Anabel Schunke / 12.02.2020 / 13:00 / Foto: Achgut.com / 42 / Seite ausdrucken

Two Shades of Scheiße

Er heißt Finn und  schreibt im "Stern", Links- und Rechtsextremismus gleichzusetzen sei Blödsinn. Zwar hätte der Linksextremismus weltweit auch viele Menschen getötet und so, aber es gäbe ja verschiedene Nuancen von Scheiße (das hat er wirklich so geschrieben) und Links sei halt weniger scheiße als Rechts. 

Finn hat also von polittheoretischem Basiswissen entweder keine Ahnung oder ist schlicht selbst ein Linker. Wahrscheinlich beides (was erklärt, weshalb er ein Linker ist). Vielleicht liegt es daran, dass Finn Sportjournalistik und Sportmanagement studiert und von Politik überhaupt keinen blassen Schimmer hat. Warum er trotzdem für den Stern über Politik schreiben darf, bleibt sein Geheimnis. 

Jedenfalls trägt Finn gerne die obligatorische Linken-Uniform. "Kapuzenpulli-Anfangdreißiger gegen das Anzug-tragende Establishment" könnte die Überschrift lauten. Verlodderte Frisur oder auch mal einen feschen Windbreaker in grün. Das ist Finn.

Ich muss Finn nicht kennen, um zu wissen, dass er persönlich, wie ein Großteil seiner natürlich rein „biodeutschen“ Freunde, Links oder Grün wählt und deshalb Linksextremismus nicht nur nicht so schlimm findet, sondern vermutlich sogar damit sympathisiert. Aber das darf Finn (noch) nicht so schreiben. Da ist die Zeit noch nicht reif für. 

Und so kann sich der Stern auch selbst die Frage beantworten, weshalb er kaum noch Leser hat.

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Wilfried Cremer / 12.02.2020

Diese „two shades“, beide allerdings von der stinkenden Sorte, würde ich eher dem SPIEGEL und dem STERN zuordnen. - Denken Sie lieber an was Schönes!

Hugo Reichmuth / 12.02.2020

Wenn man sich die Säuberungsaktionen der Extrem-Linken gegen die Weniger-Linken in Russland, China, Kambodscha, während des spanischen Bürgerkrieges und wo-auch-immer vor Augen führt, muss man eigentlich zur Erkenntnis kommen, dass man selbst als Linker sicherer im faschistischen Italien, Spanien oder Portugal lebte (selbst Nazi-Deutschland!) als in einem der Arbeiter-und Bauern-Paradiese. Es wäre eine interessante wissenschaftliche Arbeit, der Frage nachzugehen, wer mehr Linke tötete: Die Rechten - oder die Linken. Es könnte knapp ausgehen. Scheinbar fehlt heute vielen (gemässigten) Linken jegliches Geschichtsbewusstsein. Sonst würden sie die den Schwarzen Block, die Antifa und die Kommunisten genauso verabscheuen wie die Faschisten. Die Hufeisentheorie gilt nach wie vor. Zum Abschluss noch ein sinniger Spruch vom Humanisten Sebastian Castellio: “Einen Menschen töten heisst nicht, eine Lehre zu verteidigen, sondern einen Menschen töten.” Wer Pistolen, Messer, Keulen oder Fäuste braucht, um argumentativ einen Punkt zu machen, ist ein Neandertaler - und sicher kein “Guter”.

H. Schmidt / 12.02.2020

Also wenn Kommunisten Links sind dann braucht man nur an Mao Tse-tung denken. 45-100 Millionen Tote, je nachdem wie man es zusammen zählt. Ganz schön Scheiße finde ich. Nord Korea zählt bestimmt auch nicht mehr mit.

Frank van Rossum / 12.02.2020

Mir war gar nicht bekannt, dass die Redaktion des STERN in derartigen Personalschwierigkeiten steckt.

McElch / 12.02.2020

Ein solcher Artikel vermag einen ja inzwischen kaum noch aus der Fassung zu bringen. Zu unspektakulär, weil unverhohlen, ist mittlerweile die Positionierung eines jeden erfolgreichen Durchschnitts-Journalisten, dass das Herz links zu schlagen hat. Aber wenn ein Medium wie der “Stern” auch seinen Sportjounalisten eine Plattform bietet, sich politisch auszulassen, die ein solcher dann nutzt, um Folgendes zu äußern: “Die Linke zeigt (mit unterschiedlichen Namen) seit Jahrzehnten, dass sie bei einer Regierungsbeteiligung demokratische, verantwortungsvolle Politik mitgestalten kann. Den Beweis ist die AfD noch schuldig.” verschlägt es einem dann aber doch mal wieder kurz den Atem. Ist der “Journalist” zu jung oder zu ignorant, um zu verstehen was er da von sich gibt? Weiß er wirklich nicht, welche Art Politik diese Partei (mit unterschiedlichen Namen, wie zB SED) über den ganz überwiegenden Zeitraum ihrer Geschichte “mitgestaltet” hat?

Matthias Braun / 12.02.2020

Wenn ich in HUNDESCH….. trete ist es mir egal,ob sie links oder rechts lag!

Andreas Mosek / 12.02.2020

Finn totale Ahnungslosigkeit zu attestieren war sicher nicht schwer. Seine vollkommene absurde Interpretation der Kriminalstatistik, weiß doch jeder, dass z.B. bei antisemitischen Straftaten unbekannten Hintergrundes stets, selbst ohne den kleinsten Hinweis darauf, ein rechtsextremes Motiv unterstellt wird, ist nur das kleinere Übel. Dass sich Finn dazu versteigt der umbenannten SED eine jahrzehntelange, verantwortungsvolle Politik zu bescheinigen, zeigt eindrucksvoll, dass er ideologisch vollkommen verblendet ist, geschichtsvergessen, oder ahnungslos. Wahrscheinlich alles zusammen. Finns Schreibstil legt nahe, dass er vorsätzlich, aufgrund seiner stramm linken Einstellung, die gefährlich-dumme These zu verbreiten versucht, ein Extremismus wäre besser oder schlimmer als der andere.

Frank Holdergrün / 12.02.2020

Finn sollte zunächst rechts und links definieren. Meint er mit rechts den National-Sozialismus oder den bürgerlichen Kern einer Gesellschaft, der von NationalSozialisten ( “Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. [...] Nichts ist uns verhaßter als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock.” – Joseph Goebbels) und von den üblichen Marxisten/Kommunisten bekämpft wurde. Dieser Kern eines kreativen Bürgertums hat den Laden immer geschmissen und er sollte endlich dafür sorgen, dass Finn und seine Kollegen die notwendige Bildung erhalten.  Dann würde dieser Scheiße-Haltungspopulismus aufhören. Es waren immer Sozialisten, die sich in Ermangelung von eigenem Können an den Leistungen der anderen bedienten und mit ihrem Geschrei alles zunichte machten. “Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.” (Adenauer)

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