@Horst Jungsbluth, was soll Broder können???? Darüber hinaus kann ich nicht erkennen, dass Herr Wolffsohn in seinem Beitrag an irgend einer Stelle das alles geschrieben haben soll, was Sie zitieren.
Die Effekte der durch unsere Politiker scheinheilig gefeierten und geforderten Zivilcourage sind noch viel schlimmer als ein sich in seinen Kernaufgaben selbst aufgebender Staat: Erkennbar lassen feige Politiker, denen die Preisgabe des Schutzes der Bürger durch den Staat zugunsten des Scheines eigenen Gutmenschentums gegenüber Verbrechern ein Herzensanliegen ist, gerade diese Verbrecher eine Drecksarbeit erledigen, die für die sich die Politiker selbst (noch) zu schade sind. Sie lassen Zivilcourage mit den wenigen, die sie noch an den Tag legen, öffentlichkeitswirksam ausrotten und beweisen mit Krokodilen die Opfer. Tatsächlich sind es couragierte Menschen wie diese Opfer, die sie mit Recht am meisten fürchten; wären sie doch diejenigen, die bürgerverachtende Politikern, die wehrlosen Bürgern den staatlichen Schutz vor Verbrechen verweigern, am ehesten in die Schranken verweisen könnten. Solange marodierende Schläger aufrechte Bürger ungestraft erledigen können, muß sich keine unserer staatstragenden Parteien mit der potentiell imageschädigenden Beschäftigung eigener Schlägertrupps angreifbar machen, um den Bürgern die notwendige Fügsamkeit in die politisch gewünschte Botmäßigkeit beizubringen.
“Engagiert euch in Vereinen - das Ehrenamt!” Dieser Aufruf geht in die gleiche Richtung: Alles machen und das dann kostenlos. Als Nachtwächterstaatanhänger plädierte ich nichtsdestoweniger für eine starke Polizei, die - gemäß R. Giulianis “Zero Tolerance”-Strategie - jenes Mordpack so gut es geht am Kragen packt, um es schnurstraks einem ordentlichen Gericht zuzuführen - ohne Ansehen der Person. Ob nun der autochthone “White-Trash” oder allochthone Pöbel, mit oder ohne Migrationshintergund: im Vordergrund steht blanker (Selbst)Hass und Verachtung von universellen Mindeststandards, die es mit unvermittelter Härte zu verteidigen gilt. Hier schrieb einer pointiert, dass man den Friedliebenden und Verständnisvollen schwierig deren sehr sympathischen Lebenssichten nehmen könne, um sie temporär verteidigungsbereit zu sehen - sprich zur Not mit Gewalt den Hassliebenden und Blindwütigen zu stoppen. Deswegen braucht’s den Staat (oder wem der Begriff nicht gefällt, zB den modernen Kommunisten, die ja alle Angst auf den Staatsfetisch projizieren, mag ja einen anderen wählen: Organisation? Verein? Administration? Verwaltung?), der Individuen dazu befähigt, in Uniform den Verächtern der Demokratie und der Freiheit des Einzelnen klare Kante zu zeigen: bis hier her und nicht weiter, sonst Knast. Der Dank gilt den Polizeibeamten, die das tagtäglich unterbezahlt vollziehen.
Man kann Herrn Prof. Wolffsohn nur zustimmen zu seiner Analyse. Besonders folgende Feststellungen bringen es auf den Punkt: Gehören Sie auch zu den Zeitungslesern und TV-Zuschauern, die sich darüber wundern, wie über Israel und den Palästina-Konflikt berichtet wird? Wenn es schon stimmen soll, wie Broder behauptet, durch seinen Schwanz furzen zu können, so sollte dies nicht zum Anlass genommen werden, gehässig und von dem Wunsch getrieben, Israel möge endlich von der Landkarte verschwinden. Halten Sie es für möglich, dass die Journalisten beieinander abschreiben und nicht das berichten, was sie sehen, sondern was sie sehen wollen bzw. sollen?” Wir sind aufgefordert, in uns zu gehen, und uns nicht vor der Presse zu verbeugen. Nein, das hat die tapfere junge deutsche Frau mit Migrationshintergrund nicht verdient.
Leider präsentiert Herr Wolffsohn vollkommen unkritisch das schöne Bild der schönen heldenhaften Türkin mit mustergültigem Integrationshintergrund. Es ist kennzeichnend für den katastrophalen Zustand unserer Medien, dass sich sachliche, um Aufklärung bemühte Auseinandersetzungen mit den Geschehnissen um Tuğçe Albayrak ausschließlich in Internet-Blogs finden.
@ Michael Lorenz: Der Tagesspiegel (1.9.2013) zumindest hat die Herkunft der Polizistenprügler damals bekannt gegeben: “Die beiden türkischstämmigen Brüder Bahadir und Ilyas Ö. hatten in der Karl-Marx-Straße die Fahrerin eines Streifenwagens nach Polizeiangaben erst angebrüllt, sie solle schneller fahren und dann den Wagen ausgebremst. Die 26 und 19 Jahre alten Neuköllner stiegen aus; im Verlauf dieser Auseinandersetzung bekam die 33-jährige Kommissarin einen Schlag ins Gesicht verpasst.” Was ist da eigentlich los: Sind Polizisten in Deutschland neuerdings schutzlos unbewaffnet? Oder dürfen sie ihre Waffen nicht mehr benutzen? In dieser Logik - Schläger müssen von Polizisten ohne Waffen gestoppt werden - wird die Forderung an Zivilisten, ebenfalls wie Polizeibeamte ihr Leben zu riskieren, nachvollziehbar. Irre, aber logisch.
Tugce A. mag in der Toilette jemanden geholfen haben. Allerdings zu einem späteren Zeitpunkt ging sie auf dem Parkplatz, ohne ersichtlichen Grund, auf einen Wüterich zu, der von seinem Freund mit Mühe in Schach gehalten wurde und erlitt dabei einen tödlichen Faustschlag. Ohne Not begibt man sich doch auch nicht in die Nähe eines gefährlichen Tieres.
Bedauerlicherweise ist es besser für den “Mutigen”, bei seinem Einsatz zu versterben. Falls ein Angreifer zu Schaden kommen würde, stünde dem Retter die gesamte Staatsmacht entgegen. Die Verlogenheit des Staates kennt keine Grenzen. Soviel zur “Zivilcourage”.
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