Kriegsberichterstattung ist immer Propaganda von allen Seiten, weil Ausnahmezustand. Während ein Staat gerade von der Landkarte ausradiert und von einem Nachbarstaat assimiliert wird, suggeriert man, dass die Russen von AKWs keine Ahnung hätten. Wieder ein Grund mehr für die Lebensvernichter in Deutschland die letzten AKW früher als geplant abzuschalten. Swift als Waffe ist auch in Ordnung, weil Deutschland dann kein Geld für Erdgas nach Russland überweisen kann. Mal im Ernst: die Ukraine ist so von der “Weltgemeinschaft” verloren, wie die Krim am ersten Tag beim Handstreich 2014. Die Begründungen Putins mit Nazis, Faschisten und Genozid sind viel zu weit hergeholt, dass die Russen freiwillig aus der Ukraine wieder abziehen.
Ein typischer Haferburg, muß man ja schon sagen? Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Die Ukraine ist kein souveräner Staat. Die hat keine anerkannten Grenzen und sie hat auch versäumt, bei der UNO einen Antrag zu stellen, als souveräner Staat anerkannt zu werden. Die Kiewer Rus war der Vorläuferstaat des heutigen Russlands. In der Ukraine ist Russland gegründet worden. Und Rußland war immer ein Vielvölkerstaat. Zudem lag in der Ukraine die Kornkammer der Sowjetunion. Nachdem Gorbatschow uns die Freundlichkeit der Wiedervereinigung erwiesen hat und russische Soldaten auch sofort abgezogen worden sind, sollten wir so freundlich sein, Rußland die Ukraine zurückzugeben (die Amerikaner hängen noch immer in Deutschland herum). Nach dem Zusammenbruch ist die Ukraine plötzlich übriggebleiben, der Westen hat sich wieder mal als scheußlicher Raubtierkaptalist erwiesen und die Ukraine ohne Mandat an US, chinesische und europäische Agrokonzerne verkauft. Die Verträge sind anfechtbar, denn ohne einen Staat kann Land gar nicht verkauft werden. Es handelt sich hier ziemlich klar um Landraub. / Man muß sich ja auch nicht dumm stellen, weder die USA noch irgendein anderes Land würde das für sich durchgehen lassen. Der Westen jedenfalls ist wohl die allerschwerste Enttäuschung.
Laut „electricitymap“ sind in der Ukraine derzeit rund 56% der installierten KKW-Leistung am Netz. Export nach Ungarn und Rumänien, Import von Slowakei und Moldawien. Also offensichtlich kein Inselbetrieb.
„ Da dann aber die Versorgung des Landes mit Elektroenergie gefährdet wird, sollte es ein Akt der Solidarität und des Eigeninteresses der friedlichen Anrainerstaaten sein, die Ukraine über die Stromleitungen von außen, so weit es geht, zu versorgen.“ Soweit ich weiß, war von ukrainischer Seite schon seit ein paar Wochen (also lange vor Ausbruch der Kampfhandlungen) beabsichtigt, das Land vom 24.-27. Februar aus dem internationalen Elektroenergieversorgungsnetz zu nehmen und „im Inselbetrieb“ zu betreiben. Ich weiß allerdings nicht, ob das jetzt auch gemacht wurde. Weiß jemand, ob das passiert ist?
„Dann hätten wir ein zweites Tschernobyl.“ An dieser Stelle muss ich Ihnen ausnahmsweise widersprechen: Im Gegensatz zum damals laufenden Reaktor gibt es heute in Tschernobyl fast keine radioaktiven Stoffe mehr, die sich gasförmig ausbreiten können: Kein Xe-137 (das zu Cs-137 zerfällt), kein Kr-90 (das zu Sr-90 zerfällt) und kein I-131 (das zu Schilddrüsenkrebs führen kann). Im Vergleich zur damaligen Explosion wäre eine heutige Ausbreitung fester radioaktiver Partikel infolge Großbrand von Deutschland aus gesehen daher bei weitem nicht so besorgniserregend.
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