Die ungeschwärzten Corona-Protokolle des Robert-Koch-Institutes (RKI) wurden durchgestochen und enthalten brisante Details zu wichtigen Akteuren wie Christian Drosten und Jens Spahn.
Die Journalistin Aya Velázquez veröffentlichte die Dokumente am Dienstag und deckte auf, dass das RKI zu vielen Themen der Corona-Politik eine andere Sichtweise als die Regierung hatte, sich dieser dann aber unterordnete. Velázquez erklärte, dass ein Whistleblower ihr die Datensätze aus Gewissensgründen und im Dienste der Wahrheit zur Verfügung gestellt habe. Das RKI hatte die Daten zuvor nur geschwärzt herausgegeben, nach einer Klage des Journalisten Paul Schreyer. Velázquez betonte, dass die Aufarbeitung der Corona-Politik mit den vollständigen Protokollen jetzt umfassend und wahrheitsgemäß beginnen kann. Die Dokumente würden zeigen, dass politische Entscheidungen oft wissenschaftlich nicht fundiert waren.
Unter anderem gehe aus den Dokumenten hervor, dass:
- Der „offizielle Corona-Experte“ Dr. Christian Drosten, der während der Coronazeit als besonderer Scharfmacher auftrat, von der Veröffentlichung einer eigenen Studie absah, da sie dem Regierungshandeln widersprach.
- Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn gegen den Rat der Ständigen Impfkommission (Stiko) ein Kinderimpfprogramm durchsetzen wollte.
- Der Impfstoffhersteller Pfizer und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA in der englischen Abkürzung) erwogen, Phase-III-Studien (womit die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Impfstoffes geprüft wird) zu überspringen, um die Impfungen schneller voranzutreiben.
- Anders als immer wieder von offizieller Seite verkündet wurde, es großen Widerstand in der Bevölkerung gegen die Impfung gab.
- Die Impfung von Kindern als unnötig erachtet wurde, da diese ein sehr geringes Risiko von Ansteckung aufwiesen. Trotzdem bereitete das Gesundheitsministerium die Impfung von Kindern vor, sogar sogenannte Booster-Impfungen von Kindern ohne entsprechende Empfehlung.
- Maskentragen schon ab dem Alter von zwei Jahren durch verschärfte Formulierung auch bei niedrigen Inzidenzen ohne Einschränkung beibehalten werden sollte.
- Testprogramme, um der Politik zu Willen zu sein, „in eine bestimmte Richtung“ gelenkt werden sollten.
- Impfungen jungen Menschen durch Influencer (beispielsweise „El Hotzo") als „cool“ kommuniziert werden sollten.
- Geimpfte und vor allem „geboosterte“ Personen Privilegien erhalten sollten, etwa bei Reiseregelungen.
- Das Bundesministerium für Gesundheit technische Papiere des RKI „ergänzte“ und in seinem Sinne beeinflusste.
Velasquez‘ Fazit zu den Dokumenten lautet: „Die Corona-Politik basierte nicht auf rationalen, wissenschaftlichen Abwägungen. Zahlreiche politische Entscheidungen, wie etwa 2G, die einrichtungsbezogene und geplante allgemeine Impfpflicht oder die breitflächige Impfung von Kindern waren rein politische Entscheidungen, für die das RKI als weisungsgebundene Behörde eine vermeintlich wissenschaftliche Legitimation geliefert hat.“ Weiter sagte sie: „Mit dem vollständig entschwärzten Datensatz aller RKI-Krisenstab-Protokolle kann nun eine kompromisslose, ehrliche, vollumfängliche Aufarbeitung der Corona-Politik beginnen. Am Ende siegt immer die Wahrheit. In diesem Sinne: Happy Digging!“
(Quelle: Schwäbische Zeitung)