Wer keine mit der Realität kongruierenden Theorien von Staat, Staatsapparat, Gewalt und Eigentum hat, kann den Holocaust unmöglich begreifen. Dass die vom Staat direkt und indirekt bezahlten und geförderten Intellektuellen und Geschichtenerzähler dem Volk eine kollektive Schuld indoktrinieren wollen folgt aus der Logik des Apparats. Der Holocaust war jedoch nichts weiter als die Initiierung von Gewalt gegen Person und Eigentum friedlicher Menschen durch eine einfach zu bestimmende Gruppe (Staatsapparat). Beamte in Uniformen mit Abzeichen missbrauchten das Gewaltmonopol, Steuereintreibungsmonopol, Gesetzgebungsmonopol und Letztentscheidungsmonopol des Staates und vergasten, ohne die Bevölkerung vorher zu befragen, 6 Millionen Juden. Der Holocaust war folglich ein geheimes Regierungsprogramm und somit das größte Staatsversagen aller Zeiten und eben kein Menschheitsverbrechen. Staat (Apparat) und Volk sind 2 voneinander getrennte Entitäten. Wenn dem nicht so wäre, dann hätten sich die deutschen Juden ja alle selbst vergast bzw. kollektiven Selbstmord begangen. Nicht Menschen haben anderen Menschen, sondern Staatsbeamte haben Zivilisten ermordert. “Mord durch Regierung” ist die mit Abstand häufigste Todesursache. Im 20 Jahrhundert waren es allein 200 Millionen Zivilisten (100 Millionen Soldaten). Und das sind nur die sichtbaren Toten. Die Lehre aus Auschwitz kann nur die sein, die Privilegien und Machtkonzentrationen des modernen Staates zu hinterfragen.
Ich kann bisher nicht erkennen, dass aus der Geschichte etwas gelernt wurde. Die Wahlen am Sonntag und die dazugehörigen Gespräche lassen mich befürchten, dass auch heute die gleichen Mechanismen wirken wie damals. Die, mit denen ich gesprochen habe, lassen sich von den erzeugten Gefühlen durch die Medien und den Sympathieträgern beeindrucken anstatt zu versuchen, die Faktenlage auf Echtheit abzuklopfen und gelten zu lassen. Für mich wäre es der absolute persönliche SuperGAU, mich inmitten leuchtender Augen und strahlender Gesichter in einem Gemenge wiederzufinden um dort irgendeinem “Macher” zuzujubeln. Die Frage ist für mich immer nur: Hätte ich den Mut gehabt, Widerstand zu leisten oder hätte ich überhaupt die Chance gehabt, eine persönliche Ansicht jenseits der elterlichen oder gesellschaftlichen Einflussnahme entwickeln zu können? Natürlich weiß ich das nicht, ich war ja damals noch nicht geboren. Und wie sähe es heute aus? Ich glaube, wir Menschen sind unter den passenden Bedingungen zu allem hin zu manipulieren. Unsere Aufgabe ist es, diese Schwachstelle zu erkennen und zu vermeiden, jemals wieder in so eine Situation zu kommen. Aber wie gesagt, die erzeugten Emotionen im Wahlkampf werden wieder genau dort hin führen wo die Deutschen schon einmal waren.
@Andreas Roller / 28.05.2019, zumal, und dies ist wesentlich, dem Menschen generell die Fähigkeit fehlt, die ZUKUNFT weissagen zu können! Es sei denn, man ist Gretarier.
“Sie haben den Lauf der Geschichte verstanden und sind moralisch so überlegen, dass sie den Kreis des totalitären Denkens sofort wieder schließen.” Ei, warum wenden sie dann die selben Methoden an, die auch die Pöhsen in grauer Vorzeit anwendeten? Vor Jahrzehnten fragte ich meinen Vater, Jahrgang ‘27 und somit 1933 gerade Erstklässler, wie es sein konnte, dass er und seine Mitschüler, seine Generation so blindlings dem Führer und seiner braunen Bagage hinterher liefen. Seine knappe und einleuchtende Antwort: “Wir wussten es nicht anders und wurden in der Schule von Beginn an von der willfährigen Lehrerschar so getrimmt!” Sieht Jemand einen Unterschied, zu den freitäglichen Schulschwänzern? Ich nicht.
Die ZDF(!!!)-Hauptstadtkorrespondentin Nicole Diekmann geht dem Zeitgeist entsprechend sehr locker mit dem Begriff “Nazi” um. Auf die Frage, wer denn für sie ein Nazi ist, antwortete sie: “Jede/r, der/die nicht die Grünen wählt.” Das sollte witzig sein, es konnte aber kaum jemand lachen, weil es zu realitätsnah war. Jeder Andersdenkende, jeder Kritiker läuft Gefahr als “Nazi” zu Freiwild erklärt zu werden. Wenn dieser Trend anhält, werden die Konsequenzen (die Schweigespirale beerdigt die Meinungsfreiheit) schrecklich sein. Viele Achgut-Leser werden meine Aussagen verstehen und vielleicht bestätigen, aber welche Reichweite hat die Achse und welche Macht hat das ZDF und die anderen grünen Propaganda-Kanäle? Ich finde in der AFD sind auch ganz komische “Nazis”: Herr Magnitz hat eine türkische Ehefrau, Herr Gauland hat sich Ende der 70er extrem für vietnamesische Flüchtlinge (Boatspeople) eingesetzt (auf Wikipedia keine Zeile wert), Frau Weidel lebt offen homosexuell, Herr Reil möchte sozial Benachteiligten helfen, viele Menschen mit Migrationshintergrund sind Mitglieder und Wähler, überhaupt setzt sich die AFD am vehementesten für Volksabstimmungen (direkte Demokratie) und für die Juden (in Deutschland und Israel) ein. Gefährliche Parallelen zum Nationalsozialismus sehe ich bei ganz anderen Leuten, die “Deutschland verrecke” (ersetze Deutschland durch Jude oder alter weißer Mann) ausleben und die ich nicht an der Macht haben möchte.
Der Geschichtsunterricht sollte eigentlich vermitteln, dass man die Entstehung einer Diktatur verhindern muss und auf welche Anzeichen hierbei zu achten sind. (Da haben die Ostdeutschen den Westdeutschen (zu denen ich auch gehöre) viel voraus, denn sie kennen die Anzeichen einer Diktatur nur zu genau. Daher kommt natürlich das andere Wahlverhalten im Osten.) Stattdessen wird von den Linken die Gefahr immer nur rechts verortet, völlig ausblendend, dass die Nazis Sozialisten waren. Nun ist alles Deutsche/Weiße böse und der Rest der Welt gut, und schon kann der Kampf weitergehen. Dass das nun auch wieder Rassismus ist, fällt wohl keinem auf bzw. ist ja dann egal, es trifft ja diesmal die Richtigen.
Echte “Widerständler” - die man nur schwer von Sturköpfen, Querulanten und Rechthabern unterscheiden kann - erkennt man daran, dass sie echte Probleme und negative Folgen für sich in Kauf nehmen und meist auch erleben müssen. Und dass sie an dem Ort, an dem sie Widerstand leisten, bei der Masse entweder komplett unbekannt sind oder sehr negativ angesehen werden. Sie sind immer nur dort gut angesehen, wo eine andere Gruppe gegen genau diese Gruppe, gegen die sie Widerstand leisten, kämpft. Weil sie im Kampf gegen diese Gruppe hilfreich sind.
Danke für Ihren Artikel. Vollkommen richtig der Satz: “Denn nur, wenn man versteht, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte, kann man sie beim nächsten Mal verhindern.” Leider wird man, wenn man in seinem nächsten Umfeld versucht die Gründe zu thematisieren zunächst zum “Relativierer”. Mir haben die Bücher von Sebastian Haffner, wenn es um politische Sachzusammenhänge geht, sehr gehölfen. Dann gibt es noch eine Reihe guter Biografien über die dunkle Zeit. Zum Beispiel die mit dem denkwürdigen Titel: Freiheit hat offene Augen; über Dietrich Bonhoeffer. Oder Meines Vaters Land von Wiebke Bruhns. Echte Einblicke wie es Menschen erging die zum Teil auch erst mitliefen und sich dann, bis zur letzten Konsequent, in den Widerstand begaben. Insgesamt betrachtet hat mich die Erkenntnis der Zusammenhänge und die Erfahrungen in Diskussionen weiser gemacht. Bleiben Sie standhaft.
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