Das ist kein Problem des Konservatismus sondern die berühmte German Feigheit. Man kennt sie schon als früherer Zeit, diese Neigung zum Selbstmord aus Angst vor dem Tod, vor allem dann wenn es ein Selbstmord auf Raten und in der Zukunft ist. Zusätzlich zur Feigheit kommt dann noch ein Herdentrieb bei gleichzeitigem Mangel an Solidarität für Mitgefühl für seine Nachbarn, Mitbürger oder gar noch Landsleute. Da trampelt man lieber durch Chemnitz weil man ja “mehr sein” will als sich dafür zu interessieren warum die Polizei so oft durchs eigene oder benachbarte Wohnviertel fährt. Zumindest solange nicht die eigene Wohnung oder die der eigenen Tochter, Schwester, Eltern etc. der angefahrene Tatort ist. Das konservative Problem wiederum ist ein anderes. “SPIEL NICHT MIT DEN SCHMUDDELKINDERN !” hieß es mal, und das beherzigt der deutsche Bürger bis zum heutigen Tag. Wenn man ihm nur lange genug eintrichtert, dass die Feuerwehr voll böse, eklig und out ist, wird er lieber im brennenden Haus sitzenbleiben oder aus dem Fenster springen statt die Feuerwehr zur Hilfe zu rufen.
Der linksgrüne Meinungsterror funktioniert bestens. Ich kenne eine Menge Leute, die sich nicht wagen, ihre Meinung zu äussern, weil sie Repressalien zu befürchten haben - bis hin zu existentiellen Konsequenzen wie Jobverlust. Unsere Demokratie ist in der Ära Merkel still und heimlich gemeuchelt und verscharrt worden.
Ich sehe da ein starkes Ost-/West-Gefälle und habe hier auf Achse am 23.01.2019 schon an anderer Stelle dazu kommentiert. Für viele “Neufünfländer” (“Ossis”) muss es sich wie ein Déjà-vu anfühlen, was gegenwärtig im “besten Deutschland, das wir jemals hatten” (Gauck) abgeht. Ansonsten Chapeau(!), lieber Herr Röhl, sie avancieren für mich zum Erich Weinert der Neuzeit! Unvergessen für mich seine Schilderungen über den “Ferientag eines Unpolitischen” und den Postbeamten Emil Pelle auf seiner Laubenlandparzelle: “Er denkt: Was kann mich noch gefährden! Hier ist mein Himmel auf der Erden! Ach, so ein Abend mit Musik, Da braucht man keine Politik! Die wirkt nur störend in den Ferien, Wozu sind denn die Ministerien? Die sind doch dafür angestellt, Und noch dazu für unser Geld.” Wie sich die Zeiten gleichen! Und die Menschen sind immer noch feige und/oder bequem ...
Ich glaube weniger, dass das bei der Masse der “Konservativen” so gelagert ist, wie in dem Artikel beschrieben, wo es ja zum Teil um Konvertiten geht. Die meisten eigentlich konservativen Menschen glauben einfach, dass der ganze Öko-, Gender-, Vielfalt-, und Sozialtrash im Grunde die Zukunft ist, mit einigen Mängeln, aber diesen Vorstellungen gehöre die Zukunft. Sie sehen sich selbst als Teile einer alten, untergehenden Welt und wollen den Anschluss an die vermeintliche Zukunft nicht verlieren . So ähnlich war es in der DDR. Selbst systemferne oder -kritische Menschen haben seit den späten 60ern im Sozialismus die Zukunft gesehen, nur eben nicht in dem real existierenden. Sie haben die Entwicklung zum Sozialismus in einem Großteil der Welt für unumkehrbar gehalten, auch weil die Idee ihren oft christlich-sozialen Idealen im Grunde entgegenzukommen schien. Dass das alles nur ein großer Wahn ist, der einfach implodieren könnte, war auch für die meisten Systemkritiker kaum denkbar. Daher muss der Ideologie der Kampf angesagt werden, indem man ihr grundsätzlich andere, “konservative” Werte entgegenstellt: Freiheit und Verantwortung statt Betreung und Sicherheit, Individuum statt Kollektiv. Die Machtfrage muss gestellt werden. Konservative dürfen nicht die Abschwächung des Schwachsinns fordern, sondern seine Entmachtung.
Dafür, dass Menschen den Mund NICHT aufmachen, habe ich viel Verständnis. Wer zum Märtyrer geboren ist oder die finanzielle Existenz seiner Familie aufs Spiel setzen würde, hebe den ersten Steimle! Umso rühmlicher sind mutige Ausnahmen (wie z.B. Uwe Steimle). Aber die sind rar. Aber dafür, DASS manche öffentlich, in der unpolitischen Talkshow, im Samstag-Abend-Quiz oder in der täglichen Rate-Sendung den Mund aufmachen, wo es gar nicht nötig wäre und obwohl sie doch (oder irre ich mich?) gar nicht dazu gezwungen werden, ist höchst befremdlich. Es gibt kleine Bemerkungen “ach die paar Flüchtlinge”, einen kleinen Seitenhieb gegen rechts, gegen die Dummen von der AfD, kleine Worte wie “Euro-Hasser”, dumme Gleichsetzungen wie Europa mit EU und sehr vieles mehr. Mir persönlich, ich gebe es zu, genügt eine einzige solche Äußerung, und diese Person ist bei mir dauerhaft gebrandmarkt. Ich kann´s nicht ändern. Es passiert automatisch.
“Wäre ein spannendes Thema für eine Doktorarbeit, oder? Bloß fände man in der Disziplin Sprachwissenschaft dafür vermutlich keinen Doktorvater. Schon gar nicht eine Doktormutter.” Ich wurde von einer Studentin der Oekotrophologie gebeten, den Entwurf ihrer Diplomarbeit zu BSE (Rinderwahnsinn) zu beurteilen. Dem habe ich gern entsprochen. Die Ausführungen waren gut, ich hätte ihr dafür die Note 1-2 gegeben. Sie teilte mir später mit, sie habe von ihrem Professor der Oekotrophologie eine schlechte Beurteilung bekommen (wohl eine 4). Offensichtlich eine politische Note, denn es war nicht opportun zu behaupten, dass wir in Deutschland BSE-kranke Rinder hätten, Deren Existenz wurde bestritten, vor allem um Verdachtsfälle der Infektion bei Verbrauchern zu verheimlichen. Der Oekotrophologe hatte mit Sicherheit kein fundiertes Wissen über BSE, genausowenig wie die Humanmediziner, die mit Instituten und Professuren dafür belohnt wurden, an der Seite von Seehofer die Existenz von BSE in Deutschland zu leugnen.
Vielen Dank an die engagierten Kommentatoren für ihre dargelegten Meinungen, nachdem ich ca. 80 % gelesen habe und vieles sehr treffend analysiert wurde muß ich hier auch meinen Senf beisteuern; die Eigenheit, im abgesicherten Modus (Rente/Pension, im Ausland lebend etc. ) Kritik am derzeitigen Zustand unseres Landes im Hinblick auf Meinungsfreiheit in „DDR2.0“ zu äußern ist (leider) ein ganz normaler Vorgang. Da die Deutschen immer schon obrigkeitshörig waren und selbst Napoléon erkannte “Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde” braucht man sich nicht mehr zu wundern. Da uns Westdeutschen die Demokratie von den Westalliierten nur „geschenkt“ wurde und wir sie nie erkämpfen mußten fallen wir wieder zum 3. Mal in 100 Jahren auf eine von Oben gelenkte Diktatur herein. Durch die „gelenkte“ Demokratie mit tatkräftiger Unterstützung der AAS und anderen NGO‘S wird immer mehr ein sehr wirksames Angstpotential erzeugt, die die meisten kritischen Mitbürger (bewußt ohne „Gender***“) zum Schweigen bringt, selbst Richter/Polizisten/Lehrer wissen um die Gefahr, in die sie sich begeben, wenn sie nach Recht und Gesetz handeln („Isch weiß wo du wohnst…“).
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