Markus Vahlefeld / 09.11.2015 / 06:30 / 7 / Seite ausdrucken

Und wenn du zu lange in den Abgrund blickst…

Wollte man den Zustand der Debattenkultur eines Landes anhand des Empörungsindex’ messen, Deutschland stünde momentan schlecht da. Jeder ist empört. Die SPD vom Innenminister, die CDU von der CSU, Pegida von der Lügenpresse, die AfD von der Kanzlerin, die Kanzlerin von ihrem Land und die Grünen springen mit Claudia Roth eh über jedes Empörungsstöckchen, das ihnen hingehalten wird.

Anders als bei den gesellschaftlichen Verwerfungen um die Agenda2010 oder dem Verpulvern von Milliardensummen bei der „Euro-Rettung“ ist der Empörungsindex bei der Asylbewerberkrise kurz vor der Höchstmarke. Hier geht es um was und man kann davon ausgehen, dass, steigt der Empörungspegel in diese Höhen, der Kern des Problems vor lauter Eifer aus den Augen gerät.

Im derzeitigen Irrsinn von Willkommenskultur, Kontrollverlust und Selbstauflösung bewegen wir uns auf einen Kern des eigenen Selbstverständnisses zu, der die Geister in Gläubige und Ungläubige, in Erlöser und Sünder scheidet. Es ist der Nazikompensationskomplex der Deutschen.

Den Ursprung hat der Komplex in einer erfolglosen Abnabelung vom autoritären Vater, der zu früh gestorben ist. Nun sitzen Tochter und Sohn am Küchentisch und klagen ihr Leid. Sie erzählen sich die unglaublichen Geschichten seiner Schlechtigkeit und mit jedem Tag wächst der Hass auf den Übervater. An nichts anderes kann mehr gedacht werden, von nichts anderem kann mehr gesprochen werden. Der Abwesende wird immer wieder in die Anwesenheit gerufen, bis er mächtiger ist als je zuvor. Dass dabei ständig beteuert wird, wie sehr man den Vater bereits überwunden habe, macht Freunde eher misstrauisch. Dauert dieser Zustand zu lange an, wird aus dem Verlust und der Enttäuschung ein schwerwiegender psychischer Defekt.

Inzwischen sind 70 Jahre vergangen, seit der Deutschen Übervater den Löffel abgegeben hat. Aus der erfolglosen Abnabelung ist eine handfeste „déformation psychologique“ geworden, die uns Deutsche wieder fest im Griff hat. Je lauter wir schreien, nichts mit ihm zu tun zu haben und den krampfhaften Eindruck erwecken wollen, ihn rest- und spurenlos überwunden zu haben, desto skeptischer schauen unsere Partner und Freunde auf uns und wundern sich über unser Gebaren.

Wenn nach den Worten des britischen Politologen Anthony Glees in Großbritannien der Eindruck herrsche, die Deutschen hätten seit September den Verstand verloren und seien zu einem “Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird“, verkommen, dann ist dies freundliche Zusammenfassung dessen, wie momentan der Rest der zivilisierten Welt auf den Umgang Deutschlands mit den Asylbewerberströmen schaut. Die deutsche Besessenheit vom toten Vater treibt das Land in immer wildere Experimente des Vorreitens und Bessermachens, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als würde dieses Land bald in einem Strudel aus Wahn, Buße und Stolz ganz verschwinden.

Noch immer thrillt uns Deutsche niemand so sehr wie „er“. Gerade die intellektuelle Elite kann sich am Ex-Führer gar nicht satt sehen. Niemand war so oft Titel-Boy des SPIEGEL; Bücher über ihn, seine Helfer, seine Frauen, seine Hunde werden fast automatisch zu Bestsellern; sein Untergang garantiert Oskars; das geschichtsbewusste Pädagogikfernsehen wäre ohne ihn nicht denkbar und die tausenden von Stunden Historiensendungen im ZDF kann man sich ohne ihn und Guido Knopp gar nicht vorstellen.

„Er“ ist immer noch ein Kassenschlager.

Fetischismus wird definiert als „die religionsähnliche Verehrung von Objekten mit besonderer Bedeutung für die eigene Identität“. Der Satz müsste erweitert werden durch den Zusatz, dass auch „die religionsähnliche Verachtung von Objekten mit besonderer Bedeutung für die eigene Identität“ Fetischismus ist. Für Günter Grass begann nach Auschwitz eine neue Zeitrechnung, und es ist nicht übertrieben, von 1945 als einer Geburt einer neuen Negativ-Religion zu sprechen, in deren Mittelpunkt „er“ steht: der umgekehrte Erlöser, der negative Heilige, der Antichrist, mit dessen Wirken eine Zeitenwende einhergeht. Durch ihn hindurch blicken „wir Deutschen“ gleichsam in unsere eigenen Abgründe des Dämonischen. Sein Name vermag magische Wirkung zu entfalten, wenn wir unsere Gegner mit seinem Bann belegen.

„Er“ - das war ja nicht einfach nur ein fehlgeleiteter deutscher Politiker, „er“ und alles, was ihn umgab, steht für das Böse schlechthin: Darth Vader und die dunkle Macht. Von Kindesbeinen an üben „wir Deutschen“ ein, wie schlimm und verwerflich diese zwölf Jahre zwischen 1933 und 1945 waren. Das Gefühl, dennoch in eben dieser kurzen Zeitspanne so etwas wie unser Wesen ex negativo zu erkennen, erfüllt uns mit Scham und dem Gefühl der Sünde. Es ist eine Art negative Einweihung, die dazu führt, dass wir meinen, unser Selbstbild, unsere Identität, unser ganzes Streben aus diesen 12 Jahren Finsternis definieren zu müssen.

„Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.” (Friedrich Nietzsche)

Nun ist der Mensch ein faszinierendes Wesen mit dem ständigen Hang zur Selbsttäuschung. Selbst aufgeklärte Menschen halten es nicht lange im Wahnsinn der Finsternis aus und Scham und Sünde sind Gefühle, die einem positiven Selbstbild, das dem Menschen inkarnatorisch als Wunsch innewohnt, abträglich sind. Der Trick des Nazikompensationskomplexes ist nun, den Büßer in einen stolzen Büßer zu verwandeln.

Dass es gerade „wir Deutschen“ sein mussten, die dem Bösen derart rein zur Erscheinung verhalfen, erscheint uns dann als einzig auszeichnende Eigenart. Mit Vehemenz pochen wir darauf, dass alles an und um „ihn“ einzigartig ist: der Krieg, die Verblendung, der Holocaust. Das macht uns keiner nach. Das können nur „wir Deutschen“. Schon ist der Schalter der Scham auf Sündenstolz umgelegt.

Dass die Welt uns um ein Holocaust-Mahnmal beneiden könnte, wie es der Historiker Eberhard Jäckel allen Ernstes bei der Eröffnung des Mahnmals in Berlin voraussagte, dieser Gedanke kann nur einem Hirn entspringen, in dem die anderen Nationen die Rolle von Mitschuldigen spielen, die es nur noch nicht begriffen haben und zugeben wollen. Denn haben die Amerikaner nicht auch einen Holocaust an den Indianern betrieben? War der englische und französische Kolonialismus nicht ein Jahrhunderte währender Holocaust an der indigenen Bevölkerung? Machen sich nicht auch die Juden mit einem Holocaust an den Palästinensern schuldig?

Der Nazikompensationskomplex bricht sich nun mit Stolz Bahn: uns Deutschen kann niemand etwas vormachen, wenn es um Schuldhaftigkeit geht. Wir sind die Ersten, Einzigen und Besten, die einen klaren Blick auf die Geschichte haben. Wir sind die mit dem größten Mahnmal, für das die anderen uns nun beneiden dürfen.

So meinte die taz-Kolumnistin Silke Burmester die vor wenigen Wochen abgehaltenen jüdischen Maccabi Games in Berlin in guter linker Manier folgendermaßen kommentieren zu müssen: „Was soll das sein? Hakenkreuzweitwurf?“ Als sie dafür zu Recht hart angegangen wurde, erwiderte sie mit der Erklärung, dass sie „nur gern eine Welt jenseits der Zuordnungen hätte“, ergo die jüdischen Festspiele für überholt ansehe (merke: für Linke hinken besonders die Juden mit ihrem eigen Staat und diesem komischen Jüdisch-Sein heillos hinterher).

„Eine Welt jenseits der Zuordnungen“ ist eine schöne Umschreibung für die einzige Utopie, die einer „Identität der Finsternis“ entspringen kann: keine Zuordnungen, keine Zugehörigkeiten, keine Festlegungen, keine Identitäten. Und wer es wagt, eine Welt ohne Zuordnungen als den Vorhof zur Hölle zu empfinden, und es vorzieht, in einer Welt mit Zuordnungen leben zu wollen, wird mit der Geste des Hochmuts der Verachtung preisgegeben: retardiert, reaktionär, eigentlich voll Nazi.

Der Nukleus des Nazikompensationskomplexes ist der Wunsch nach Strafe und Bestrafung. Vornehmlich für die westdeutsche Elite waren die letzten 70 Jahre viel zu wenig Strafe (das sieht man im Osten der Republik ganz anders, was einen gehörigen Teil der Entfremdung zwischen Ost- und Westdeutschland erklärt). Westdeutschland wurde reich und mächtig und spätestens seit der Wiedervereinigung ist der Traum eines freien Deutschlands als Teil der freien Völker möglich. Aber das verschmähen wir. Denn mit unserer Geschichte können wir nie wieder Teil sein oder Teilhaben. Wir gehören ausgestoßen. Und wenn es die anderen nicht machen, machen wir es halt selbst.

Deswegen interessiert es uns nicht, dass wir uns im Umgang mit den Asylbewerbern außerhalb aller europäischen Gepflogenheiten gestellt haben. Es ist uns egal, denn wir haben ein anderes Ziel als billige Zugehörigkeit. Was uns begeistert: für eine „Welt jenseits der Zuordnungen“ die Vorreitenden zu sein. Denn nur mit unserem Verschwinden verschwindet auch „er“.

Die Lust an der Buße trägt masochistische Züge. Jetzt, wo die zurückgebliebene und arme Welt zu uns strömt, sind wir nur zu gerne zur Stelle, um die Buße endlich existentiell werden zu lassen. Wir haben es nicht verdient, wohlhabend zu sein, in Sicherheit zu leben und unsere Eigenart zu schützen, kurzum: fortzubestehen. Wie Popstars werden die „Refugees“ dann begrüßt, denn sie sind das Symbol für die Hoffnung, endlich die Zugehörigkeit ändern zu können.

Nur im eigenen Verschwinden werden wir Deutschen wieder rein und schuldlos. Und rein und schuldlos zu sein, ist wie ein Neubeginn, eine Jungfräulichkeit, die uns die USA nach 1945 mit schnödem Wirtschaftswunder verwehrt haben. Die Scham und der Büßerstolz verbinden sich hier zu einer Erotik des Verschwindens qua Penetration durch das Fremde. Das ist geil.

Den Nazikompensationskomplex werden die anderen Nationen nie verstehen. Selbst in Deutschland geht ein Riss mitten durch das Land, denn auch den Ostdeutschen ist nach den Erfahrungen bis 1989 die Sehnsucht nach Strafe und Buße eher fremd geworden. Sicher ist: die Abnabelung vom Übervater ist im Westen der Republik grandios gescheitert. Das Anrufen seines Namens passiert so inflationär, dass man meinen könnte, das Herbeirufen von „ihm“ diene dazu, „ihn“ auch wirklich erscheinen zu lassen, um „ihn“ in einem letzten mutigen Endkampf endlich für immer besiegen und abschütteln zu können.

Was nur, wenn „er“ gar nicht wiederkommt, die Welt sich weiterdreht und der Endkampf ausbleiben muss? Das wäre wirklich empörend und die letzte Rache des toten Übervaters an seinen immer noch an ihm hängenden Kindern. Das simple Verschwinden der gehassten Fetisch-Figur ist ja das letzte, was der Kranke wirklich wünschen kann.

Mehr unter: http://www.der-gruene-wahn.de

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

anita vaucher / 10.11.2015

Ausgezeichnete Analyse, vielen Dank! Hoffentlich liest Mutti Merkel, deren Realitätssinn völlig abhanden gekommen ist, diese Zeilen.

Gisela Tiedt / 10.11.2015

“Der Nukleus des Nazikompensationskomplexes ist der Wunsch nach Strafe und Bestrafung.” “Nur im eigenen Verschwinden werden wir Deutschen wieder rein und schuldlos.” Mir kommt diese Herleitung der gegenwärtigen Situation eigentlich auch plausibel vor. Nur: Was ist mit Schweden los?

Volker Hiller / 09.11.2015

Einfach großartig, das macht die Achse so unbezahlbar, Texte wie dieser. Ein tiefer Blick in die deutsche Psyche. Geteilt und weiterverschickt.

Frank Jankalert / 09.11.2015

Ich finde diesen Kommentat wirklich sehr zutreffend. Natürlich geht es aber auch um den altbekannten Klassenkampf und die Erringung von Macht über seine Mitmenschen. Am System “Schuldkult” hängen inzwischen auch etliche Existenzen bei Medien, Politik und in der “Wissenschaft”. Tritt wie derzeit eine politische oder gesellschaftliche Konkurrenz neu auf, so werden die bekannten Rituale noch inbrünstiger aufgeführt und man erfindet einen Kanon von Gut und Böse. So herrschte auch die Kirche bis vor nicht allzu langer Zeit.

Max Wedell / 09.11.2015

Ein sehr interessanter Artikel! Meine Anmerkungen dazu: Es sind nicht die “Zuordnungen” an sich, die der deutsche Tugendheld zu verabscheuen vorgibt, sondern alle Zuordnungen, bei denen er wittert, daß sie mit wertenden Abgrenzungen einhergehen. Juhu, wir sind zwar Juden, aber wir laden alle Sportler Europas auf unser Sportfest ein… und die Maccabi Games wären auch für unsere linksgestrickten Tugendhelden a la Burmester kein Problem gewesen. Die momentane Grenzabschaffung ist auch nichts anderes als gelebte Beseitigung einer wertenden Ausgrenzung Einwanderungswilliger. An Grenzen zu sagen: “Wir wollen Dich hier nicht haben, du mußt draußen bleiben” ist wertende Ausgrenzung par excellence. Eine Asylobergrenze wäre eine Wiedereinführung von wertender Ausgrenzung, und ist daher für den linken Tugendbold inakzeptabel. Abschiebungen sind wertende Ausgrenzungen, deswegen finden sie größtenteils nicht statt, d.h. praktisch nur, wenn es sich bei den Entscheidern nicht selber schon um Tugendhelden handelt (was es ohnehin nur noch selten gibt), und die Öffentlichkeit soweit nichts mitbekommt, daß nicht ein paar andere Tugendbolde ihre Empörung lautstark kundtun, sodaß die Abzuschiebenden dann doch bleiben dürfen. Eine der für den deutschen Tugendhelden schlimmsten wertenden Abgrenzungen ist der Nationalismus. Der kann nicht zu selbstbewußtem Miteinander mit anderen selbstbewußten Nationen führen, sondern nur zu Krieg. Wertende Abgrenzungen auf nationaler Ebene sind allenfalls möglich, wenn die Wertung nicht auf persönlichen Vorlieben beruht, sondern auf Fußballergebnissen oder auf Zahlen im Ausland verkaufter Autos. Gehen sie mit Emotionen einher, bleiben sie aber dennoch sehr suspekt… es gehört zum Tugendheldentum, die Sorge beständig ausdrücken zu müssen, hier könne es sich vielleicht nicht lediglich um eine harmlose Freude z.B. über eine gewonnene Fußball-WM handeln, sondern um Einübungsvorgänge wertender Ausgrenzungen, die, wenn linke Tugendhelden die Vorgänge nicht sorgsam verfolgen und bei Bedarf einhegen, irgendwann zu Kriegen mit anderen Nationen führen werden. Der Rassismus hat sich schon längst von seiner klassischen Definition entkoppelt. Höhnisch (der Dieb will sich davonstehlen, aber wir haben ihn dennoch ertappt) wird von Tugendhelden oft konstatiert, daß Rassisten nicht mehr nach Rassen wertend abzugrenzen wagen, nachdem dieses Konzept nicht nur wissenschaftlich, sondern mehr noch geschichtlich diskreditiert ist, sondern nunmehr anhand kultureller Unterschiede zwischen Menschengruppen ihren Rassismus ausleben. Die völlige Abwesenheit von Rassentheorien würde aber nichts daran ändern, daß es sich um Rassismus handelt (bzw. angesichts der großen Palette wertender Abgrenzungen wird inzwischen von “Rassismen” gesprochen). Für den Tugendhelden steht wertende Abgrenzung im Verdacht, mehr oder weniger zwangsläufig zu Auschwitz zu führen… besonders wenn sie von Deutschen ausgeht. Um das nächste Auschwitz zu verhindern, besteht also Pflicht zur ständigen Überwachung des öffentlichen Lebens auf wertende Abgrenzungen, “Rassismen” hin, und - einmal erkannt - müssen schließlich auch Gegenmaßnahmen erlaubt sein, die - nüchtern betrachtet - den Eindruck des Hysterischen abgeben (Also es etwa als verpönenswert darzustellen, wenn Sportler jüdischen Glaubens sich auf einem Sportfest treffen und Nichtjuden da nicht mittun können). Den Begriff “Hysterie” nimmt aber in den Augen des Tugendheldentums nur der in den Mund, der nicht akzeptiert, daß man bei der Verhinderung des nächsten Auschwitz sorgsam und gründlich vorgehen muß (Wehret den Anfängen, egal wie unbedeutend sie erscheinen mögen). Wer die Tugendheldenhysterie in diesen Dingen also so benennt, gerät selber sofort unter den Verdacht, es mit der Verhinderung des nächsten Auschwitz nicht so ernst zu nehmen… ein Unmensch also. Sicher, ohne wertende Ausgrenzungen kann es kein Auschwitz geben, aber nicht in jeder wertenden Ausgrenzung gleich das Potential eines neuen Auschwitz zu erkennen… das zeugt dem Tugendhelden wenigstens von einer bodenlosen Leichtfertigkeit. Es handelt sich beim Nationalmasochismus oder anderen Selbsterniedrigungsritualen der Deutschen und beim Ausgrenzungsverfolgungswahn nicht lediglich um irgendwie lustbesetzte, lange eingeübte Pawlowsche Reaktionen, sondern es gibt eine filigrane ideologische Untermauerung… der Tugendheld ist überzeugt, daß nur er es ist, der die Menschheit vor Krieg und dem nächsten Auschwitz retten wird.

Dirk Ahlbrecht / 09.11.2015

Ein ganz famoser Beitrag, Herr Vahlefeld. Herzlichen Dank dafür.

Stefan Ahrens / 09.11.2015

Diese “Psychoanalyse” des deutschen “Naziwahns” scheint mir die im Grunde plausibelste Erklärung für die ruinöse, selbstzerstörerische Politik Merkels zu sein, obwohl sie ja Ostdeutsche ist und diesen Wahn weit weniger teilen müsste. Es erklärt jedenfalls, warum der linke westdeutsche Mainstream von Käßmann bis Slomka Merkels Politik so kritiklos anhimmelt, so dass darüber jede aus früheren Zeiten gewöhnte Auseinandersetzung verstummt.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Markus Vahlefeld / 15.03.2022 / 06:00 / 140

Merkel, Trump, Putin – Die Systemverächter

Politik läuft durch die Zentrierung auf nur eine Person Gefahr, dass der Lebensentwurf des Herrschers zum Entwurf der gesamten Nation wird, und das ist nicht…/ mehr

Markus Vahlefeld / 26.02.2022 / 06:00 / 180

Reden wir über den Westen und Frau Merkels Salat

Den von CDU und SPD unter Merkel angerichteten Salat haben wir nun. Und das auch, weil wirklich alles getan wurde, um den so wenig kriegslüsternen…/ mehr

Markus Vahlefeld / 14.10.2021 / 06:00 / 202

Der Hund, auf den der deutsche Geist gekommen ist

Auch mit 92 hält Jürgen Habermas seine Stellung als Lordsiegelbewahrer der deutschen Staatsräson. Das Diskurssystem, das er etablierte, wird vom medialen Kollektiv beherrscht, Abweichler gecancelt.…/ mehr

Markus Vahlefeld / 02.09.2021 / 06:00 / 67

Der stinkende Fisch – ein Sondervorgang

Eine für die Berliner Regierenden brisante Dokumentation über die Entfernung von Hubertus Knabe aus dem Amt als Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen wurde kurzfristig aus dem…/ mehr

Markus Vahlefeld / 19.08.2021 / 06:01 / 64

Der große Sprung durch die Hintertür

Das Virus machte es möglich: Ohne langwierige politische Debatten installierten die westlichen Politiker die Gentechnik einfach als gesellschaftliches Pflichtprogramm. Die Grünen vorne dran. Demokratien sind…/ mehr

Markus Vahlefeld / 12.08.2021 / 06:01 / 68

Das neue Neoliberal: Im Kielwasser der Moral schwimmen die Haie

Aufklärung, Wissenschaft und Fortschritt können in Diktatur umschlagen, das analysierten in ihrer Zeit in den USA während des Zweiten Weltkriegs schon Max Horkheimer und Theodor…/ mehr

Markus Vahlefeld / 04.05.2021 / 06:05 / 125

Willkommen im Überwachungs-Kapitalismus und Millionärs-Sozialismus

Was ist nur aus dem guten alten Kapitalismus der 1980er Jahre geworden, als man noch dem Glauben anhängen konnte, dass Gesellschaften, die die Gesetze von…/ mehr

Markus Vahlefeld / 23.03.2021 / 13:30 / 4

Bleiben Sie, wie Sie sind: normal

Cora Stephan gebührt großer Respekt. Sie hat die instinktsichere Fähigkeit, heiße Eisen früher anzupacken als andere. Bereits 2011, als der Merkel-Sog noch gar nicht seine…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com