Grundsätzlich war ich schon immer ein Verfechter von E-Autos, egal ob Brennstoffzellen und Akkus, gerade auch im Stadtverkehr. Und grundsätzlich muss man einräumen, daß Technologie-Produkte welche zur Avantgarde gehören, im Vergleich mit einem etablierten, ausgereiften Massenmarkt immer teurer und entsprechend für die Masse unwirtschaftlich sind. Vor zehn Jahren hatte Steve Ballmer lapidar festgestellt, daß das iPhone das teuerste Telefon der Welt sei - ja man konnte einen 50€-Nokia-Knochen mit einem $500-Apple-iPhone vergleichen und zu diesem Schluss kommen: Mobile Datentarife waren teuer und nur was für Verrückte. Man konnte aber auch sehr deutlich sehen, wenn man sehen wollte, wohin die Reise mit mobilen Geräten geht. Nokia und Microsoft wollten das nicht sehen, deswegen sind sie heute dort wo sie sind. Und bei Autoherstellern wird ähnliches passieren. Ingesamt denke ich, werden sich E-Autos langsam aber sicher in der Masse durchsetzen, ganz ohne jedwede grüne Ideologie. Der Wettbewerb wird die Preise drücken und die Qualität steigern, das kann durchaus Jahrzehnte dauern. Diesel und Benziner werden aus bekannten Gründen trotzdem nie ganz verschwinden - vielleicht wird auch der Individualverkehr ingesamt zurückgehen, vieles spricht dafür.
Die unkalkulierbaren zukünftigen Ladesäulenpreise werden noch lange die E-Mobilität bremsen. Wer mag schon ein Elektroauto kaufen, wenn man ohne Eigenheim/ Eigenstrom (PV) auf ein derzeit noch ungeklärtes Netzsystem angewiesen ist. Hat ja das Potential zum wirtschaftlichen Fiasko,.. Die ADAC Studie ist leider etwas pro-verbrennerfreundlich. Die Auto-Lebensdauer liegt etwa bei 15 Jahren und ab dem 3. - 5. Jahr steigen bei den Verbrennern (um die 1.500 bewegliche Teile) die Reparaturen (lt ADAC Studie) und hier beginnt der Vorteil der E-Autos (um die 200 bewegliche Teile). Eine wirtschaftliche Betrachtung bezogen auf die statistische Auto-Lebensdauer wäre hier sehr hilfreich,.. man sollte da nochmal nachrechnen,...
So ist das eben, wenn man Expertise durch Ideologie ersetzt. Und unabhängige technische Kompetenz durch die Deutsche Umwelthilfe e.V. . Und Fachjournalisten durch linksgrüne Volkserzieher.
Als Ingenieur sage ich, das E-Auto wird seinen Siegeszug antreten, weil es die überlegene Technik ist. Die Länder der zweiten und dritten Welt werden sagen, es ist die einfacher machbare Technik für uns. Sie werden demnächst die Welt mit preisgünstigen Autos überschwemmen. Premiummarken wie Audi, Mercedes, BMW und viele andere werden mit ihrer Arroganz das Nachsehen haben. Es wird der Untergang vieler bekannter aber unflexibler Marken werden, da die Manager denken, mit ihrer Alttechnik weiterhin die Menschen von dieser großartigen Innovation abhalten zu können.
Völlig unabhängig von jeder Arithmetik: Wer glaubt denn ernsthaft, dass “der Staat” auf gegenwärtig sprudelnde Einnahmen verzichtet. “Im Notfall” wird mit Hilfe des “Steuergerechtigkeitsarguments” eine Ersatzsteuer etabliert werden, sobald tatsächlich “zu Viele” auf das E-Auto umgestiegen sein werden. So wars mit dem Diesel auch. Zuerst wurde er gefördert, dann höher besteuert und jetzt verteufelt…. Sind es Verbrecher, sind es Amateure, oder sind es einfach nur Opportunisten? - Keinesfalls darf man ihnen vertrauen!!!
Wer schon mal das Vergnügen hatte, ein E-Auto zu fahren, weiß, dass das unglaublich Spaß macht. Aber Technologien setzen sich nur durch Überlegenheit gegenüber dem Bisherigen durch und nicht durch staatlich verordnete Quote. Beim E-Auto überwiegen die Nachteile gegenüber Benzin- und Dieselfahrzeugen. Das geht mit der Reichweite los und endet mit einem faktisch nicht vorhandenen Netz an Ladestationen sowie stundenlangen Ladezeiten. Die Anschaffungskosten sind ebenfalls jenseits von Gut und Böse. Für den Preis eines elektrischen Kleinwagens bekommt man ein gut ausgestattetes Mittelklasse-Auto. Es spricht aktuell nichts für Elektromobilität. Das E-Auto ist eine Totgeburt, dieser Tatsache sollte man ins Auge sehen.
Danke für die klare Rechnung Herr Stock, ich hatte es geahnt. Schön dass jemand das mal so aufdröselt.
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