Der Konflikt zwischen Russen und Ukrainern ist eine Sache der Russen und der Ukrainer. Dieser Konflikt berührt keine deutsche Interessen - bestätigt allerdings die Einsicht, dass Konflikte, auch kriegerische Konflikte, keinesfalls ein Phänomen der Vergangenheit oder ferner Kontinente sind. D täte deshalb gut daran, sich nicht von der einen oder anderen Seite rekrutieren zu lassen. Vor allem aber täte D gut daran, 12.000 Panzerabwehrraketen nicht für die ukrainische Armee zu organisieren, sondern für die Bundeswehr.
Tschechen und Slowaken kommen wunderbar miteinander klar, seit sie nicht mehr im selben Staat leben. Nur so als Anregung.
Danke für den sehr guten , interessanten Artikel! Ehe man überhaupt vom Selbstbestimmungsrecht einer Nation spricht wäre da die Frage wer genau vertritt dieses oder wer spricht für wen? Wie bald fast überall scheint man in der Ukraine eine Minderheit zu haben, die vorgibt für eine Mehrheit zu sprechen. Dies mein Schluß, wenn ich lese, dass die größte ethnische Gruppe in der Ukraine Russen sind, die nicht irgendwie zugewandert , sondern dort geboren wurden. So wie die Dinge dann liegen, kann ich mir nicht vorstellen dass eine sehr große Gruppe unter Russen etwas derartig Schwachsinniges gewählt hat. Überhaupt werden solche Auswüchse nicht von der breiten Masse gewählt sondern sind das geistige Erbe von Minderheiten wie z.B. einer abgehobenen Intelligenz eines Landes Das war damals bei der Rassensäuberung so u. scheint auch heute so bei Planeten und Sprachsäuberungen aller Art.
Im Unterschied zum Artikel von Frau Rybinska, differenziert Helds Beitrag endlich einmal. Das auf Julia Timoschnko zurückgehende Sprachengesetz ist auch rein pragmatisch ein völliger Unsinn, der die Ukraine und ihre Bürger nur noch mehr isolieren wird. Russisch ist und bleibt eine Welt- und Wissenschaftssprache, zu der sich Ukrainisch übrigens in etwa so verhält wie Niederländisch zu Deutsch. Während man als Ausländer mit Russisch-Grundkenntnissen in der Ukraine immer noch zurecht kommt, wird das so gut wie niemand auf Ukrainisch versuchen. Deutsch-ukrainische Ehepaare tun also gut daran, ihre Kinder eher Russisch lernen zu lassen. In der Ukraine hingegen werden schon jetzt Millionen Schulkinder von ihren eigenen Eltern und Großeltern entfremdet. Im übrigen: jeder sechste “Ukrainer” IST Russe. Die von Held geschilderte, öffentliche Auslöschung der Muttersprache von 8 Millionen eigener Bürger verunmöglicht vollends den Ausgleich mit den sicher auch im Donbaß zu findenden besonnenen Politikern. Für die abtrünnigen Provinzen kann es m.E. nur eine strikt föderative Lösung geben. Die Krim ist und bleibt weg, daran läßt Moskau nicht mehr rütteln, und jede Volksabstimmung dort würde mehrheitlich so ausgehen wie die frühere. Auf die geschichtlichen Wurzeln Rußlands in der Kiewer Rus gehe ich hier nicht weiter ein außer mit dem Hinweis, daß sie vergleichbar sind mit der zwischen Polen und Deutschen strittigen Geschichte der deutschen Ostgebiete. Hier müssen sich beide Seiten zum Ukrainekonflikt fragen, ob diese historischen Verwerfungen es wert sind, ebenfalls mit Millionen Todesopfern und Vertriebenen “gelöst” zu werden.
Nur mal so auf die Kürze ein paar Feststellungen. Wenn die USA sowie auch andere NATO-Staaten von außen Truppen nach Polen, Rumänien und ins Baltikum, also unmittelbar an die Grenze zu Russland (RU) verlegen, ist das alles völlig in Ordnung und natürlich zutiefst friedvoll. Wenn RU innerhalb des eigenen Staatsgebiets Truppen verlegt, ist das ein Zeichen der Aggression. Schauen wir uns doch mal die Geschichte, Bevölkerungszusammensetzung und die Wahlen/Volksentscheide und Abstimmungen der Autonomen Republik Krim (gegründet 1921) oder der Oblast Donezk (gegründet 1932) an (selbst das Lügen-Wiki kann nicht alles verheimlichen), nur RU hat bisher das Selbstbestimmungsrecht dieser Regionen anerkannt. Wo ist da aber der völkerrechtliche Unterschied zu der Abspaltung von Bosnien-Herzegowina oder dem Kosovo von Serbien (wo DEU nicht schnell genug die diplomatische Anerkennung vollziehen konnte)? Schauen wir auch mal in die Geschichte des Sudetenlandes, wenn man ein Beispiel für die schrecklichen Folgen einer gewaltsamen Unterdrückung und Ausbeutung einer nicht genehmen Bevölkerungsgruppe, trotz Volksabstimmung, durch eine korrupte, geldgeile Zentralregierung sucht. In der Ukraine ist es die offene Unterdrückung der russischen Bevölkerungsmehrheit um weiter Zugriff auf die Industrie und die Bodenschätze auf der Krim und in der Ostukraine zu behalten. Schauen wir auch noch mal all die Erklärungen der UN, EU und DEU zum Selbstbestimmungsrecht der Völker an. Wenn also RU diesem bedrohten Selbstbestimmungsrecht der Autonomen Republik Krim oder der Oblast Donezk zu Hilfe eilt, wäre das aus meiner Sicht völkerrechtlich akzeptabel und wir sollten uns da alle nicht einmischen. Die Ukraine ist von RU technisch und wirtschaftlich abhängig (u.a. Kernkraft und Gas). Wenn RU der Ukraine den Stecker zieht, wäre ein Konflikt auch ohne Einmarsch in wenigen Tagen erledigt, daher das Geschrei der Ukraine nach westlichen Waffensystemen und Truppen.
Letztlich geht es um die Nato-Osterweiterung, die in der Ukraine Waffen installieren will. Das Putin das nicht vor seiner Haustür zulässt ist vergleichbar mit dem Kuba-Konflikt. Es ist letztlich ein strategisches Problem in den Machtverhältnissen auf dieser Erde. Es wird auch nicht zum Krieg kommen, denn dann gäbe es nur Verlierer, also “Don´t panic!”. Und wenn Putin in die Ukraine einmarschieren sollte, dann wäre es die schlechteste Option, deswegen einen Krieg mit Russland vom Zaum zu brechen. Da droht erstmal gar nichts, auch wenn es der Mainstream gerade so hochpusht. Sicher.
@ Karl Sand Was Sie schreiben diskriminiert und demütigt Millionen russischsprachige Menschen, die Generationen später geboren wurden. Nach der gleichen Logik könnten wir uns die Ostgebiete zurückholen und dort polnisch verbieten. Ich dache, so ein Denken wäre in Europa heute nicht mehr vorzufinden.
Herzlichen Dank an den Autor für seinen Artikel mit interessanten Informationen zum Thema Ukraine, für seine kluge, unaufgeregte Einschätzung der gegenwärtigen Lage sowie für seine grundvernünftig klingenden Vorschläge betreffs der politischen Zukunft des Landes. Es würde die Situation wohl bald entschärfen, wenn sich alle am Konflikt in irgendeiner Form Beteiligten zukünftig an Helds Ansichten und Vorschlägen zum Thema orientieren könnten. Im Grunde wäre selbst eine so spannungsgeladene Gemengelage wie diese unter deutlich erhöhtem Einsatz von Vernunft und guter Absicht - auf allen Seiten - noch immer zu beruhigen; dies vielleicht sogar mit willkommener Nachhaltigkeit. Ja, das alles wäre sehr wohl möglich - wenn man es nur will. Optimal, wenn sich die Dinge letztlich so entwickeln würden wie von Held skizziert. Zunehmend gefällt sich die deutsche Außenpolitik allerdings in der Rolle des internationalen Schiedsrichters, wobei oft festzustellen ist, wie sehr das alte Lagerdenken in Beurteilung und Vorgehensweise vieler deutscher Politiker meist noch den Blick für offensichtliche, pragmatische Lösungen trübt. Wann beginnt Berlin endlich einmal damit, “out of the box” zu denken und zu handeln? Man kann annehmen, dass die Berliner Politik heute wohl schon ein gutes Stück weiter sein könnte als sie es tatsächlich ist. Abzuwarten bleibt allerdings, ob eine - nun ehemalige - Greenpeace-Aktivistin als Gesandte des deutschen Außenministeriums auf Verständnis oder gar Zustimmung in der Welt stoßen wird.
Gott macht eine Tüte Popcorn auf, lehnt sich zurück und guckt zu, wie der eine oder andere Achgut-Autor langsam wahnsinnig wird. Von den Lesern gar nicht erst zu reden. Oder frei nach Brecht: Wirklich, ich lebe von finsterer Instant-Brühe. Hier was zum Rätseln! Finde die Fehler in folgender Zeitungsmeldung und erkläre dir, warum es sich um Fehler handelt: “Nach Warnungen der US-Regierung vor einem möglichen ukrainischen Angriff hat nun auch die Bundesregierung ihre Staatsbürger aufgefordert, Russland zu verlassen. Das Auswärtige Amt warnte: ‘Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland haben angesichts massiver Präsenz und Bewegungen ukrainischer Militärverbände nahe der russischen Grenzen in den letzten Tagen weiter zugenommen. Eine militärische Auseinandersetzung ist nicht auszuschließen.’“
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