Wie verlässlich können eigentlich Umfragen im Corona-Ausnahmezustand sein, der doch auch die Parameter zur Auswahl einer repräsentativen Gruppe verschoben haben dürfte? Fast zwei Drittel der Deutschen setzen ihre Hoffnung bei der Bekämpfung der Pandemie auf einen zeitlich unbegrenzten Lockdown, meldet dernewsticker.de.
Das sei das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar/Emnid im Auftrag des Focus. Demnach würden es 64 Prozent der Befragten befürworten, die Einschränkungen so lange fortzusetzen, bis die Marke von wöchentlich 50 neu positiv Getesteten pro 100.000 Einwohnern erreicht sei. 30 Prozent seien dagegen. Menschen, die kein sicheres Einkommen in staatlichen Verwaltungen oder steuerfinanzierten Institutionen beziehen und um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten müssen, dürften sich eher nicht in der gemeldeten Umfrage-Mehrheit finden.
Als auffällig seien die Unterschiede bei Anhängern der Parteien beschrieben worden. Bei der AfD lehnten 65 Prozent die Lockdown-Strategie ab und 24 Prozent seien dafür. Auch bei FDP-Wählern hätten sich 47 Prozent dagegen ausgesprochen. Am höchsten soll die Zustimmung bei Unionswählern (84 Prozent) liegen, gefolgt von den Anhängern der Grünen (73 Prozent) und der SPD (70). Für die Erhebung habe Kantar/Emnid insgesamt 1.017 Personen am 5. und 6. Januar 2021 befragt. 1017 von 80 Millionen.