Ungarn wählt: Der scharfe Blick des Viktor Orbán

Von Krisztina Koenen.

Ungarn wählt Anfang April und eine „Regenbogenkoalition" will Viktor Orbán stürzen, in der nach eigenen Angaben „Liberale, Kommunisten, Konservative und Faschisten vertreten sind“. Was sagt der Amtsinhaber dazu? Gerade für Deutschland lohnt es sich, ihm zuzuhören.

Am 3. April finden in Ungarn Parlamentswahlen statt. Diesmal steht dem konservativen Parteienbündnis von Fidesz, der Partei des amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orbán, und der christdemokratischen KDNP ein links-grün-faschistisches Parteienbündnis gegenüber. Orbán regiert seit 2010 das Land, er hat drei Wahlen mit einer Zweidrittelmehrheit gegen eine zersplitterte, zerstrittene Opposition gewonnen. Jetzt haben sich sechs Oppositionsparteien zu einem Block zusammengeschlossen, weil sie nur so eine Chance sehen, das Fidesz-Bündnis schlagen zu können.

Bei der Bezeichnung „faschistisch“ handelt es sich keineswegs um die Meinung des Autors dieser Zeilen. Der Spitzenkandidat des Blocks, der Bürgermeister der Stadt Hódmezövásárhely, Péter Márki-Zay, kennzeichnete ihn selbst wie folgt: Das Oppositionsbündnis sei „eine Regenbogenkoalition, in der Liberale, Kommunisten, Konservative und Faschisten vertreten sind“.

Als Teil des Wahlkampfs gab Viktor Orbán am 3. März ein langes Interview dem klassisch liberalen Magazin Mandiner. Das Interview geht neben der aktuellen Lage auf wesentliche Fragen der ungarischen Außen- und Innenpolitik ein, außerdem erklärt Orbán ausführlich seine Auffassung von Liberalismus und Konservativismus und die Zukunft des Letzteren in der westlichen Welt. Er sagt offen, was er will und für richtig hält. Alle können wissen, womit man bei einem erneuten Wahlsieg des Fidesz-Blocks wird rechnen müssen, deshalb – aber bei weitem nicht nur deshalb – lohnt es sich, ihm zuzuhören.

Russland wird es auch nach dem Krieg geben

Geschuldet der aktuellen Lage fragten die Journalisten als erstes nach den ungarisch-russischen Beziehungen. Diese bezeichnete Orbán vor dem Angriff auf die Ukraine als „korrekt“. Er hat bei einem persönlichen Treffen mit Putin in Moskau wenige Wochen vor Kriegsausbruch einen langfristigen und günstigen Liefervertrag für Gas abgeschlossen, außerdem besteht seit zwei Jahren ein Vertrag zur Errichtung von zwei neuen Blöcken des ungarischen Kernkraftwerks in Paks, die bereits bestehenden zwei Blöcke sind ebenfalls russischer Bauart.

Der Widerspruch, in dem sich Ungarn infolgedessen befindet, ist offensichtlich. „Was die Sanktionen betrifft, werden wir kein Veto einlegen, wir hindern die EU nicht daran, Sanktionen gegen Russland einzuleiten. Denn zurzeit ist die Einheit der EU am wichtigsten.“ Doch dann fügt er hinzu: „Eines ist sicher, Russland wird es auch nach dem Krieg geben. Ungarn und die EU werden auch nach dem Krieg ihre eigenen Interessen haben. Es spricht nichts dafür, die Zusammenarbeit im Energiebereich zu unterbrechen.“

Im Weltmaßstab finde eine Veränderung der Machtverhältnisse statt. Möglicherweise werde in absehbarer Zeit China die führende Wirtschafts- und Militärmacht der Welt werden. Ein kleines Land wie Ungarn mit seinen zehn Millionen Einwohnern müsse deshalb außen- und wirtschaftspolitisch sehr vorsichtig vorgehen. Das Land sei ein Verbündeter des Westens, aber gute Beziehungen zu der aufstrebenden Macht seien auch sehr wichtig. Orbán ist Realpolitiker ohne jedwede Sentimentalitäten:

„Wir wissen, wie die Welt bei einer angelsächsischen Dominanz aussieht. Aber wie eine von China dominierte Welt aussehen wird, wissen wir nicht. Die Angelsachsen haben den Anspruch, die Welt möge ihre Standpunkte als moralisch richtig akzeptieren. Für sie reicht es nicht aus, wenn man die Kräfteverhältnisse akzeptiert, sie wollen, dass man das, was sie für richtig halten, ebenso akzeptiert. Diesen Anspruch haben die Chinesen nicht.“

Der Ausbruch des ukrainisch-russischen Krieges habe für ihn klargemacht, dass die europäische Sicherheits- und Militärpolitik ein neues Fundament brauche. Europa müsse imstande sein, sich selbst zu verteidigen, es dürfe sich – bei Beibehaltung des Bündnisses – nicht allein auf Amerika verlassen. Es brauche eine ernstzunehmende Armee und eine eigene bedeutende Militärindustrie. Die NATO sei sehr wertvoll und müsse fortbestehen, eine Armee außerhalb der Nato aufzubauen sei nicht sinnvoll. Aber er sehe bei den politischen Führern Europas eine fehlende Bereitschaft, einen entsprechenden Teil der Wirtschaftsleistung auf Militärausgaben zu verwenden. „Geben wir zu, es war bequem in den vergangenen drei, vier Jahrzehnten viel weniger für die Sicherheit auszugeben als die Amerikaner“.

Toleranzabkommen mit Deutschland

Nach der Bilanz der Kanzlerschaft von Angela Merkel befragt, sagte Orbán, diese Beurteilung würde in großem Maße davon abhängen, was auf diese Kanzlerschaft von 16 Jahren folge.

„Die Frage ist doch immer, im Verhältnis zu was war die Merkel-Ära gut oder schlecht. Im Verhältnis dazu, was wir gerne gehabt hätten, war sie nicht sonderlich herzerwärmend. Aber gemessen daran, was jetzt möglicherweise mit der neuen linken Regierung auf uns zukommt, werden wir diese Bilanz eines Tages vielleicht sogar positiv sehen. Doch letztendlich war sie diejenige, die die Migranten ins Land gelassen hat, sie hat die Grundsätze der deutschen Familienpolitik aufgegeben, die das traditionelle Familienmodell bis dahin geschützt hatten, und sie war es, die Deutschland in eine energiepolitische Richtung geführt hat, von der wir nicht wissen, ob sie aufrechterhalten werden kann. Das sind drei wichtige strategische Fragen.“

Von der neuen Regierung wisse man noch nicht, ob sie ihr beschlossenes Programm tatsächlich verwirklichen werde, und ob sie vorhabe, sie auf ganz Europa auszuweiten.

„Wir würden gerne ein Toleranzabkommen mit den Deutschen schließen, um unseren eigenen Weg in diesen Fragen (gemeint sind Gender, Freigabe der leichten Drogen und die Begründung einer europäischen Föderation) gehen zu können. Sie müssen nicht so werden wie wir, aber wir möchten auch nicht so werden wie sie.“

Unterschiede im geopolitischen Denken der V4

Ein wichtiger Bestandteil der ungarischen Außenpolitik war der Aufbau und die Stärkung der Zusammenarbeit im Rahmen des sogenannten Visegrád 4-Gruppe, zu der außer Ungarn Polen, die Slowakei und Tschechien gehören. Nun scheint die Haltung zum russisch-ukrainischen Krieg die Gruppe zu spalten. Wie sieht Orbán die Zukunft von V4?

Man habe bisher die militärischen Fragen aus der Zusammenarbeit ausgeklammert, weil den Beteiligten bewusst war, dass es in dieser Frage Meinungsverschiedenheiten gibt. Aber nach dem Angriff der Russen auf die Ukraine sei das nicht mehr möglich, da dies dadurch zur wichtigsten Frage überhaupt geworden sei.

„Die Polen möchten die Grenze der westlichen Welt bis zur russischen Grenze vorschieben. Sie fühlen sich dann in Sicherheit, wenn dies zustandekommt, und die NATO – Polen mit inbegriffen – entsprechende Kräfte auf der westlichen Seite der Grenze konzentrieren kann. Deshalb unterstützen sie vehement die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Wir dagegen halten es für wünschenswert, dass es zwischen den Russen und den Ungarn ein ausreichend breites und tiefes Gebiet existiert. Heute heißt dieses Gebiet Ukraine. Dieser geopolitische Unterschied ist nicht wichtig, wenn man sich mit Brüssel über die Energiepreise streitet oder die Migration abwehren muss. Jetzt aber hat er eine größere Bedeutung, weil wir einen Krieg haben. Aber das Entscheidende ist, dass die Polen immer wissen, dass sie auf Ungarn zählen können, und die Ungarn wissen, dass sie auf Polen zählen können.“

Im Gegensatz zur Distanz zur Westintegration der Ukraine wird von ungarischer Seite schon lange die euroatlantische Integration des Balkans gefordert. Orbán weist darauf hin, dass der Balkan kein sicherheitspolitisches „schwarzes Loch, kein Vakuum“ bleiben dürfe.

„Unser Argument ist, dass zwischen Ungarn und Griechenland kein in geopolitischem Sinne herrenloses Gebiet geben darf, das sich außerhalb der EU befindet und ein Spielfeld von amerikanischen, europäischen, russischen und türkischen Interessen ist. (...) der gegenwärtige Krieg unterstreicht die Notwendigkeit, diese ganze Region in die westliche Welt zu integrieren“.

Der Marxismus zehrt den Liberalismus auf

Zu guter Letzt wenden sich die Interviewer dem von Orbán einst geprägten – eher unglücklichen – Begriff der „illiberalen Demokratie“ zu. Heute benutzt der Ministerpräsident stattdessen den Ausdruck „konservative Renaissance“. Die sprachliche Schwierigkeit sei kein Zufall, antwortet Orbán, denn seit Beginn der 90er Jahre hätten Konservative nicht nur ihre Bedeutung, sondern auch ihre Sprache verloren.

In dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts hätten europäische Demokraten gemeinsam gegen Faschismus und Kommunismus gekämpft. Die bis dahin im Wettbewerb stehenden zwei Richtungen innerhalb der Demokraten hätten sich gegen den gemeinsamen Feind zusammengeschlossen und gesiegt. Danach jedoch trennten sich ihre Wege, zumal innerhalb des Liberalismus die Doktrin entstanden sei, dass Demokratie und Liberalismus untrennbar zusammengehörten.

Demokratie jedoch sei ein eigenständiger Begriff, der nicht ideologisch enteignet werden dürfe.

„Innerhalb einer Demokratie kann sowohl eine liberale, als auch eine konservative, christdemokratische oder sogar eine sozialdemokratische Regierung entstehen. (...) Anfang der 90er Jahre jedoch machten sich die Liberalen auf, die Demokratie selbst zu erobern. Sie schlussfolgerten, dass es nicht darum gehe, wer auf demokratischer Grundlage eine bessere Politik machen kann, sondern dass man die Demokratie selbst besetzen müsse. Unsere Aufgabe ist jetzt auszusprechen, dass nicht jede Demokratie liberal ist...“

Doch inzwischen sei der Liberalismus in eine Falle geraten.

„Indem sie den Begriff der Demokratie enteigneten und den Konservativen und Christdemokraten ihre demokratische Legitimation absprachen, gaben die Liberalen die zwischen ihnen und den Konservativen bestehenden, auf gegenseitiger Anerkennung beruhenden Beziehungen auf. Das war ein großer Fehler, denn der Liberalismus war durch den Marxismus immer verwundbar. Dieser Verwundbarkeit haben die Liberalen lange dadurch entgegengewirkt, dass sie die geistigen Beziehungen zu den Konservativen aufrechterhielten. Aber nachdem sie sich von uns gelöst hatten, blieben sie mit den Marxisten allein. Die Marxisten jedoch zehren den Liberalismus auf. Das geschieht in den USA und auch in Europa. (...) Die auf der Freiheit beruhende Gleichheit wurde zur zentralen Idee des Liberalismus, aus ihrer Argumentation haben sie nach und nach Sitte und Tradition entfernt und wurden so jenen ausgeliefert, die immer neue Gleichheitsforderungen stellen. Es gab dann nichts mehr, was sie gegen diese Forderungen hätte verteidigen können. Zuerst kommt die Frage, ob gleichgeschlechtliche Beziehungen legal seien. Später dann auch, dass wir diese als gleichberechtigt mit denen zwischen Mann und Frau betrachten sollen. Bald sind wir so weit, dass diese Beziehungen doch nicht auf zwei Menschen eingeengt werden sollten, denn auch andere Kombinationen seien denkbar. Es wird immer Menschen in einer Gesellschaft geben, die vermeintlich oder tatsächlich Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse geworden sind und nun die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse als Lösung ihres Problems fordern. So erscheinen am linken Rand der Liberalen die absurdesten Forderungen, und weil wir denen von rechts im Namen von Sitte und Tradition nicht entgegenwirken können, dringen sie Schritt für Schritt in den Liberalismus ein und besetzen schließlich dessen Zentrum. Am Ende steht die vollständige Eroberung des liberalen Lagers durch den Marxismus. Das geschieht zurzeit, das ist das, was als woke bezeichnet wird. Deshalb müssen wir damit rechnen, dass der christlichen Demokratie alsbald nicht der Liberalismus, sondern der Marxismus, der nur noch Reste des Liberalismus enthält, gegenübersteht.“

Wandel durch konservativen Sieg in einem EU-Gründungsland

Natürlich hofft Orbán auf einen Sieg seiner Fidesz Partei, und vieles spricht zurzeit dafür, dass er ein viertes Mal Ministerpräsident Ungarns wird. Ungarn ist ein kleines Land, und allein können die ungarischen Konservativen selbst im Falle eines erneuten Wahlsieges nicht viel bewirken, deshalb blickt er in dieser Hinsicht mit wenig Optimismus in die Zukunft.

„Wir dürfen unsere eigene Wichtigkeit nicht überschätzen. Um eine konservative Wende in Europa einzuleiten, dafür wird unser Sieg nicht ausreichen. So lange nicht wenigstens eines der Gründungsländer der EU den gleichen Weg wie wir wählt, wird der konservative, christlich demokratische Geist starken Gegenwind haben. So lange wird man immer wieder behaupten, der geistige und strategische Widerspruch zwischen Links und Rechts sei nur ein Streit zwischen dem Westen und den neu hinzugekommenen, die westliche Entwicklung entbehrenden osteuropäischen Hinterwäldlern.“

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Sabine Heinrich / 12.03.2022

“Orban ist ein Verbrecher! Der lässt Homosexuelle verfolgen, einsperren und mißhandeln”, - so hörte ich es vor ein paar Monaten aus dem Mund eines heterosexuellen, medienhörigen “Studierten”. Dass Orban allerdings lediglich (meines Wissens) gegen die Frühsexualisierung von Kindern in Schulen eingetreten ist, war ihm - da mainstreamhörig - nicht bekannt - wollte er auch gar nicht wissen. Wie auch andere, die alles glauben, was ihnen durch das Fernsehen vorgesetzt wird. Seltsam nur - von der Verfolgung, Misshandlung und grausamen Ermordung von Homosexuellen in islamischen Ländern wusste weder er, noch wissen andere etwas. Und wenn ich das erwähne, wird kurz geschwiegen - kein Aufschrei, kein Entsetzen, keine Empörung, nichts. Wo sind hier die Mahnwachen mit Regenbogenfahnen - z.B. vor gewissen Botschaften, wo die regelmäßigen Proteste gegen die brutale Verfolgung sexueller Minderheiten in vielen - besonders islamischen-  Ländern? - Die Minderheit einer Minderheit pocht hingegen darauf, dass vor Rathäusern die Regenbogenflagge gehisst wird - und wehe, man kommt diesem Ansinnen nicht nach! Dann werden - wie in meinem Ort - unzählige Verkehrsschilder, Laternenpfähle, Sitzbänke etc. usw. mit Regenbogenaufklebern verunziert, die man mit normalen Mitteln nicht entfernen kann. Vor Moscheen oder in “gewisse” Wohnbereiche trauen sie sich natürlich nicht, diese “Woken”, die Provokation und Feigheit galant unter einen Hut bringen. Es ist diese lautstarke kleine Minderheit einer völlig normal lebenden und sich verhaltenden Minderheit, die mir gehörig auf die Nerven geht - und von der sich “mein” Bürgermeister und Gemeindeverwaltung hoffentlich auch in diesem Jahr nicht nötigen (oder gar erpressen) lässt. (“Wenn Ihr diesmal die Regenbogenfahne wieder nicht hisst,...wir haben jetzt Tausende Aufkleber…!”)  

Hans-Peter Dollhopf / 12.03.2022

Da meine Verachtung der EU bei einem Teilnehmer hier auf Unverständnis stieß, so lasse ich den Apparat selbst von sich Zeugnis ablegen: “Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde“, sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, “müsste der Antrag zurückgewiesen werden – aus Mangel an demokratischer Substanz.” —- “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.” —- “Wenn es ernst wird, muss man lügen.” (beide Juncker) Die EU ist ein reines Konstrukt der “Eliten” , aber kein Phänomen sui generis wie ein Nationalstaat. Ihr Regelwerk wurde von Verwaltungsbeamten ohne Legitimation eingeführt. Die Versorgungsbezüge ihrer Beamten übersteigen jedes sittliche Maß. Sie ist intransparent und “kontrolliert” sich selbst. Wir konnten nie über sie abstimmen. Sie wurde aufoktroyiert.

sybille eden / 12.03.2022

Werner ARNING, daß haben sie sehr schön analysiert. Ich wäre dafür, den Begriff des Liberalismus völlig aus der zumindest deutschen Politik zu streichen ! Da es nach dem WK 1 keine nennenswerte liberale Kraft in Schland mehr gibt, ist das Liberale doch nur noch ein Feigenblatt neomarxistischer Politik. Also sollte man den unsäglichen Begriff des “Linksliberalismus” als das benennen was er in Wahrheit ist : NEO-MARXISMUS ! —- alles Gute.

Werner Grandl / 12.03.2022

Die Ungarn haben das Glück, von einem echten konservativen Intellektuellen regiert zu werden. Heute ist das ja eine seltene Spezies. Als Österreicher und Europäer hoffe ich inständig, dass Orban wieder gewinnt. Denn Ungarn ist das lebendige Gegenmodell zum dekadenten, “woken” Westeuropa.

G. Knauf / 12.03.2022

@renate schweizer Geehrte Frau Schweizer, wer sagt Ihnen, dass hier in Ungarn Homosexuelle benachteiligt werden. Mein Mann und ich (Frau) leben jetzt seit eineinhalb Jahren in Ungarn. Zu unserem Freundes- und Bekanntenkreis gehören homosexuelle Paare, die wir erst hier kennengelernt haben. So viele homosexuelle Menschen wie hier in Ungarn, habe ich in meinen 67 Lebensjahren in Deutschland nicht persönlich kennengelernt. Diese Menschen und Paare im Alter von 40 bis 70 ziehen ein ruhiges, ungefährliches Leben unter einer angeblich so schrecklichen, homophoben Diktatur eines Orbán Viktor, einem für sie immer gefährlicher werdenden Leben in Deutschland oder Holland, vor.  Alle sind hier in ihren Wohnorten integriert und respektiert. Sie laufen allerdings auch nicht knutschend im lila Tutu durch die Gegend. Zu Transsexuellen kann ich nichts sagen, aber Behinderte gehören hier genauso zum Leben wie alle anderen Menschen auch. Behinderte werden hier nicht weggesperrt, sondern nehmen problemlos am Leben der sogenannten Nicht-Behinderten teil. Vielleicht sollten Sie einmal einen Ungarnbesuch wagen, damit Sie sich selbst vor Ort ein Bild machen können und nicht auf die Informationen der `Freie Presse` angewiesen sind.

Thomas Taterka / 12.03.2022

Früher oder später ( eher später ) werden die Europäer erkennen , daß nahezu alles, was sie zur Aufrechterhaltung ihres hohen Lebensstandards benötigen , in Europa hergestellt werden MUSS, weil die Alternativen sicherheitspolitisch und geostrategisch zu kostspielig geworden sind , durch eigene Leichtsinnigkeit . Dann wird es ...vielleicht ... eine konservative Wende geben können , wenn sie ehrlich gemeint ist gegenüber dem lohnabhängigen Volk und die Fehler der Rücksichtslosigkeit, die den linken Zeitgeist so stark gemacht haben, selbstkritisch überdacht worden sind und ... wenn die USA, China und die Islamische Welt das zulassen . Vorerst wird daraus auf demokratischem Weg nichts . Es wird bei dem Brabbelclub des Eliten - Konservativismus der saturierten Pensionäre bleiben , der schon immer einen zu breiten arroganten Sitzhintern für “das Volk”  hatte , ausser berechnende Herablassung sehe ich da keine empathische Gemütsregung . Da gehen praktisch alle Stimmen , die man für eine konservative Wende bräuchte, verloren . Wie dumm , von Leuten gewählt werden zu wollen , die man ständig beschimpft und immer vorzugeben , Volkspartei sein zu können . Glaubt keine Sau , dieses miese Schauspiel . Und ” christlich ” ist es auch nicht .

Ludger Miller / 12.03.2022

Orban ist ein echter Politiker, geschickt und differenziert denkend. Er hat mit großem Erfolg z.b. in den letzten Jahren einen auch seine Minderheit dort wichtigen Ausgleich mit dem Nachbarland Serbien bewerkstelligt. Schaut man sich dazu im Vergleich an, wie herrisch und anmaßend die deutsche Außenministerin gestern in Belgrad wie in einem minderwertigen „Negerdorf“ aufgetreten ist, erkennt man das politische Talent von Orbán oder auch seinem Außenminister. Orban wäre auch in einer EU-Spitzenposition ein Gewinn für das Ansehen der Gemeinschaft. Dabei hat er klar seine Interessen im Fokus. Allerdings ruft so ein Talent ähnlich wie der frühere Kanzler in Wien Neider und Böswillige auf den Plan. Berlin hat keine solchen Talente hervorgebracht. Hier regiert man rumpolternd und grob. Schon äußerlich wirken Außenministerin oder erst der Gesundheitsminister wie Relikte aus unschöner germanischer Vergangenheit. Vielleicht ist das so gewollt.

Petra Wilhelmi / 12.03.2022

Ich hoffe, dass Orban die Wahlen gewinnt. Er ist weitblickend und verscherbelt die ungarische Kultur nicht, wie andere EU-Staaten und ganz vorneweg Deutschland. Auf seine Worte hätte Deutschland hören sollen. Die Sanktionen gehen nur ein kleiner Teil der Industrieländer mit. Die Mehrheit der Staaten in der Welt nicht. Biden hat es sich auch mit Saudi Arabien verscherzt. Die haben sich Russland zugewandt. Das konnte man offiziell auch schon sehen. Sie wissen, dass der Westen auf den absteigendem Ast ist und die EU in die Bedeutungslosigkeit versinken wird mit ihren lächerlichen grünen Plänen. Es gibt noch Staaten, wo ein Schwaab nicht eingreifen kann, weil sie stolze Staaten sind und nicht solche Jammerlappen wie Deutschland. Durch die Sanktionen gegen Russland, sind viele Staaten der Welt ins Zweifeln gekommen und suchen Alternativen. Die USA sind nun eben nicht ein wirklich beliebtes Land in der Welt. Und andere Staaten lassen es sich eben nicht gern vorschreiben, mit wem sie Handel treiben. So wird ein neues Zahlungssystem installiert werden, was schon lange in Arbeit ist und der Westen wird in die Röhre schauen. Die Musik spielt in Asien, vor allem in China. Viele Länder der Welt orientieren sich nach China ob es uns gefällt oder nicht. Alle mit China verbündeten Staaten werden eine große Rolle im Welthandel spielen. Was hat dagegen die EU zu bieten? Nichts! Grünes Gelabere.

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