respekt vor den Nachgeborenen, die über viele Taten und Unterlassungen von uns Heutigen mit unverständigem Kopfschütteln oder mit Entsetzen urteilen werden. Das Wegbenennen des Gröbenufers bedeutet die Rückkehr zur Weltanschauungspolitik.’ Was für Umbenenner von Straßen gilt, gilt auch für Umbenenner von Universitäten. In Greifswald kommt erschwerend hinzu: einige ‘Aktivisten’ der Umbenennung verdanken als ‘Wende-Gewinnler’ ihre heutige hohe Position der friedliche Revolution in der DDR nebst Wiedervereinigung. Diese West-Importe haben Politik gemacht - gegen den (mehrfach) erklärten Willen der Mehrheit der Bürger ihrer Stadt. Und wenn wir manchmal als eingeborene Dunkel-Deutsche gefragt werden, ‘wo nur der Haß herkommt’ - auch da kommt er her! (Dieser Versuch einer Erklärung soll nicht bedeuten, daß es gut bzw. richtig ist, wenn wir hassen.)
@ S. Lippert Die Nazis waren Linke. Nationale Sozialisten, Gegenpol der internationalen Sozialisten a la Stalin. Zu behaupten die Nationalsozialisten hätten das Sozialismus in dem Namen aufgenommen, um an Wählerstimmen zu kommen, gerne von Antifanti-Spinnern verbreitet, ist alberner Stuss. National SOZIALISTISCHE ARBEITER PARTEI DEUTSCHLANDS. Klingt wie es war. Joseph Goebbels hat irgendwie auch nicht gewusst, dass sie Rechte waren: “SOZIALIST sein: das heißt, das Ich dem Du UNTERORDNEN, die Persönlichkeit der Gesamtheit zum Opfer bringen. Sozialismus ist im tiefsten Sinne Dienst. VERZICHT FÜR DEN EINZELNEN und FORDERUNG FÜR DAS GANZE.” Ich verstehe an der “Debatte” drei Dinge nicht: 1. Ist das so schwer zu begreifen? Warum kontern die AfD beispielsweise diese albernen Nazi-Vorwürfe nicht mal so. Zwei drei Zitate. Treffer versenkt. Nazi ist ja schon Frame, damit der Sozialismus nicht so durchscheint. Sozialismus stört bei dem Rechts-Frame, denn aka Jungssozialisten Jusos müssten Nationalsozialisten Nasos genannt. Nur sieht man dann den Schoß aus dem der NationalSOZIALISMUS wirklich kroch. Noch einen: Hitler war für Wohnungen für Obdachlose, Recht auf Arbeit, Vegetarier, Tierfreund, für Waffenkontrolle, Naturschutz, Bildung für alle… Urlinke Forderungen. Und auf Droge war er auch. U. a. Pervitin, noch heute als „Hitler-Speed“ auf dem Markt. (Tagebuch Leibarzt Morell) 2. Dann bleibt noch National. National dachten neben den Weltrevolutionären auch viele Linke. National war “Zeitgeist” keineswegs ursächlich Rechts oder Konservativ. 3. Die Juden? Stalin war auch Antisemit. Man kann wirklich nicht sagen, Links war oder ist judenfreundlich. Sieht man ja auch heute, wenn Europas Linkspopulisten wieder an Arafat Grab weinen. PS.: Die Nationalsozialisten kamen zu “Rechte”, weil sie im Parlament auf der rechten Seite saßen. Kurz und platt, aber so war es.
Um ein Urteil über einen Schriftsteller oder historische Person abgeben zu können, muß man seine Schriften gelesen und VERSTANDEN haben. Von einer Generation, die zu beachtlichen Teilen aus wirklichen oder wenigstens funktionalen Analphabeten besteht, wird man das schwerlich erwarten können. Und was heutige ‘Historiker’ und andere Le(h)erkörper angeht: die verstehen sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, als Propagandisten dessen, was sie als politische Vorgaben verstehen. Für eine ‘akademische Karriere’ ist ein solches Vorgehen zwingende Voraussetzung. Mit der Suche nach dem, was war, und was man nur aus den jeweiligen Zeitumständen verstehen kann, hat das nichts zu tun, und mit ‘Wissenschaft’ schon gar nichts.
Schwachsinnig, schwachsinniger, Deutschland ( zumindest das, was viele für Deutschland halten). Keine Worte mehr.
Vorschlag: Joachim-Gauck-Universität Greifswald. (Gauck wuchs an der Ostsee auf) Dieser neue Univ.-Name sollte in großen Lettern am Hauptportal prangen, zusätzlich versehen mit folgendem Zitat Gaucks des Großen als Untertitelung: “Die direkte Demokratie kann Gefahren bergen, wenn die Bürger über hochkomplexe Themen abstimmen”. - Ich werde diesen Vorschlag zur Namensgebung und Untertitelung dem Rektorat der Universität Greifswald im neuen Jahr zukommen lassen und bin überzeugt, dass der Name bei einem breiten Bündnis aus Asta, Lehrenden und Forschenden, Mitarbeitenden, Gewerkschaften, Kultur- und Kirchenschaffenden sowie Demokratiekampfgruppen vor Ort große Akzeptanz finden wird.
Mein Regiment auf der Insel Rügen trug den Namen von E.M.Arndt. Ist es den Leuten in der DDR nicht aufgefallen, was für ein böser Mann Arndt gewesen sein soll? Kann ich mir nicht vorstellen. Dieser Nazi-Irrsinn heute spottet jeder Beschreibung.
War es Broder, der Deutschland als “Irrenanstalt im offenen Vollzug” nannte?
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