Die baden-württembergische Landesregierung rechnet nicht mehr damit, dass der Tatverdächtige des Brandanschlags auf die Ulmer Synagoge von der Türkei ausgeliefert wird, meldet sueddeutsche.de. Die Türkei lehne die Auslieferung eigener Staatsangehöriger an einen anderen Staat ausnahmslos ab, heiße es in einer Antwort des Justizministeriums auf eine Landtagsanfrage. In Deutschland gilt für eigene Staatsangehörige ebenfalls ein Auslieferungsverbot
Bei dem Tatverdächtigen handele es sich nach Angaben des Ministeriums um einen türkischen Staatsbürger mit unbefristetem Aufenthaltstitel in Deutschland, wo er geboren worden sei. Ob gegen den Mann auch ein Abschiebeverfahren eingeleitet werden könne, hänge demnach vom Ausgang des strafrechtlichen Verfahrens ab.
Die Polizei habe mit Aufnahmen einer Überwachungskamera nach dem Tatverdächtigen gefahndet und den 45-Jährigen aus Ulm schließlich identifiziert. Wenig später habe die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass der Mann in die Türkei gereist sei.