Hamed Abdel-Samad, Gastautor / 26.04.2019 / 06:25 / 96 / Seite ausdrucken

Uni-Frankurt: Das Kopftuch und der Aufstand der Nieten

Universitäten sind dafür da, Wissen zu vermitteln und kritisches Denken zu lehren, nicht religiöse Gefühle zu schützen. Susanne Schröter ist eine der fähigsten Experten zum Thema „politischer Islam“ in Europa. Nur wirbt sie nicht um Verständnis für die Scharia und das Kopftuch wie die üblichen Experten, und sie reitet nicht auf der Welle derer, die jede Kritik am Islam als Islamophobie abstempeln.

Nun organisiert sie eine Konferenz an der Uni Frankfurt mit dem Titel „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ Muslimische und linke Studenten der Uni hätten zur Konferenz kommen können, um mit den eingeladenen Experten zu diskutieren. Aber nein, sie starten eine Kampagne (siehe hier und hier) gegen Susanne Schröter, nennen sie „Rassistin“ und fordern für sie ein Berufsverbot. Diese intoleranten Studenten führen diese Kampagne aber im Namen der Toleranz und merken den Widerspruch nicht.

Dieser Trend kommt aus Amerika, wo linke und muslimische Studenten kein Problem damit haben, dass Muslimbrüder überall an Unis eine Bühne kriegen, aber versuchen, jeden islamkritischen Vortrag zu verhindern. Sie verstehen Unis als „safe spaces“ für ihre Gefühle und Ideologien und bekommen von linken Professoren, Journalisten und Politikern Unterstützung. Doch wo sonst sollte man kontroverse Debatten führen, wenn nicht an Unis?

Alle, die Schröter Rassismus vorwerfen, weil sie das Kopftuch nicht verniedlicht, wie andere Experten es gerne tun, sind diskursunfähig und Wissensverweigerer. Sie sind intellektuelle Nieten, die an Unis nichts verloren haben! Sie sind die bewusste oder unfreiwillige Stütze des politischen Islam. Sie sind eine Gefahr für eine gesunde Debattenkultur, denn sie wollen, dass ihre Ideologie und Gefühle bestimmen, welche Argumente richtig und welche falsch sind!

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Harald Kopp / 26.04.2019

Nennen wir diese Personen doch endlich so, wie sie sich verhalten - und zwar direkt frontal - “Sie sind ein MEINUNGSFASCHIST. Seien sie sich im klaren, dass ihre Methoden letztendlich zu Diktaturen führen.”

Wolfgang Richter / 26.04.2019

Der letzte Absatz bringt es auf den Punkt, nicht nur bezüglich der Schröter - Diffamierer, sondern bezüglich der großen Gruppe Selbstgerechter, die jegliche Kritik am Islam als Rassismus beschreien.

arminwacker / 26.04.2019

Solchen Studenten sollte sofort der Studienplatz entzogen werden. Wir müssen endlich Studiengebühren einführen, damit wieder Qualität an die UNIs kommt.

Dr. Gerhard Giesemann / 26.04.2019

Wenn wir hier in DE eine Innenpolitik stützen, die wirklich liberale Muslime hört und nicht auch noch diskriminiert, dann haben wir eine Chance gegen das Heer der Pfeifen. Frau Prof. Schröter ist eine der wenigen Klarsichtigen im Lande und ich freue mich, dass Hamed Abdel-Samad sie unterstützt. Es gibt sie, die vernünftigen Muslime, leider sehr wenige - umso mehr müssen wir mit ihnen zusammen arbeiten, ganz nach dem Motto des Buches von Laila Mirzo: “Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim” - also der, der den Unfug nimmt mit Sura 5:48 des Hl. Quran: “Zu Allah werdet ihr alle kommen, dann wird ER euch Kunde geben zu all dem, worüber ihr euch im Diesseits gestritten habt. Strebt nach den guten Dingen”. Wem das nicht passt - ich sage das jedem Moslem, der mir in die Finger kommt - dann geh’, dorthin, wo du herkommst, nimm dein Zeugs mit auf Nimmerwiedersehen, wenn’s ein Türke ist: Güle gülè. Islam gerne, aber nicht hier.

Julian Schneider / 26.04.2019

Erschreckend, was aus Unis geworden ist: Statt Wissenschaft und Forschung, Meinungsfreiheit und Debattenkultur eine Gesinnungslehranstalt totalitär-sozialistischer Prägung. Die Protagonisten fühlen sich auch noch groß, zeigen sie doch „Haltung“. Was würde passieren, wenn jetzt ein Pol Pot, ein Che Guevarra oder ein Mao Tse Tung auf den Plan träte? Lager für Andersdenkende? Deportation? Physische Gewalt der Antifa ist schon Tagesordnung. Und die Politik schaut nicht nur zu – sie macht mit.

Rolf Lindner / 26.04.2019

@ Dietmar Schubert: Wahrlich ist unsere Kultur nicht die Krone der Schöpfung, wenn sie so etwas Kulturloses wie diese Verehrer von Frauenverächtern,  Homosexuellenmördern, Stammesdiktaturen und Dauerkriegern hervorbringt.

Kreipl Christian / 26.04.2019

Diese sogennanten intellektuelle Nieten vermögen leider überhaupt nicht das sie nur benutzt werden. Sie sollten eigentlich mal die Stützen unseres Systems darstellen, ein System das es so nicht mehr lange geben wird. Alles was unsere Großeltern, Eltern und wir in diesem Land aufgebaut und um das uns andere Länder immer beneidet hatten ( Schulsystem, Sicherheit, Meinungsfreiheit, Kompetenz, Wohlstand, Sozialsystem und nicht zu vergessen unser Rentensystem,) geht schon lange den Bach runter und wird es so nicht mehr lange geben. Da diese Nieten schon viel zu lange unsere Regierung unterwandern! Ein Hoch auf alle die noch eigenständig alles hinterfragen und sich IHRE eigene Meinung dazu bilden können und vor allem sie auch vertreten! An dem hakt es nämlich bei uns am meisten. Bitte lassen sie sich nicht unterkriegen Frau Schröter!!!

María José Blumen / 26.04.2019

Herr Abdel-Samad, ich sehe leider keine Hoffnung auf eine Heilung von der Dominanz des linken Mainstreams. Deutschland, das sie ja schätzen gelernt haben ist ein kompliziertes Land mit hervorragenden Denkern, Wissenschaftlern und Entwicklern. Meiner Ansicht nach kommt das zu einem Teil von einer deutschen Gründlichkeit, die den Zwang in sich trägt alles perfektionieren zu wollen. Da aber ein Grossteil der Deutschen eben doch KEINE hervorragenden Denker, Wissenschaftler und Entwickler sind, wird eben auch von denen, die diese Gaben nicht besitzen versucht alles zu perfektionieren und was dabei herauskommt sind keine grossartigen Gedanken, sondern die Perfektion von Stümperei und unwissenschaftlichen Gedankenkonstrukten, sprich: Ideologien. Nicht umsonst war Karl Marx ein Deutscher. Nicht umsonst war der Nationalsozialismus in Deutschland die “Perfektionierung” faschistischer Ideen. Nicht umsonst war die DDR wohl der “perfekteste” sozialistische Staat im ehemaligen Ostblock. Die Deutschen haben in den letzten hundert Jahren immer erfolgreicher versucht ihre jeweilige Weltsicht zum Extrem zu destillieren. Zunächst noch unter stark fokussierter autoritärer Führung bei Kaiser, Führer, Staatsratsvorsitzendem, nach dem Krieg dann aber immer weniger autoritär in der 68er Bewegung (die natürlich doch auch die autoritäre Zwangsherrschaft in sich trägt) in eine Schwarmherrschaft der mittelmässigen Denker & Wissenschaftler (dieser Begriff wurde durch seine Erweiterung auf alles was an einer Universität kreucht und fleucht so verwässert, dass man damit die Wissenschaft in ihrer Gesamtheit um ihren guten Namen gebracht hat). Kurzum, leider, lieber Herr Samad, ist uns Deutschen das herausragende Denken nicht mehr in die Wiege gelegt als anderen Völkern. Wir perfektionieren lediglich. Auch das Mittelmass. Auch den Unsinn. Immer den Zeitgeist.  Das echte Diskutieren hingegen ist den Deutschen insgesamt leider fremd geblieben.

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