Schweine haben einen hohen Symbolwert. Wer kennt noch den hübschen Reim von Heinz Erhard?
Der Eber ist oft missgestimmt,
weil seine Kinder Ferkel sind.
Nicht nur
die Frau - die Sau - alleine,
auch die Verwandten . . . alles Schweine!
Rechte haben einen Schweinekopf mit herabwürdigender Aufschrift vor das Stralsunder Wahlkreisbüro von Angela Merkel abgelegt. Das lässt auf mangelnde Bildung schließen, das Schwein gilt nämlich als intelligentes und sogar reinliches Tier, das lediglich aufgrund pauschaler Vorverurteilungen stigmatisiert wird. Die „Welt“ titelte davon unbeeindruckt: „Merkel wird zum Schwein“. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung zum Nachteil der Bundeskanzlerin und wegen Verstoßes gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz. Schließlich hat Angela Merkel in ihrem Wahlkreis seit 1990 stets ihr Direktmandat gewonnen.
Es war im Übrigen schon der zweite schweinemässige Zwischenfall: Auf einer Baustelle für eine künftige Fluechtlingsunterkunft in Barsinghausen entdeckten die kultursensiblen Bauarbeiter vier frische Schweinekotelettes auf der Fensterbank. Sie verständigten umgehend die Polizei. Die Polizei nahm das Schweinefleisch vorläufig fest und wird es nach eigenen Angaben sachgerecht entsorgen.
Auch bei Apple sind laut „Welt“ verkappte Nazis unterwegs: Im September 2015 wurde ein peinlicher Fehler in Apples Sprachsteuerung Siri bekannt. Bei der Frage "Wer ist Angela Merkel?" hatte Siri einen Text angezeigt, in dem die Politikerin unter anderem als "Lügnerin und Sklavin der USA" bezeichnet wird. Auch wurde sie als "Angela 'Mutti' Dorothea Ferkel" bezeichnet. Das Problem wurde umgehend behoben.
Ob die Polizei wegen Majestätsbeleidigung gegen Siri ermittelt, ist nicht bekannt. Jetzt verstehe ich auch die Weitsichtigkeit der Kanzlerin, die den Paragraphen 103 „Majestätsbeleidigung“ erst 2018 abschaffen will. Vorher kann er nämlich noch gegen Böhmermann, Siri, die Barsinghausener Koteletts und den Stralsunder Schweinekopf angewendet werden.