Dirk Maxeiner / 02.06.2017 / 07:30 / Foto: Tim Maxeiner / 33 / Seite ausdrucken

Trump und das Klima: Wir sind dann mal weg

Gestern sind die USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. Die Rede des amerikanischen Präsidenten dazu finden Sie im vollen Wortlaut hier.  Der jetzt aufkommende Sturm der Entrüstung ist 100 Prozent menschengemacht. Mal wieder wird die ganz große Katastrophensirene aufgedreht. "Die Vereinigten Staaten schaden sich selbst, uns Europäern und allen anderen Völkern der Welt", teilten mehrere SPD-geführte Bundesministerien in Berlin mit.

Dabei geht es bei der Auseinandersetzung nur vordergründig um das Klima. Dem ist das Pariser Abkommen nämlich vollkommen egal. Es hat sich immer gewandelt, es wandelt sich derzeit und es wird dies auch in Zukunft tun. Doch selbst wenn die Computer-Berechnungen über eine menschengemachte Klimaerwärmung zutreffen, würde es – wenn überhaupt – bis 2100 eine kaum messbare Temperaturdämpfung erreichen. Das Pariser Klimaabkommen ist nüchtern betrachtet eine gewaltige Vergeudung von Zeit und Geld.

Die Aufregung hat im wesentlichen zwei Ursachen: Erstens geht es um viel Geld. Das Abkommen hätte den Entwicklungs-Ländern enorme Ausgleichszahlungen beschert. Das klingt zunächst einmal gut, seit dem Scheitern der Entwicklungshilfe herkömmlicher Art wissen wir aber, dass die Milliarden und Abermilliarden nicht unbedingt in den richtigen Taschen landen. Die Begeisterung von Ländern wie China und Indien für das Pariser Klimaabkommen ist ebenfalls von der Hoffnung auf ökonomische Vorteile geleitet. Während die alten Industriestaaten am besten ganz auf fossile Energien verzichten sollen, dürfen die neuen munter weiter auf Kohle setzen. Im Ergebnis werden die Emissionen und mit ihnen die Arbeitsplätze aus den alten Industrieländern des Westens nach China oder Indien exportiert. So hat es auch Trump formuliert.

Bodenpersonal gegen Raumfahrer, Teil 2

Zweitens geht es wieder einmal um einen inzwischen erbitterten Machtkampf. Und zwar zwischen denen, die sich einer internationalen Funktionärskaste zugehörig fühlen, und jenen, die auf die Souveränität der Nationalstaaten pochen (Trump sprach ausdrücklich davon, die Souveränität über Entscheidungen zurückzugewinnen, die die Amerikaner betreffen). Ein Beitrag hier auf der "Achse des Guten" beschreibt diese Auseinandersetzung treffend als "neuen Klassenkampf zwischen Bodenpersonal und Raumfahrern". Ähnlich wie sich in der EU eine demokratisch nicht legitimierte Nomenklatura gebildet hat, jettet inzwischen eine Klima-Funktionärskaste von Gipfel zu Gipfel. Einfluss und Pfründe dieser Kaste werden durch den Ausstieg der USA gefährdet.

Wie immer bei solchen internationalen Institutionen und Verfahren beginnen sie ein Eigenleben. Längst fordert man die Bildung einer neuen UN-Umweltorganisation, die mehr Kompetenzen und auch ein höheres Budget haben soll. Eine neue Mega-Behörde, die viele neue Posten für amtlich bestallte Weltenretter bietet. Es ist eine neue Klasse von Funktionären der supranationalen Organisationen entstanden, die auf endlosen Kettenkonferenzen ihren Einfluss ausdehnt. Niemand hat sie gewählt und sie haben keine Basis, vor der sie sich ernsthaft verantworten müssten. Als Name für die neue Kaste kursiert bereits  der Begriff „Klimatokratie“. Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdam-Institut für Klimafolgen-Forschung und einflussreicher Strippenzieher in Sachen Klimakatastrophe, träumte bereits von einem Elite Zirkel, „bei dem die 100 bis 200 weltbesten Wissenschaftler einige Jahre in einem Kolleg zusammenarbeiten“, und wenn diese die Lage als bedrohlich ansähen, „müssten sie schnellsstmöglich eine neue Weltgesellschaft erfinden“. Diese totalitären Macht-Annmaßungen werden jetzt auf Normalmaß gestutzt.

Eine Zivilisation mit 7,5 Milliarden Menschen beeinflusst das Klima auf vielfache Art. Es gibt selbstverständlich auch einen menschlichen Einfluss. Die natürlichen Einflüsse, die in der Vergangenheit oft abrupte Klimaumschwünge einleiteten, haben jedoch nicht einfach aufgehört zu existieren, nur weil die Dampfmaschine oder das Auto erfunden wurden. Und doch erliegen viele diesem Trugschluss: Das Klima wird in der Öffentlichkeit mittlerweile als ein System wahrgenommen, das durch die Ausschaltung anthropogener Einflüsse in einen sanften Ruhezustand versetzt werden könnte. Das ist natürlich barer Unsinn. Das Klima wird sich so oder so weiterhin verändern - aus welchen Gründen auch immer.

Von den führenden Medien, die den Klima-Katastrophenglauben über Jahrzehnte beförderten, ist keine besonders ausgewogene Berichterstattung in Sachen Pariser Abkommen zu erwarten. Dafür hat man die Welt einfach viel zu lange und zu oft untergehen gelassen. Allerdings nagt das auch an der Glaubwürdigkeit. Vor 25 Jahren, ich war damals Chefredakteur einer Umweltzeitschrift, wusste ich ebenfalls alles noch ganz genau. Und damit war ich in guter Gesellschaft. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ sah ein „ökologisches Hiroshima“ voraus.  Und dessen Ausmaß, da waren  sich die Kollegen von „Die Zeit“ sicher, „könnte allenfalls ein pathologischer Ignorant bezweifeln“. Diese Schlagzeilen meinten allerdings nicht den Klimawandel. Damals waren sich Wissenschaft und Zeitgeist mitsamt meiner Person so gut wie einig, dass große Teile des mitteleuropäischen Waldes unrettbar verloren seien. Der Wald weigerte sich allerdings standhaft, unserer Prognose zu folgen. Heute wissen wir, dass die Wälder zur Zeit der größten Hysterie sogar in der Fläche zunahmen. Der Wald dachte gar nicht daran, zu sterben.

Und wieder sind sich alle einig

Jetzt kippt also das Klima. Und wieder sind sich alle einig. So wird es zumindest behauptet. Stimmt aber nicht. Der treueste Begleiter des Wissenschaftlers ist der Konjunktiv und wer die wissenschaftliche Literatur aufmerksam studiert, wird auf ganze Schwärme davon treffen. Das ist auch normal und gut so. Nicht gut ist die wilde Entschlossenheit von Politikern, Funktionären, Aktivisten und vielen Medien, den Konjunktiv und das Fragezeichen in dieser Sache abzuschaffen. Die drohende Klimakatastrophe wird zu einem Überzeugungs- und Glaubensystem, das gesellschaftlichen Sinn stiften soll.

Eine von Glaubwürdigkeitskrisen geschüttelte Politik hat die Weltrettung zur neuen Utopie erkoren. Der Klimawandel kommt wie gerufen. Die Hypothese von der gefährlichen globalen Erwärmung durch Treibhausgase soll deshalb nicht einmal mehr Hypothese genannt werden dürfen.  Auch dahinter steckt keine finstere Verschwörung, sondern eher so etwas wie eine La-Ola-Welle. Fußballfans und Chaosforscher kennen das Phänomen. In einem System, in dem scheinbar alles durcheinander geht, bildet sich plötzlich eine Ordnung heraus. Wie von Geisterhand entstehen Strömungen, die sich selbst verstärken und schließlich alles dominieren.

Einmal Goethe darf an dieser Stelle sein: „Wenn eine Seite nun besonders hervortritt, sich der Menge bemächtigt und in dem Grade triumphiert, dass die entgegen gesetzte sich in die Enge zurückziehen und für den Augenblick im Stillen verbergen muss, so nennt man jenes Übergewicht den Zeitgeist, der dann auch eine Zeitlang sein Wesen treibt.“  Bedauerlicherweise entsteht dabei viel blinder Aktionismus, der mehr schadet als er nutzt. Immer häufiger gerät der so genannte Klimaschutz in direkten Konflikt mit dem Umweltschutz, etwa wenn Tropenwälder für Biosprit gerodet werden. Geschäftemacher und Ablasshändler profitieren mit obskuren Projekten von der allgemeinen Hysterie. Ich sage nur: Energiewende.

Erfolgskontrolle erst in 100 Jahren

Seit dem Ende des kalten Krieges im Jahre 1989 mangelte es der Politik des Westens zusehends an einer mitreißenden Idee, gleichsam einer neuen Utopie. Und diese glaubte man offenbar gefunden zu haben. Der negativen Utopie der Klimakatastrophe soll mit einer gemeinsamen Anstrengung, nämlich dem Projekt der Weltrettung begegnet werden. Der Soziologe Ulrich Beck bezeichnet die Klimapolitik treffend als eine „Sinnressource für die delegitimierte und von Vertrauensverlust gezeichnete Politik“.  Eine Politik, die nicht in der Lage ist, die Krankenkassenbeiträge zu stabilisieren, gibt nun vor, die Welttemperatur in 100 Jahren um zwei Grad regulieren zu können.

Und das schöne dabei: Man kann mit dem so genannten Klimaschutz alles rechtfertigen, jedes Verbot, jede Steuererhöhung.  Kurz: Man kann die Menschen auf einen Horizont niedriger Erwartungen einstimmen. Also auf etwas, was man ohnehin für geboten hält. Während die Menschen die Stabilisierung der Gesundheitskosten innerhalb einer Wahlperiode überprüfen können, ist eine Erfolgskontrolle beim Klimaschutz – wenn überhaupt – erst in 100 Jahren möglich. Eine beruhigende Aussicht für jeden Politiker, der wieder gewählt werden will.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Politik hat die „Klimakatastrophe“ nicht erfunden. Es gibt keine finstere Verschwörung. Die Besorgnis vor einer globalen Erwärmung durch Treibhausgase kam aus der Wissenschaft und hat sich dort über Jahrzehnte entwickelt. Die Politik hat das Thema dann allerdings ziemlich willkürlich unter vielen anderen Besorgnissen der Menschheit herausgegriffen und beutet es nun für ihre Zwecke aus. Und das tut sie schon länger.

Die britischen Wissenschaftler, die Margaret Thatcher vor fast 30 Jahren über ihre Erkenntnisse zum Klimawandel informierten, taten dies aus echter Überzeugung. Dass sie aber nachhaltig Gehör fanden, lag an etwas anderem (die eiserne Lady war ja nicht gerade durch eine grüne Agenda aufgefallen). Thatcher wollte das Land aus der Abhängigkeit von Kohle und Öl, und insbesondere auch aus dem Würgegriff der Bergarbeiter-Gewerkschaft befreien. Der dafür notwendige Ausbau der Kernenergie musste moralisch gerechtfertigt werden - und dafür bot sich die Klimaerwärmung an. Das erzählt ganz freimütig Thatchers ehemaliger Energieminister, Lord Nigel Lawson. Die britische Premierministerin investierte deshalb erhebliche Mittel in die britische Klimaforschung und wurde so zur Mutter der Klima-Großforschung. Die Sorge um das Weltklima ist gewissermaßen „Made in Britain.“

Wenn die Welt gerettet werden muss, duldet dies keinen Widerspruch

Der Begriff „Klimakatastrophe“ ist hingegen „Made in Germany“. Das Copyright gebührt dem Arbeitskreis Energie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, dem vor allem der langfristige Ausbau der Kernenergie am Herzen lag. 1986, im Jahr der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl, trat er mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit: „Um die drohende Klimakatastrophe zu vermeiden, muss bereits jetzt wirkungsvoll damit begonnen werden, die weitere Emission von sogenannten Spurengasen drastisch einzuschränken.“ Die deutschen Physiker prognostizierten einen Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 30 Meter. Der „Spiegel“ platzierte „Die Klimakatastrophe“ auf dem Titel und zeigte dazu einen Kölner Dom, dem das Wasser bis zum Halse stand.

Wie immer, wenn die Welt gerettet werden muss, duldet dies keinen Widerspruch und keinen Aufschub. Es geht meist gar nicht um einzelne wissenschaftliche Fragen, sondern um ein allumspannendes Weltbild, für das ein angeblicher „Konsens“ in Anspruch genommen wird. Der kurze Prozess für Zweifler ist derweil schon Standard. Für Menschen mit dissidenter Meinung bemüht man inzwischen den Ausdruck „Leugner“ - eine bewusste Anspielung auf Holocaust-Leugner. Ganz so als könne man die Leugnung eines Verbrechens, das in der Vergangenheit stattgefunden hat, mit Zweifeln an einer für die Zukunft befürchteten Katastrophe vergleichen.

Für den Sensations-Journalismus ist der Angriff auf die Person und die Präsentation von Schuldigen in jedem Fall höchst willkommen: So lässt sich  das Klimathema skandalisieren. „Alle Skandale weisen totalitäre Züge auf“, so der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger, „Sie zielen auf die Gleichschaltung aller, weil die öffentliche Abweichung einiger den Machtanspruch der Skandalisierer und ihrer Anhänger in Frage stellen würde.“ Zu diesem Thema wird seit gestern ein neues Kapitel geschrieben.

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

netiquette:

Christoph Jochum / 02.06.2017

Die Bundesrepublik sollte sich in diesem Zusammenhang sehr zurückhalten. Immerhin hat die deutsche Autoindustrie es nicht geschafft, die strengen amerikanischen Regeln einzuhalten und stattdessen mit oder ohne Billigung der Regierung lieber einen großen Betrug angezettelt.

Alex Grendelmeier / 02.06.2017

Wer die Wälder vor dem Sterben bewahrt, das Ozonloch gestopft und den sauren Regen in süssen verwandelt hat, wird zweifellos auch imstande sein, die Welttemperatur zu regulieren.

Gerd Scheiber / 02.06.2017

Schon erschreckend, wie wenig informiert die Weltbevölkerung über die tatsächliche Klimaverläufe sind. Immerhin ist die Durchschnittstemperatur seit 1998 gar nicht mehr weiter gestiegen, nachdem sie sich von 1881 an auch nur um lediglich + 0,85 Grad Celsius verändert hatte. Schreibt natürlich keiner drüber, würde ja das Geschäft mit der Angst stören. - Gut, dass wenigstens hier auf die heute in Strömen fließenden Krokodilstränen der Klimatokraten deutlich hingewiesen wird.

Winfried Sautter / 02.06.2017

... und wenn die Klimaretter demnächst zum Klimagipfel nach Tuvalu, Tonga, Vanuatu, Kiribati jetten, oder wie diese gefährdeten Südsee-Paradiese auch immer heissen, dann tragen sie deftig zum Klimawandel bei, so sie dran glauben. Aber dem Volk wird Wasser gepredigt, und selbst trinkt man Wein. Grönland oder die Sahelzone wären auch noch lohnende Destinationen. Oder man verzichtet auf den Jet, und nimmt stattdessen Kon-Tiki, Hundeschlitten und Kamele.

Marco Holter / 02.06.2017

Sehr geehrter Herr Maxeiner. Sie haben die Lage ganz vortrefflich analysiert. Nach der medialen Hysterie der letzten Tage hat er richtig gut getan. Gestatten sie mir ein paar Anmerkungen. Als Konsument der deutschen Print- und TV Medien war ich lange Zeit von der Klimapolitik überzeugt, den Angstmachern verfallen. Erst als ich auf die Achse aufmerksam wurde und mich intensiver mit dem Thema beschäftigte, wurde mir klar dass das alles so nicht funktionieren wird. Insbesondere Ihre Berichterstattung hat dazu beigetragen. Es ist wirklich abenteuerlich wie die Menschen in unserem Land einer Regierung die Regulierung des Klima zutrauen, die es nicht einmal schafft einen Flughafen fertig zustellen. Ich kann mir das nur durch die völlig verzerrte mediale Begleitmusik erklären. Very Sad würde der “große Präsident” sagen. Eigentlich sollte es die Aufgabe der Medien sein, die Regierungsarbeit kritisch zu begleiten. Was jedoch in unserem Land momentan eher umgekehrt passiert. Die AFD wird ja immer als die “Angstmacher-Partei” bezeichnet, das teilweise auch zu Recht. Jedoch habe ich noch keinen AFD Politiker sagen hören: Durch Migration wird die Welt untergehen. Die Links-Grüne Öko-Angenda, die ja die Kanzlerin kräftig mit unterstützt, tut jedoch alles um den Menschen so viel Angst zu machen, dass sie alle möglichen Einbussen in Kauf nehmen, weil die Welt gerettet werden muss, und es ums Überleben geht. Ich habe wirklich langsam das Gefühl, man würde uns am liebsten auf mittelalterliche Lebensumstände zurück regulieren, weil es ja um die Zukunft des Planeten geht. Was ein Wahnsinn. Auch die Hysterie nach Donald Trumps Entscheidung ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Es werden in den USA jetzt doch nicht alle Windräder und Solaranlagen von heute auf morgen abgerissen. Die Wirtschaft wird auch weiterhin Forschung betreiben, um einen ökologischen, zuverlässigen und kostengünstigen Energieträger zu finden. Vielleicht wird es ihn irgendwann geben und die ganze Aufregung war umsonst. Die Umwelt Lobby, wird sich dann ein neues Weltuntergangsszenario ausdenken, und der Irrsinn wird wieder losgehen. Für alle Achse Leser die noch keine Zweifel an der Energiewende haben. Suchen Sie mal auf Youtube nach “Hans Werner Sinn - Energiewende ins nichts”. Ein Vortrag der den ganzen Wahnsinn der Energiewende entlarvt.

Hans Jürgen Haubt / 02.06.2017

Lesens- und überdenkenswerter Artikel von Dirk Maxeiner. Er zeigt die Widersprüche der den Klimaschutz vorschiebenden wirtschaftlichen Interessen von Großkonzernen und die damit verbundenen Unredlichkeiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf. Es wäre für Politik und Gesellschaft segensreich, wenn statt des völlig übertriebenen gefühlsmäßigen Hypes in Politik und Medien in nahezu allen Bereichen wieder mehr vom klaren Verstand und Pragmatismus Gebrauch gemacht würde. Mit gezielten Infrastrukturmaßnahmen wie Ufer- und Küstenschutz mit erhöhten Deichen wegen des Ansteigens des Meeresspiegels oder wegen Hochwasserkatastrophen, mit Baumaßnahmen oder Bauverboten in lawinen- und bergsturzgefährdeten Gebieten lässt sich für die Sicherheit der Bevölkerung mehr erreichen als mit dem fragwürdigen Ziel, die Temperaturerhöhung zu begrenzen. Mir fällt die Paradoxie von Grünen, Umweltverbänden und Initiativen wie Campact auf: Einerseits wollen sie die Natur und Umwelt wirksam schützen - andererseits jubeln sie aus angeblich humanen und Welt und Grenzen offenen Gründen Politiker wie Macron hoch, ohne zu bedenken, dass diese die Großkonzerne unterstützen: mit deren Waffenlieferungen sowie mit deren die Ausbeutung von Bodenschätzen in Entwicklungsländern, mit deren die natürlichen Umweltressourcen zerstörenden Rodungsmaßnahmen in Urwäldern der Tropen für Großplantagen mit Mais und Kokospalmen. Die mitverantwortlich für die Völkerwanderungen auf der Welt sind. Das fatale dabei ist, dass sie selbst nicht merken, wie sie sich damit ausnützen lassen. Der englische Wissenschaftler Paul Collier charakterisiert diese Debattenkultur z.B. in der Einwanderungsfrage als “giftige Mischung aus aufgestachelten Gefühlen und verbreitetem Unwissen” (s. Paul Collier: EXODUS). “Collier polemisiert in zwei Richtungen. Gegen konservative Migrations-Skeptiker ebenso wie gegen Multikulti-Enthusiasten und ultraliberale Ökonomen, die den schrankenlosen Verkehr von Menschen nicht anders als von Waren und Kapital predigen” (Deutschlandradio Kultur vom 22.11.2014). Interessant ist in diesem Zusammenhang Trump’s Beharren auf einen Passus im Abschlusskommuniqué des G-7 Gipfels zu Flüchtlingen, der Sicherheitsfragen hervorhebt. „Wir bestätigen die souveränen Rechte der Staaten, ihre Grenzen zu kontrollieren und klare Grenzen für die Zuwanderung zu setzen“. Die Forderung nach Einfügung dieses Passus hätte ich mir von den europäischen Spitzenpolitikern gewünscht!  

Ulla Smielowski / 02.06.2017

Es gibt sogar auf youtube ein Video, das ihre These unterstreicht, es gäbe keinen Klimawandel… Natürlich geht es mal wieder um Geld. Die meisten hätten sogar die Möglichkeit, sich zu informieren. Das kostet Zeit…. Sie plappern lieber drauflos oder twittern. Als ganz normale Bürgerin bin ich dann erst einmal besorgt… abr eher über die Dummheit der meisten Menschen… Meine Aktion war, erst einmal das Video von der Klimalüge zu posten…

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