Ein guter Text! Das mutige: ‘Vergesst Ausschwitz!’ von Henryk M. Broder meint dabei genau das: Die Frage nach dem Heute, und auch den Umgang mit Israel. Denn jene glühenden “Anti"faschisten sind allzu schnell bereit, jeden Meinungsketzer mit “Nazi” zu titulieren, aber den Feinden Israels und der Juden in die Hände zu spielen. Die kognitive Dissonanz ist nicht nur Standard, sondern gehört für einige zum guten Ton. Wer heute mit offenen Augen durch die Welt und Medienlandschaft geht, wird die Menschen um 1933 und danach viel besser verstehen können. Höcke hatte unrecht, wenn er in der Dresdner Rede eine 180 Grad Wende zur Erinnerungskultur forderte, denn das entspricht eben einer überzogenen Anti-Reaktion auf diesen seltsamen Schuld-Kult. Richtig ist vielmehr ein Neubesinnen, dass sich nicht in dem Antagonismus eindimensional positioniert.
In der Tat kann ich aus meinem eigenen Erfahrungsbereich diese Zwei-Gruppen-Theorie von Frau Kraus bestätigen. Die Gruppe, die sich als moralisch höherwertig in dem versteht, was sie als Kampf gegen rechts begreift, hat sich mittlerweile politisch wirksam bis in den konservativen Bereich der CDU ausgedehnt. Es sind Netzwerke, die von den Hochschulen und Universitäten über linke Stiftungen wie z.B. die FES ihren „wissenschaftlich“ legitimierenden ideologischen Hintergrund beziehen. Oder Anti-Rechtsextremismus-Initiativen, die manchmal personelle Überschneidungen zu ganz linken Gruppierungen, bis hinein in DGB-Gewerkschaften und deren Jugendorganisationen aufweisen. Nicht zu vergessen die kirchlichen, vor allem protestantische Gemeinden/ Dekanate, die solche Initiativen nicht nur politisch unterstützen. Und wenn man selbst erlebt hat, wie sich Parteien wie die SPD, die sich immer als„anti-faschistische und antirechtsextremistische“ Partei mit langer Tradition stolz artikuliert, selbst aber vor Ort sich gegen wirklichen Rechtsextremismus feige hinter dem Ofen versteckt, dann hinterlässt das einen schalen Beigeschmack. Gleiches gilt übrigens für die Kirchen und manche Initiativen, aber auch für Gewerkschaften. All diese Organisationen werden dann aber bemerkenswert lebhaft, wenn sie sich gegen die AfD verbünden. Dann kommen bunte Demonstrationen, seltsame Konzerte oder sonstige publikumswirksame Veranstaltungen zustande. Und dann feiert auch der scheinbar „wissenschaftliche Background“ Urständ, den die linke Politikwissenschaft generiert hat und z.B. über die FES an das linke Parteivolk infiltriert wird. Dann wird das Objekt des linken politischen Zorns alles Mögliche geheißen, von „Rassismus“ über „Nazi“ , „Fremdenfeinde“, Gefahr für die Demokratie, “nationalistisch”, “völkisch” und und…An dieser Stelle beginnen auch bürgerliche Parteien wie die CDU, CSU und FDP sich in diesen links dominierten Diskurs einzuklinken. Und untermi- nieren damit das GG.
Haben sie die Vogelschissrede überhaupt gelesen? Wir haben eine ruhmreiche Geschichte, die länger dauerte als 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. ... Liebe Freunde, denken wir immer daran, dass ein deutscher Jude, Ernst Kantorowicz, den Ruhm des Stauferkaisers beschrieben hat. ...Aber das deutsche Judentum von Ballin und Bleichröder über Rathenau und Kantorowicz war Teil einer deutschen Heldengeschichte, die Hitler vernichten wollte. Liebe Freunde, uns muss man nicht vom Unwert des Nationalsozialismus überzeugen. —- Sie verstehen wohl nicht das der Deutsche mit diesem Thema zum Selbsthass umerzogen wurde,wird eine Tochter Vergewaltigt oder umgebracht sehen sich die Eltern genötigt erst mal zu sagen das sie keine Nazis sind.Wie krank ist das? Ausländer verachten Deutsche deshalb weil sie nicht zu ihrem Land stehen.Warum sollte ein Ausländerkind Deutscher werden wollen?Um sich als Nazi beschimpfen zu lassen? Wahrscheinlich schrecken auch sie zurück wenn jemand ihre Tochter vergewaltigt,sie ihr helfen wollen er aber NAZI ruft,stimmts? Sie werden sicherlich zuerst sagen-Ich bin kein Nazi-anstatt ihm einen Knüppel über den Kopf zu ziehen…
Aus der Geschichte (hier beziehe ich mich auf die DDR Geschichte !) scheinen viele nichts gelernt zu haben, denn sonst hätten sie nicht, wenn auch nur mit knapper Mehrheit, 2005 Frau Merkel, eine ehemalige DDR Aigt-Prop, zur Kanzlerin gewählt und damit den Weg mit geebnet für die heutige Politik und teilweise Politikverdrossenheit. Aus der gesamten Weltgeschichte wurde leider fast gar nichts gelernt, denn überall auf der Welt gibt es Korruption, Haß, Kriege, ausufernde Kriminalität, die Dekadenz blüht wieder. der Waffenhandel mit immer perfideren Waffen explodiert und diese Waffen werden nicht zum Spaß gekauft, unter denen leidet meistens die Bevölkerung am schlimmsten. Ein Kriminalkommissar hat gesagt (nicht im Film) der Mensch ist das gefährlichste Tier. Ein weiser Mann !!
Schuld ist immer nur persönlich, denn sie beruht auf dem Vorwurf nicht richtig gehandelt zu haben. Solange ich eine Gruppe nicht beherrsche, trage ich keine Verantwortung für die Taten anderer. Das ist schon im Ansatz nicht möglich. Vollens abstrus wird die Idee einer kollektiven Schuld - altes Thema -, wenn es zudem um die (aus heutiger Sicht) verwerflichen Handlungen früherer Generationen geht (Beispiel Sklaverei). Zum einen kann diesen Generationen nicht das Verständnis ihrer Zeit vorgeworfen werden: Ein Römer findet Eigentum an Menschen ganz selbstverständlich. Zum anderen ist die Unmöglichkeit des richtigen Handelns für den Nachgeborenen nicht zu übersehen. In Konsequenz dessen gibt es keine Verantwortung “als Deutscher” (ist das nicht nationalistisch - der Deutsche als festgefügtes, geschichtlich zementiertes Kollektiv?). Es gibt auch keine deutsche Identität als Verursacher und Ausführender des Holocaust. Schon der Gedanke, etwas Besonderes zu sein, weil man so schön mordgierige Vorfahren hatte, lässt mich am Verstand solcher Leute zweifeln. Sie sehen sich aber nicht wirklich als Nachfahren der Täter, Erben der Schuld - dann wären sie ja eher im Gefängnis. Nein, diese Leute sind die neuen Aufseher über andere. Nicht mit einer Tötungsabsicht, doch die Stellung haben sie streng genommen von ihren Vorgängern übernommen. Frei denken und Einzelverantwortung sehen anders aus. Einsicht auch. Wie wäre es mal die Wachtürme zu räumen und vor allem auf sich selbst aufzupassen? Keine Befehle befolgen, keinem Glauben zu folgen, keine Macht über andere auszuüben?
Wir waren in den letzten beiden Jahren zweimal in Israel und haben dort mit sehr vielen Israeli gesprochen (kommunikatives Völkchen). Durch die Bank waren alle freundlich, hilfsbereit, sogar geduldig - und vor allem: sehr interessiert an Deutschland. Es wird schon so sein, dass es auch andere gibt, und diese werden ihre Gründe haben. Aber die Mehreren - das war unser Eindruck - freuen sich, wenn sie (halbwegs) nette Deutsche treffen, besonders wenn diese auf ihren Nationalsport, andere zu belehren und ihnen z.B. den Nahost-Konflikt zu erklären, verzichten können.
Meine Familie kam aus christlicher Überzeugung mit den Nazis nicht gut klar; meine Großtante etwa verbrachte rund zwei Drittel der “1000 Jahre” wegen ihrer Involvierung in die Bekennende Kirche hinter Gittern. Als von mir als Gymnasiasten dennoch verlangt wurde, die Erb- und Kollektivschuld zu akzeptieren und meine eigene Mitschuld an den Naziverbrechen anzuerkennen (einschließlich eines Blankobekenntnisses für meine Nachkommen und deren Nachkommen ohne zeitliche Limitation: “Es kann nie-mal-s Vergessen und nie-mal-s Verzeihen geben!”), war es das für mich. Auf moralinsauren Appellen fußende politische Manipulationsversuche prallen seitdem wirkungslos an mir ab, die “holier than thou”-Masche verfängt bei mir nicht mehr. Ich weiß nicht, wie ich mich “damals” verhalten hätte, und die Frage ist mir insofern auch egal, weil wir nicht “damals” leben, sondern heute, und ich mir meine Zukunft nicht von pharisäischen Trickdieben stehlen lassen möchte.
Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wieviel Schuld die Menschen wirklich auf sich geladen haben. Natürlich trifft die Schuld all jene, welche die grausamen Taten begangen haben, sicherlich auch jene, die die Täter aktiv unterstützt haben. Schuld hat natürlich auch derjenige, welcher die Verbrechen der Nazis für gut befunden hat. Aber wieviel Schuld haben die anderen? Ist jemand schuldig, der sich nicht der Gestapo in den Weg gestellt hat, wenn sie den jüdischen Nachbarn abgeholt haben? Ist jemand wirklich schuldig, der aus Angst vor den Folgen für sich und die eigene Familie, keine Juden versteckt hat? Welche Schuld über den Holocaust trifft einen Soldaten der irgendwo an irgendeiner Front gekämpft hat? Dessen einzige Sorge die war, heil zu seiner Familie zurück zu kommen? Es gab viel zu viele Schuldige und viel zu wenige Helden. Aber viele andere eben auch. Und ganz besonders ekeln mich jene Linken an, welche Sprüche wie “Do it again Bomber Harris” propagieren. Denn dieser Spruch ist in seiner Abartigkeit kaum zu übertreffen. Nicht nur wird damit den damaligen Deutschen eine Kollektivschuld, vom Säugling bis zum Greis, bescheinigt, deren einzig gerechte Strafe der Tod durch wegbomben oder verbrennen war, nein, die Kollektivschuld wird selbst auf die heute lebenden Menschen ausgeweitet, welche in deren Augen nur den Tod verdient haben, weil sie nicht genauso linksextrem wie sie selbst sind. Diese Linksfaschisten wären damals genau die Täter gewesen, die sie heute verurteilen. Denn auch diese waren damals der Meinung, dass die Juden das verdient haben, was ihnen angetan wurde.
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