So ganz zweigeteilt ist die Ukraine nun doch nicht. Die Ukrainer machen 78 %, Russen nur 17 % der Bevölkerung aus. Das Vorgehen der Regierung ist auch nicht zu verstehen ohne den Einmarsch von Putins Truppen in die Krim und auch nicht ohne die jahrhundetelangen Erfahrungen der Ukrainer mit Russland. Dennoch hörte ich von Gesprächspartnern auf der Straße in Kiew, dass es bis zum Einmarsch russischer Truppen auf die Krim und bis zum Versuch Janukowytschs, die Ukraine wieder an Russland zu binden, ein gutes Zusammenleben der beiden Bevölkerungsgruppen gegeben habe. Mag es irgendwo also verständlich sein, klug ist das Sprachgesetz sicher nicht, da ist dem Autor zuzustimmen. Was seine Einschätzung von Putins Politik gegenüber der Ukraine betrifft, könnte er sich schrecklich irren.
Sehr guter Artikel.
Danke an Herrn Held für die besonnenen Töne und das Füllen der auch hier von der Lückenpresse einseitig gelassenen Wahrheitslücke. Auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass sie die Mainstream-Erzählung der Spalter, die alles so verdreht und einseitig und mit zweierlei Maß misst, dass der dahinter stehende illegitime (All-)Machtansprach gerechtfertigt wird, ändert, tut es gut zu sehen, dass die Vernunft nicht völlig tot ist. Für die Menschen in der Ukraine aber auch in Europa , wäre eine an der die Schweiz orientierte Lösung die organischste: Neutralität nach außen und Kantonisierung (inkl. Sprachen) nach innen. Das müsste gemäß Lippenbekenntnis ja auch die höchsten Ansprüche der Diversitätsapologeten erfüllen. Die trommeln aber lieber für den großukrainischen Nationalismus. Es ist unglaublich traurig, wie leicht sich die Menschen manipulieren und in eine Instrumentalisierung dieses innerunkrainischen konfliktes für westimperiale Größenfantasien -nichts anderes ist es, wenn man das schöne postmoderne idealisierende Geklingel mal als Marketingschund weglässt-gegen ihre ureigensten Interessen treiben lassen. Was die Leute offenbar nicht begreifen: Der Krieg wird in Europa stattfinden, nicht auf irgendeiner Insel. Aber das haben sie schon nicht begriffen als die vermeintlich hehren Ziele noch “Für den Kaiser” oder “Führer, Volk und Vaterland” hießen. Leider nichts Neues unter der Sonne…
Die Ukraine, wie Estland (im Wannseeprotokoll -judenfrei-), Lettland (siehe “Die Unsrigen” von Ruta Vanagaite) und Litauen haben nicht nur eine Nazi-Vergangenheit, bis heute werden die “Helden” dieser Zeit verehrt, Straßen nach ihnen benannt, Denkmäler errichtet. Schon interessant, wie sie in die NATO und die EU gekommen sind, bei all der Antifa Haltung ... Die Diskriminierung der ethnischen Russen wird bei all dem Diversity-Geschwätz des untergehenden Westens verschwiegen. Die Sowjetunion ist nicht mehr und auch das III. Reich nicht, die Sowjetunion gäbe es übrigens ohne Lenin nicht und ohne dessen Unterstützung durch den deutschen Kaiser, der Bolschewismus ist keine russische Erfindung, die Russen waren seine ersten Opfer - wieso wird Russland aber heute anders behandelt als Deutschland? Weil damals wie heute der Drang nach Osten zählt.
“Dazu muss sich auch die einseitige Berichterstattung ändern. ” Das können Sie vergessen, die Berichterstattung deutscher Medien gibt nur das wieder, was ihnen in den Bilderberg Gesprächen von den USA eingeredet wird. Derzeit am schlimmsten ist die FAZ, da ist der von Ihnen ausgewählte Artikel von Frau Holm nur die Ausnahme. Zumal Frau Holm sonst in ihren anderen Artikeln die gruselige FAZ-Linie voll mitfährt.
Churchill wird der Satz zugeschrieben: “We slaughtered the wrong swine”. Friedrich II. meinte nach den Schlesischen Kriegen, man müsse sich die Freundschaft mit den russischen Barbaren kultivieren. Preußische Staatsräson. Wie auch immer, der deutsche Michel fürchtet die Knute der russischen Autokraten, gleich ob zaristisch, bolschewistisch oder kleptokratisch. Polen und Balten noch viel mehr. Die Ängste vor der Gefahr aus dem Osten hat sich in Mittel- und Osteuropa über Generationen verfestigt. Derart einseitige Artikel zum Ukraineproblem kann sich die Achse schenken.
Kurz nach ihrer Unabhängigkeit von GB 1947 trennten sich Indien und Pakistan. Der Grund dürfte die Religion oder genauer religiös fundierter Nationalismus gewesen sein. 1971 trennte sich Bangladesch nach einem Krieg von Pakistan. Die Frage ist eher warum es oft so schwer fällt solche Prozesse ohne Mord und Totschlag ablaufen zu lassen. Wenn Sie mich Fragen: Wenn zwei nicht mehr miteinander leben können, sollten sie sich trennen. Wir sollten uns in diesen Konflikt nicht hineinziehen lassen. Wir können ja später beiden beim Wiederaufbau der Infrastruktur helfen. ggf müssen wir aber erst einmal unsere eigene reparieren. PS Man könnte sich noch fragen wer wann welche Grenzen gezogen hat. Im nahen Osten z.B. übernahm die Festlegung der Grenzen 1918(?) GB und Frankreich mit dem Lineal nach eigener Interessenlage.
Die Sowjetkommunisten haben nach dem Holodomor, bei dem sie mindestens 4,5 Millionen Ukrainer ermorden, loyale Russen angesiedelt. Die baltischen Staaten haben den Nachkommen der russischen Siedler nach der Unabhängigkeit die Staatsbürgerschaft verweigert. Die Ukraine war leider großzügiger, was sich nun bitter rächt. Dass die permanenten russischen Aggressionen auch Gegenreaktionen auslösen, ist mehr als verständlich. Ein Zurückdrängen dieser fremdländischen Sprache ist für die Ukraine überlebensnotwendig.
“Peter Petronius / 14.02.2022; Das Sprachgesetz zeigt, daß sich Ukraine einen gesunden Selbsterhaltungstrieb erhalten hat.” Das, mit Verlaub, ist großer Käse. Wär ungefähr dasselbe, wenn die Schweiz festlegen würde, dass in den Italienisch und Französischsprachigen Gebieten diese Sprache verboten würde (es geht also auch anders!). /// Wer den *maidan* verfolgte, konnte sehen, wenn er wollte, auf welche Gruppen sich die Gegenmacht zu Lukaschenko stützte: Schlecht verstellte Nazis, umgedichtet zu Ultra- Ethnonationalisten. Prawy Sektor als Partei, Azow- Batallion als militärischer Arm, ... Tratitionen vom SS- Regiment galizien und UPA (*Säuberung* Wolhyniens von polnischen EW) usw. Hier in Deutschland wähnen die Politiker in jeder Ecke *Rääächte*, dort erkennen sie die nicht mal, wenn sie unterm Sonnenrad stehen…
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